Eine Gesellschaft, in der jeder Sozialpunkte sammelt und anhand
dieser seinen unverrückbaren Platz in der Gesellschaft zugewiesen bekommt?
Klingt wie Zukunftsmusik, gibt es in China aber tatsächlich. Theresa Hannig
stellt in ihrem dystopischen Roman »Die Optimierer« die Frage, ob solch eine
Gesellschaft das Paradies oder ein Alptraum wäre.
Samson Freitag ist Lebensberater. Anhand einer umfassenden
Datenbank über jeden Bürger stellt er ein Profil seines Kunden zusammen, mit
dessen Hilfe er den optimalen Platz für den Bürger in der Gesellschaft
bestimmen kann. Einmal festgelegt kann ein Bürger seinen ihn zugewiesenen Platz
nicht mehr verlassen, es sei denn, er sammelt massiv Sozialpunkte an. Samson
ist glühender Verfechter des Systems, doch als er irrtümlicherweise beschuldigt
wird, eine falsche Beratung gegeben zu haben, geht es auf einmal steil bergab
mit ihm. Das System will ihn um jeden Preis optimieren, ob er nun will oder
nicht.