Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Samstag, 7. Januar 2017

Game of Thrones Rewatch: S04E06: The Laws of Gods and Men

Stannis und Davos segeln zur Iron Bank of Braavos, müssen dort jedoch eine harte Ablehnung erfahren. Sie werden dort kein Geld leihen können. Yara versucht ihren Bruder zu retten, muss jedoch feststellen, dass Theon »tot« ist und nur noch Reek existiert. Sie ergreift die Flucht, während Ramsay bereits neue Teufeleien mit seinem Spielzeug plant. Daenerys residiert nun in Meereern als Königin und hält Hof. Sie erfährt, dass Drogon einen Ziegenhirten überfallen und dessen Ziegen gefressen hat. Sie verspricht, ihn zu entschädigen. Auch Hizdahr zo Loraq erscheint, um vor ihr zu sprechen. Er möchte erreichen, der Leiche seines Vaters ein angemessenes Begräbnis zu ermöglichen, den Daenerys aus Rache für die ermordeten Kinder hat kreuzigen lassen. In King’s Landing steht Tyrions Gerichtsverhandlung an. Es wird schnell klar, dass das alles nur eine Farce ist, inszeniert von Cersei. Tywin will davon nichts wissen und beharrt darauf, dass dies eine gerechte Verhandlung sei. Jaime kann jedoch heraushandeln, dass Tyrions Strafe die Mauer und das Schwarz der Night‘s Watch sein wird. Als Shae jedoch die Bühne betritt und gegen Tyrion aussagt, kommt alles anders. Tyrion verlangt ein Gottesurteil durch Kampf. 


Die Folge fing so harmlos an. Davos und Stannis in Braavos. Der Titan ist natürlich sehr beeindruckend und irgendwie ist es schade, dass man (noch) nicht mehr von Braavos sieht. Und dann kam sogleich Yara mit ihrer tollen und leider, leider gescheiterten Rettungsaktion, die wirklich beeindruckend inszeniert wurde, wie sie erneut den Brief vorliest und dann ihre Männer ermutigt, dass sie das nicht dulden dürfen, da sonst der Name »Iron Born« nichts mehr wert ist.

Und dann weigert sich Theon und tut alles daran, wieder in seinen Hundekäfig zu kommen. Da glaubt man plötzlich wirklich, dass in ihm kein bisschen Theon mehr übrig ist. Ein ziemlich schockierender Moment, wenn man sieht, wie sehr dieser Mensch zugrunde gerichtet wurde.

Eine der coolsten Drogon-Szenen haben wir auch noch. Der Junge des Ziegenhirten wirft Steine die Klippe hinab. Plötzlich klappert nicht mehr Stein auf Stein und auf einmal taucht dieser riesige schwarze Drache auf, der sich wohl denkt, dass er einen spontanen Snack gut gebrauchen könnte, eine der Ziegen grillt und mit seiner Beute davon fliegt. Verdammt, ist das cool!

Für den Hirten allerdings nicht so, immerhin sind diese Ziegen seine Existenzgrundlage. Daenerys verspricht ihm jedoch großzügig zu entlohnen. Der nächste Bittsteller ist Hizdahr zo Loraq, für den sie zu Beginn ganz offensichtlich nur Verachtung übrig hat, da er einer der Masters ist, die sie niedergeworfen hat. Sie gestattet ihm zwar sein Gesuch, seinen Vater angemessen zu beerdigen, dennoch ist ihr Verhalten ihm gegenüber nicht gerade angemessen – wenn auch irgendwie nachvollziehbar. Hier wird sie das erste Mal konfrontiert und es ist gut so, dass das geschieht. Sie wird noch weitere Probleme mit dem Konflikt ihrer neuen Ordnung und den alten Traditionen von Meereen bekommen.

Und dann kommen wir zu Tyrions Verhandlung, definitiv eines meiner Serienhighlights! Das fängt gar nicht mal so beeindruckend an, wie es dann tatsächlich am Ende wird. Es wird zudem wirklich schnell ersichtlich, dass das ganze nur eine Farce von Cersei ist und Tywin selbst nicht einmal ansatzweise so neutral ist, wie er gern hätte, da er davor die Augen verschließt.

Grand Maester Pycelle zeigt Sansas Kette, die bei Ser Dontos‘ Leiche gefunden wurde. Hier erinnern wir uns daran, dass Littlefinger selbige achtlos von der Reling des Schiffes gewischt hatte, woraufhin sie in das Boot mit der Leiche fiel. Ich frage mich erneut: War das Absicht? Wir reden von Littlefinger, also natürlich war das Absicht. Das naheliegendste ist, dass er den Mord Sansa und vor allem Tyrion in die Schuhe schieben wollte. Damit würde er Tyrion aus dem Weg räumen, ein Gegenspieler, der ihm durchaus ernsthaft im Weg stehen könnte auf seinem Weg zum Thron. Oder haben Anwesende andere Ideen, wie das zu deuten ist?

Dann tritt Shae auf und ab hier geht es wirklich tief unter die Haut. Sie »packt aus«, klagt Tyrion an und gibt ihm das beste Tatmotiv, das man haben kann, auch wenn das alles nur Verdrehungen der Wahrheit sind. Ich meine mich zu erinnern, dass im Buch ihre Naivität, in der sie das macht, noch deutlicher wird. Sie ist ein Mädchen, das für einen kurzen Moment alles hatte, was sie sich jemals erträumt hatte und doch niemals hätte erreichen können. Dann wird ihr das Gefühl gegeben, dass sie zur Seite gelegt wurde wie ein nun ungeliebtes Spielzeug und nun kann sie sich auf einmal dafür rächen. Ich bin überzeugt, dass sie sich der tatsächlichen Tragweite ihres Handelns nicht einmal ansatzweise bewusst ist, auch wenn sie sehr wohl weiß, dass es dank ihr mit Tyrion übel ausgehen wird. Denn genau das wollte sie schließlich. 

Tyrion, zutiefst verletzt, hält nun nichts mehr. Er klagt sämtliche Anwesenden an, ihn schon sein ganzes Leben vor Gericht gestellt zu haben, ein Zwerg zu sein. Er legt seinen ganzen Hass und seinen ganzen Frust in seine Rede, es ist einfach so unglaublich beeindruckend! Man sitzt da und ist völlig gepackt von dem, was Tyrion da macht. Man weiß, dass er sich nun sein eigenes Grab geschaufelt hat, auch wenn er doch nur die Wahrheit und seine innersten Gefühle ausgesprochen hat. Jetzt bangt man auch noch um Tyrion, definitiv einer der Publikumslieblinge! Dass im Abspann das musikalische Thema der Rains of Castamere gespielt wird, gibt nicht gerade rosige Aussichten, als Tyrion sein Gottesurteil verlangt.

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