Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Mittwoch, 17. Januar 2018

Bücher abzugeben! Aber wohin? (Oder auch: How to Bücher dealen)

Jetzt, da der Regalputz angelaufen ist (wer nicht weiß, was das ist, kann es hier nachlesen), stellt sich sicher bei einigen die Frage: »Wohin mit den ausgemisteten Büchern?«

Bücher wegzugeben, die ich nicht mehr lesen möchte, war für mich anfangs schwer, aber notwendig. Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten dafür, die auch noch Spaß machen und die ich euch hier vorstellen möchte.


1. Verkaufen
Vielleicht das häufigste Mittel, um gebrauchte Bücher wieder unters Volk zu bringen. Dafür gibt es genügend Plattformen, deren bekannteste wohl ebay Kleinanzeigen ist. Ich persönlich habe aber keine guten Erfahrungen mit dem Verkäuferschutz dort gemacht. Besser ist hingegen booklooker.de, eine Adresse, die wahrscheinlich auch einige kennen. Dort kann man privat oder als Händler neue und gebrauchte Bücher verkaufen und natürlich auch kaufen, außerdem auch Hörbücher, Filme und Videospiele, der Fokus liegt aber schon auf den Büchern.


Darüber hinaus gibt es freilich andere Verkaufsseiten wie reBuy, momox, AbeBooks, Regalfrei und Amazon, mit diesen habe ich aber keine Erfahrungen, im Falle Amazon jedenfalls nicht als Verkäufer meiner gebrauchten Bücher.

Natürlich gibt es noch die Möglichkeit von lokalen Flohmärkten. Wir haben hier in der Gegend einmal im Jahr einen ziemlich tollen Flohmarkt, wo private Bestände und die der umliegenden Bibliotheken ausgemistet und wieder in Umlauf gebracht werden, man allerdings auch eigene Bücher dort hinbringen kann (wenn auch unentgeltlich). In meiner Anfangszeit als Blogger habe ich einmal darüber berichtet.


Außerdem kann es sein, dass Stadtbibliotheken oder Fördervereine der Bibliotheken Bücherbasare veranstalten. Unsere macht das jedenfalls. Dort kann man wöchentlich seine Bücher (unentgeltlich) hinbringen, welche dann aller zwei Wochen auf einem Bücherbasar verkauft werden. Hier kann man wie auch auf Flohmärkten wahre Schätze und Schnäppchen finden … Aber halt, es soll ja um’s Ausmisten gehen :D

2. Vertauschen
Mir persönlich macht das sehr viel Spaß. Es gibt natürlich auch örtliche Tauschgruppen, ich mache das aber über diverse Tauschbörsen im Internet. Wikipedia hat sogar eine sehr lange und umfangreiche Liste mit Tauschbörsen, in der steht, was vertauscht wird und ob man dafür eine kleine Gebühr zahlen muss oder nicht. Ich persönlich bin auf Tauschgnom und Tauschticket unterwegs; auf letzterem muss man eine kleine Gebühr zahlen.

Tauschbörsen funktionieren folgendermaßen, dass man dort für seine Ware eine virtuelle Währung erhält, die man dann wieder für die Ware anderer Nutzer einsetzen kann. Man zahlt also (abgesehen von u.U. einer Gebühr an den Seitenbetreiber) kein echtes Geld und erhält Ware für Ware. Dabei kann man den Wert, wie viel virtuelle Währung man für seine Ware erhalten will, selbst einstellen, auf den Seiten, wo ich bin, sind das standartmäßig 1-5 Token/Tickets, auf Tauschticket kann man in vereinzelten Fällen auch mehr Tickets für seine Ware nehmen, wenn man etwas besonders Wertvolles vertauschen will.

Ich persönlich mag Tauschgnom mehr. Die Seite ist etwas kleiner als Tauschticket, dementsprechend ist die Auswahl auch geringer. Aber der große Vorteil dieser Seite ist (nebst der fehlenden Gebühr), dass man dort Direkttausch machen kann, das heißt Ware gegen Ware ohne den Umweg über virtuelle Währung, die hier Token heißt. Erfahrungsgemäß bin ich nämlich immer knapp bei Kasse, was die Tokens und Tickets angeht und kann über Direkttausch mehr Sachen vertauschen.

Am Rande: Solche Tauschbörsen sind super für die, die Selbstgemachtes zu vergeben haben, sich aber keine Gewerbelizenz leisten können, da auf solchen Tauschbörsen ja nicht mit echtem Geld gehandelt wird und der Staat somit auch nicht seinen Anteil will.

Und dann gibt es natürlich noch Bücherschränke. Auch davon wird der eine oder andere sicher bereits gehört haben und auch dafür gibt es bei Wikipedia eine lange Liste mit Bücherschränken. So ein Bücherschrank funktioniert von einem Geben und Nehmen. Jeder kann hingehen und sich ein Buch nehmen. Das kann er behalten oder, wenn er es gelesen hat, wieder zurückstellen. Ebenso kann jeder zu jeder Zeit seine aussortierten Bücher dort hingeben, damit andere noch ihre Freude daran haben.


Das funktioniert natürlich nur, wenn alle mitmachen. In meiner Stadt habe ich beide Seiten kennengelernt. Die eine Bücherzelle war stets leer, weil irgendwelche Hornochsen die Bücher als Altpapier verscherbelten, die andere, die ich selbst gern nutze, ist aber stets gut gefüllt dank des Fördervereins der Stadtbibliothek. Dort habe ich schon einige Glücksgriffe gemacht und gehe auch selbst gern hin, um die Bücher abzugeben, die ich nicht vertauschen oder verkaufen kann.

3. Spenden
Natürlich ist auch das eine Möglichkeit. Bibliotheken, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime und so weiter und so fort freuen sich immer über Buchspenden. Wobei Bibliotheken da ein wenig zimperlich sind, wie ich feststellte, weil sie am liebsten quasi neuwertige Bücher nehmen wollen, jedenfalls unsere; vielleicht sind da andere Bibliotheken nicht so. Ich hatte auch an meine ehemalige Schulbibliothek, die auch heute noch einen kleinen aber feinen Bestand hat, einige Bücher verschenkt, worüber sie sich sehr gefreut hatten.

Auch hier kann jeder, der will, einfach mal hingehen und fragen, ob Bedarf an Buchspenden besteht.

4. Soziale Medien
Eine Möglichkeit, die besteht, die ich aber selbst nicht nutze, da es mir zu unsicher ist. Natürlich kann man auch über soziale Medien versuchen, seine Bücher in ein neues Heim zu geben. Ich sehe häufig auf Twitter Tweets mit Angeboten von Leuten, die darüber einen Abnehmer für ihre Bücher suchen. Auch auf Facebook habe ich bereits Gruppen gefunden, die zum Thema haben, ihre gebrauchten Bücher zu vertauschen oder zu verkaufen.


Ihr sehr, es gibt reichlich Möglichkeiten, seine aussortierten Bücher wieder unters Volk zu bringen. Wegschmeißen oder als Altpapier verscherbeln ist schließlich keine Lösung! Nutzt ihr eine der obigen Möglichkeiten? Oder kennt ihr gar noch andere?

10 Kommentare:

  1. Huhu!

    Ich mache das seit Jahren regelmäßig, Bücher aussortieren - und am meisten nutze ich dafür den Tauschgnom (früher Tauschticket, bis es was gekostet hatte) und bin super zufrieden damit.
    Manche die noch neuwertig aussehen, verlose ich auf dem Blog, und manche verschenke ich dann auch an die Bücherei hier :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. HAllo,
      ja, Tauschgnom macht mir auch mega Spaß, mag ich auch mehr als Tauschticket wegen des Direkttauschs. Ist für mich auch irgendwie mehr der Sinn bei der Sache, so ein Tausch Ware gegen Ware.
      Liebe Grüße

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  2. Hallöchen =)

    das sind wirklich sehr tolle Alternativen. Ich nutze ab und zu Tauschticket. Dort führe ich zum Beispiel auch meine Wunschliste. Das ist total praktisch, wenn ein Buch verfügbar ist, dass auf meiner Wunschliste steht, dann bekomme ich eine Nachricht und kann es bei Bedarf ertauschen. Im Gegenzug stelle ich manchmal Bücher ein, die ebenfalls ein neues Zuhause suchen. Habe da sehr gute Erfahrungen gemacht.

    Dann nutze ich noch einen öffentlichen Bücherschrank bei uns im Ort. Alle Bücher, die ich dort hinstelle, sind meist innerhalb kürzester Zeit weg. Wirklich verblüffend =)

    LG
    Anja

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    1. Hallo,

      das mit der Wunschliste sollte ich auch mal nutzen :D Bisher hab ich da nur eingetragen, dass ich Sonder- und Erstausgaben vin Tolkiens Büchern wünsche.

      Ja, unsere Schränke in der Stadt funktionieren meist auch sehr gut.

      Liebe Grüße

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  3. Ich bin bei Tauschticket, und eigentlich recht zufrieden dort.

    Bibilotheken, zumindest die hier im Stadtteil, bekommen von mir nichts mehr. Einmal hatte ich denen ein Buch von Franz Werfel gegeben und die Leiterin hat das Buch vor meinen Augen in den *Zu verkaufen*-Korb geworfen. Es kann sich ja jeder mal überlegen, wie begeistert er wäre, wenn sein Geschenk vor seinen Augen in den Mülleimer geworfen wird... .

    In meinem Ursprungs-Heimatort freuen sie sich über Spenden, dort haben sie auch im Gegensatz zu unserer Kirchengemeinde ausgebildete Bibilothekare, welche mich gefragt habe, ob ich mir die Abgabe auch gut überlegt habe.

    Kommt halt auch immer auf die Situation vor Ort an.

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    1. Hallo,

      jaaa, doofe Leute gibt es leider überall :/

      Liebe Grüße

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  4. Eine tolle Übersicht! Ich habe früher Tauschticket und öffentliche Bücherschränke genutzt, auch mal Booklooker und verkauft hab ich schon mal an Momox. Seit ich (fast) nur noch ebooks lese, ist das viel weniger geworden. Es gibt auch Flohmarkt-Facebookgruppen (die ich nicht nutze), wohl aber die "Will Trade or Sell" Funktion in der "Library" von Ravelry (so eine Art Facebook für Stricker)

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    1. Hallo,

      Ravelry kenne uch, nutze ich selbst für meine Strickprojekte, aber die Funktion dort kenne ich gar nicht. Cool! Muss ich mir bei Gelegenheit mal ansehen!

      Liebe Grüße

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  5. Huhu!

    Im Moment nutze ich vor allem momox, da Rebuy viele meher Bücher in letzter Zeit nicht annehmen wollte. Also, sie haben sie nicht zurückgeschickt oder so, ich konnte sie über die Seite gar nicht erst verkaufen. Mit Flohmärkten habe ich keine so guten Erfahrungen gemacht. Oft wollen Leute da eben auch die Preise bezahlen, die sie bei Rebuy und Co. zahlen würden, nur dass dann noch Anfahrt und Standmiete abgehen. Da ist es einfach bequemer, sie direkt übers Internet zu verkaufen.

    Was sich nicht verkaufen lässt (oder verkauft werden darf), wandert in den öffentlichen Bücherschrank. Wir haben einige Bücherschränke in der Umgebung, aber mich ärgert immer wieder, dass viele Leute entweder nicht nachdenken, was sie da reinstellen, oder die Bücherschränke ganz bewusst als Altpapiertonne benutzen. Welchen Sinn macht es, da einen Steuerratgeber von 1992 reinzustellen, oder ein Lehrbuch für eine Programmiersprache, die heute gar nicht mehr verwendet wird?

    Eine Zeitlang hat die VHS in Osnabrück auch um Buchspenden für die Flüchtenden gebeten, also Bücher in Fremdsprachen oder sehr einfachem Deutsch, da habe ich auch die ein oder andere Kiste hingebracht, ich lese ja viel auf Englisch.

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt.

    LG,
    Mikka

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    1. Hallo,

      die Verlinkung habe ich schon gesehen, vielen dank dafür :)

      Mit dem Verkauf gebrauchter Bücher wird man leider nicht reich, das stimmt wohl. Die klassischen Flohmärkte gibt es bei uns gar nicht sooo häufig oder ich bekomm nur nichts davon mit. Vielleicht sollte ich trotzdem mal ein bisschen mehr danach gucken.

      Hat vielleicht nich antiquarischen Wert? Keine Ahnung. Ja, das mit dem Altpapier ist hier leider teilweise auch ein Problem. Eine der Bücherzellen musste deswegen eingestellt werden, megaschade!

      Liebe Grüße

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