Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Sonntag, 30. Oktober 2016

Game of Thrones Rewatch: S03E09: The Rains of Castamere

Die free Folks wollen einen Pferdezüchter bestehlen und den Mann umbringen. Jon versucht zumindest den Mord zu verhindern, doch es gelingt ihm nicht. Der Mann entkommt zunächst, doch die Wildlings hohlen ihn ein. Jon soll ihn töten, um zu beweisen, dass er wirklich einer von Mances Leuten ist. Als er es nicht tut, befiehlt Tormund seinen Tod. Ygritte versucht Jon zu schützen, sodass ihm die Flucht gelingt. Doch erst das Eingreifen zweier Direwolfs rettet ihn. Ebenjene Wölfe sind Shaggydog und Summer, denn Bran und seine Begleiter haben in der nahen Mühle Schutz vor dem aufziehenden Sturm gesucht. Bran benutzt erstmals seine Fähigkeiten als Warg, um in die Köpfe von Hodor und Summer zu schlüpfen und sie zu befehligen. Daario Naharis macht einen Vorschlag, wie Daenerys ohne große Verluste Yunkai einnehmen kann. Jorah misstraut ihm zunächst, doch Grey Worm spricht sich für den Plan aus. Und in der Tat, er gelingt. Lord Edmure heiratet Roslin Frey, welche überraschend hübsch ist. Die Feier scheint zunächst fröhlich und ausgelassen und Lord Frey mehr oder weniger versöhnt. Bis die Situation kippt und wir das erleben, was als Red Wedding in die Geschichte einging. 

Grey Worm lernt nach und nach Selbstständigkeit stellvertretend für alle Unsullied. Ich mag dieses Detail, weil ich mir gut vorstellen kann, dass die Unsullied in ihrer Ausbildung so hart diszipliniert wurden, dass es ihnen nun schwer fällt, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Daenerys sagt ihm deswegen, dass er nun der Anführer der Unsullied ist und daher auch eigenständig handeln kann.

Sam erzählt Gilly einiges über die Mauer, die Geschichte der Night’s Watch und allerhand mehr. Sie fragt ihn, woher er das alles weiß, und dass er das alles nur deswegen aus Büchern lernt, indem er auf Zeichen auf Papier starrt. Sie kommentiert das mit: »Your’re like a wizard.« Ich mag dieses Statement aus der Sicht eines Lesers heraus sehr. Es ist schon ein wenig Magie mit im Spiel, dass Druckerschwärze auf Papier uns ganze Welten und aufregende Abenteuer eröffnet, oder?

Ein wenig schmunzeln musste ich, als Jorah, Grey Worm und Daario sich auf einmal anscheinend in einem Computerspiel wiederfanden. Die Übermacht, gegen die sie beim nächtlichen Überfall auf die Torwachen von Yunkai bekämpfen mussten, erinnerte mich an meine Abenteuer mit der Ein-Mann-Dovahkiin-Armee in Skyrim. Die nicht wirklich realistisch sind, will ich hinzufügen …

Ich halte es schon fast für zu großen Zufall, dass Bran und Jon beinahe aufeinander getroffen wären. Der Norden ist riesig, sie beide hätten quasi überall sein können. Und dann sind sie beide zur selben Zeit am selben Ort? Nay …

Immerhin zeigen sich nun das erste Mal Brans Warg-Fähigkeiten in ihrer Gänze, was ziemlich beeindruckend ist. Erst beeinflusst er fast zufällig Hodor, dann wendet er es gleich das erste Mal bewusst auf Summer an und ermöglicht damit Jon die Flucht, als Summer und Shaggydog über die Wildlings herfallen.

Die ganze Situation war ein ziemliches Durcheinander, da hier die verschiedenen Loyalitäten aufeinanderprallten. Besonders hat mir da Ygritte gefallen, da sie Jon schützen will, den sie liebt, sie gleichzeitig aber keine Verräterin an ihrem eigenen Volk sein will. Das führt in den folgenden Folgen noch zu ein paar schönen Szenen mit Jon und Ygritte.

Bran erkennt nun auch, dass er allein nach Norden gehen muss, ein Weg, der für Osha, Rickon und Shaggydog zu gefährlich ist. Der Abschied von ihnen ist schmerzlich für alle Beteiligten. Osha überlässt Bran schweren Herzens der Obhut der Reeds und betont dabei noch einmal, wie ungemein viel ihr Bran bedeutet. Der Abschied geht einem immer wieder nahe, vor allem jetzt, wo man seit Staffel 6 weiß, was aus Osha und Rickon geworden ist. Bis dahin waren sie ja im Nirwana verschwunden.

Ein Gedanke, der mir die ganze Folge über durch den Kopf ging: »Oh oh, Frey …« Denn genau darauf lief es hinaus. Frey sagte eigentlich schon sehr deutlich, dass Robb ihn böse verprellt hat. Statt einem König hat er »nur« einen Lord als Schwiegersohn bekommen. Ich kann es nicht oft genug sagten: Denkt Robb wirklich, dass er das wieder gut machen kann?

Für Lord Edmure gab es jedenfalls eine nette Ü-Ei-Überraschung. Die Serie legte schon in vorherigen Folgen sowie auch in dieser viel Wert darauf zu zeigen, dass Lord Freys Töchter und Enkelinnen nun wirklich keine Augenweide sind. Und dann bekommt Edmure ein wirklich hübsches Mädchen.

Nach der bedding ceremony wird es vergleichsweise ruhig in der Festhalle, als die Musiker plötzlich »The Rains of Castamere« anstimmen. Wir haben in der vorherigen Folge nicht um sonst durch Cersei gelernt, welchen historischen Hintergrund dieses Lied hat. Catelyn versteht, was hier vor sich geht, und will Robb warnen, doch da ist es schon zu spät. Die Schlachtbank ist eröffnet.

Red Wedding ist jedes Mal auf’s Neue so unglaublich schockierend. Allein der Umstand, dass die ganze Zeit im Hintergrund »The Rains of Castamere« laufen, jagt einem Gänsehaut den Rücken hinab. Das ist einer dieser typischen Game of Thrones Schocker, wo man haareraufend vor dem Bildschirm sitzt und einfach nur will, dass es aufhört, aber die Tragödie ohnmächtig mit verfolgen muss, während einem die Hände gebunden sind, als massenweise Starks gemeuchelt werden und Haus Stark anscheinend gerade untergeht. Ausgerechnet die Starks!

Besonders intensiv war die Schlusseinstellung: Das Lied klingt aus, absolute Stille herrscht. Robb ist tot und Cat steht völlig apathisch und willenlos da, da sie mit dem Tod ihres Erstgeborenen final all ihren Lebensmut verloren hat. Ein Handlanger Freys tritt heran und schlitzt ihr die Kehle durch. Tot sinkt sie zu Boden, der Bildschirm wird schwarz und der Abspann läuft in völliger Stille durch, während wahrscheinlich absolut jeder Zuschauer völlig fassungslos auf den Bildschirm starrt. Das geht einem auch beim widerholten Male so unglaublich unter die Haut, egal, ob man die soeben ermordeten Charaktere nun mag oder nicht. 

(Übrigens schade, dass bis heute Lady Stoneheart nicht mehr auftauchte.)

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