»Niemand weiß, was sich in dem gigantischen UFO befindet,
das die Welt nach seinem Absturz in Atem hält. Und Alice ist sicher: Niemand
außer ihr Vater, der für die NASA arbeitet, hätte seine siebzehnjährige Tochter
jetzt auf ein Internat nach Minnesota gebracht - ausgerechnet mitten ins
Zentrum der Katastrophe. Hier kommt Alice der Wahrheit hinter den Nachrichten
gefährlich nahe. Doch mit der Wahrheit kommt auch die Angst vor den unbekannten
Geschöpfen, die das Raumschiff verlassen …«
(Quelle: Goodreads)
Erstkontaktgeschichten gibt es viele, also solche
Geschichten, wo es zu einer allerersten Berührung zwischen Menschen und
Außerirdischen kommt. Deren liebste sind mir immer noch Arrival und Contact,
aber auch »Guides« konnte mich begeistern.
Dabei muss man eigentlich ganz objektiv sagen, dass »Guides«
eigentlich wenig innovativ ist, was diesen Geschichtentypus angeht und doch
eher in Richtung Independence Day geht statt Arrival. Der Plottwist am Ende war
recht vorhersehbar, und ehrlich gesagt war das Ende ohnehin der schwächste Teil
für mich.
Dennoch: Der Rest hat Spaß gemacht zu lesen. Alice landet
auf einem Internat, auf das vor allem Bonzenkinder gehen, also Leute mit
ausreichend Geld und Prestige. Aber auch besondere Talente. Das heißt, dass die
wenigsten Protagonisten wirklich doof sind und ganz im Gegenteil sogar oft
kluge Kommentare zum Geschehen abgeben können und umfangreiches Allgemeinwissen
mitbringen. Trotz allem sind sie Teenager und benehmen sich auch wie solche.
Nur eben solche mit einem etwas höheren IQ als der Durchschnitt, was einem den
einen oder anderen dämlichen Kommentar erspart.
Alice hat indigene Wurzeln, die vor allem gegen Ende eine
Rolle spielen, als sie zu ihrer Großmutter flieht. Ich kann leider nicht
wirklich beurteilen, inwiefern dem Autor die Darstellung der indigenen
Bevölkerung gelungen ist. Aber auf mich machte alles einen feinfühligen
Eindruck und bot zudem einen interessanten kleinen Einblick in diese
Lebensweise.
Streckenweise hat der Roman eine sehr düstere Atmosphäre und
dem Autor gelingt es gut, das auch zum Leser zu transportieren und diesem eine
Gänsehaut zu bescheren. Besonders gefiel mir, wie die Protagonisten auf die
entsprechenden Situationen reagierten, die teils weit jenseits der alltäglichen
Erfahrungswelt liegen, und wie sich das auf ihre Psyche auswirkte. Der Schock,
der sich mitunter einstellte, wurde realistisch dargestellt.
Spannend war ebenso das Rätseln, was wirklich hinter der
Anfunkt der Guides auf der Erde steht, denn es wird schnell klar, dass da mehr
dahinter steht, als die Guides die Menschen glauben machen wollen. Auch wenn
ich relativ schnell darauf kam, störte es mich nicht unbedingt, als meine
Vermutung bestätigt wurde. Das Drumherum passte immer noch.
Der Roman mag zwar nicht viel zu all den
Erstkontaktgeschichten hinzufügen. Dennoch ist er kurzweilige, spannende
Unterhaltung, ein empfehlenswerter Happen für Zwischendurch. Einen kleinen
Gruselfaktor gibt es streckenweise ebenso, und Lesern, die mit der Darstellung
von Gewalt und Gewaltopfern ihre Schwierigkeiten haben, sei eher von der
Lektüre abgeraten. Allen anderen kann ich eine klare Leseempfehlung
aussprechen.
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Reiheninformation
Autor*in: Robison Wells
Titel: Guides – Die erste Stunde
Titel: Guides – Die erste Stunde
Sprache: Deutsch
Reihe: Nein
Seiten: 272
Originalpreis: 14,00€
Verlag: HarperCollins YA!
Genre: Science Fiction
ISBN: 978-3-95967-093-7
Erscheinungsjahr: 2018
Klingt doch trotz Klischees spannend! Ich habe in letzter Zeit zwei Erstkontaktgeschichten gelesen, die eher positiv waren (An absolutely remakable thing von Hank Green und Giants - hab den Autor vergessen), da fände ich eine negativere Sichtweise mal ganz interessant. Zumindest gehe ich mal davon aus, dass die Aliens bei Guides nicht friedlich gesinnt sind, wenn du es mit Independance Day vergleichst ;)
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