Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Dienstag, 2. August 2016

Game of Thrones Rewatch: S01E06 A Golden Crown

Daenerys wird von den Dothraki gefeiert, auf dass ihr Sohn The Stallion who mounts the World wird. Gleichzeitig verzehrt sich Viserys vor Eifersucht, dass seine Schwester nun all das hat, was er in seinem Leben nie bekommen durfte, worauf er aber ein Anrecht zu haben meint. In King‘s Landing muss Ned Stark an Roberts Stelle treten, während dieser auf der Jagd ist, und spricht dabei Gerechtigkeit im Namen des Königs über Tywin Lannister, welcher die Riverlands überfallen lässt. Ebenso entdeckt er, was Jon Arryn über Roberts Kinder herausgefunden hat: Sie entstammen der inzestuösen Beziehung von Cersei und Jaime. „The seed is strong.“ Im Norden genießt Bran seine durch den Sattel gewonnene Freiheit ein wenig zu sehr und wird dabei von Wildlings überfallen. Robb und Theon können ihn retten und nehmen Osha gefangen. 

Allein schon der Einstieg in die Folge war einfach klasse! Wir erwachen gemeinsam mit Ned, welcher noch immer geschwächt ist von der Wunde, die er sich im Kampf gegen Jaime zuzog. Und sobald er wach ist, geht das Gezanke mit Robert und Cersei los. Ihm wird kein Augenblick Ruhe vergönnt, immerhin beschuldigt er den Bruder der Königin, ihn angegriffen zu haben, während sie sagt, dass das genaue Gegenteil der Fall gewesen war. Robert steht zwischen den Fronten und weiß nur zu gut, dass dies eine brenzlige Staatsaffäre ist. Er löst das Ganze auf seine übliche, mitunter sehr ruppige Art: mit einigen harschen Worten, darauf bestehend, dass er der König ist und bekommt, was er will. Und Ned will er als Hand zurück, ansonsten, beteuert er, wird er „das verdammte Ding“, die Nadel der Hand, an Jaime Lannister pinnen. Ja, die Situation ist sehr erst, aber wie kann man da nicht lachen?

Über Bran habe ich mich auch sehr gefreut, oder besser: mit ihm. Es ist schön zu sehen, wie sehr er sich über den Sattel freut, den Tyrion für ihn entworfen hat. Gleichzeitig treffen wir auch das erste Mal auf Osha. Ich mag sie mittlerweile sehr, weil sie eigentlich eine so treue und gute Seele ist. Aber anfangs habe ich ihr wie wahrscheinlich so viele misstraut. Schlussendlich hielt sie aber Wort, bis zum bitteren Ende.

Sehr mochte ich auch in dieser Folge die Interaktionen zwischen Robb und Theon. Sie sind durchaus miteinander befreundet, doch kommt immer wieder die Sprache darauf zurück, dass Theon eigentlich eine Geisel ist. Wurde das im Deutschen so übersetzt? Ich empfinde das nicht wirklich als passende Bezeichnung für das, was Theon ist. Eher ein Unterpfand. Wie dem auch sei. Klar, Theon ist verbittert, weil er nicht bei seiner Familie aufwachsen durfte, aber gleichzeitig sind auch die Starks ihm eine Art von Familie geworden. Dieser Zwiespalt kommt immer wieder durch.

Auch Tyrions Szenen mochte ich. Kleiner Fakt am Rande: Im Rollenspiel The Witcher 3: Wild Hunt gibt es auf Skellige eine Insel mit einer verfallenen Burg darauf. Die Gefängnisse der Burg sind noch erhalten, welche verblüffend an die Skycells des Eyrie erinnern. In einer der Zellen findet man übrigens auch die Leiche eines blonden Halblings. Ich musste schon sehr schmunzeln, als mir diese Anspielung auffiel.

Tyrion lässt seinen klugen Kopf und seinen Namen als Lannister spielen, um sich aus der Gefangenschaft zu befreien. Er bekommt dabei unerwartet Hilfe von Bron, welcher sich für ihn einsetzt und dabei wie üblich ein paar flotte Sprüche fallen lässt. Mir gefällt es sehr, wie sowohl Tyrion als auch Jaime immer wieder auf ihren Vater verweisen, weil sie genau wissen, dass Tywin Lannisters Name enorm viel Gewicht hat und sich gerade das einfache Volk sehr leicht damit beeindrucken lässt. Es passt einfach so gut zu ihnen!

Der Schluss der Folge war mal wieder typisch Game of Throne und gefiel mir daher ausgesprochen gut. Viserys torkelt offensichtlich betrunken in das Zelt der feiernden Dothraki. Er zieht sein Schwert, was in Vaes Dothrak ein Sakrileg ist, und bedroht Daenerys damit. Dies kann Khal Drogo nicht unkommentiert stehen lassen. Er verspricht Viserys  seine goldene Krone und schüttet ihm einen Topf voll flüssigem Gold über den Kopf. Als ich die Szene das erste Mal sah, war ich durchaus ein wenig schockiert, unabhängig davon, dass ein normales Herdfeuer kein Gold schmilzt, was wir alle von Gandalf hatten lernen sollen. Doch das ist eben GoT, die kennen keine Gnade und halten voll drauf. Daenerys brachte die schauderhafte Szene auf den Punkt: „He was no dragon. Fire cannot kill a dragon.“*


*Es ist überflüssig zu erwähnen, dass ich diese Aussage dezent fangirle. Drachen!

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