Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Freitag, 4. Januar 2019

Rezension: Terra von T.S. Orgel

Egal ob nun über Land oder interplanetar: Ware muss transportiert werden. Die Trucker steuern dann eben statt Lastwagen Weltraumkonvois. In ihrem Roman »Terra« erzählt das Autorenduo Tom und Stephan Orgel die Geschichte eines ebensolchen Konvois, welcher sich soeben auf dem Weg vom Mars zur Erde befinden. An Bord: eine ungeahnte Gefahr für die Menschheit.

»In der Zukunft hat sich die Erde in ein ökologisches Wrack verwandelt. Der Mond ist ein einziges Bergwerk, und alle Hoffnungen liegen nun auf der Besiedlung des Mars. Dessen Terraforming ist in vollem Gange, und mit Raumfrachtern werden die Rohstoffe des roten Planeten abtransportiert. Jak ist Mechaniker an Bord eines dieser vollautomatischen Frachter, der gerade mit zwei Millionen Tonnen Erz auf dem Weg zur Erde ist. Was er nicht weiß: Einer der Container ist vollgestopft mit Bomben. Und auch Jak hat ein paar Geheimnisse zu verbergen. Für ihn und seine Schwester Sal, die als Marshal auf dem Mond stationiert ist, beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, bei dem es um nichts weniger geht als um das Schicksal des Planeten Erde …«
(Quelle: Goodreads)


Kleiner Tipp vornweg: Das Buch hat einen Anhang, welcher sehr praktisch ist. Allerdings hatte ich ihn erst nach dem Lesen entdeckt, obwohl ich ihn durchaus hätte gebrauchen können.

Die beiden Autoren erzählen eine gut durchdachte Geschichte in sehr angenehmem und verständlichen Stil. Die Idee eines Weltraumkonvois gibt interessante Möglichkeiten und spannende Figurenkonstellationen. Die meiste Zeit des Romans ist ein überwiegender Teil der Charaktere isoliert nur in seinem eigenen Frachter, sodass die Charaktere kaum direkt miteinander und nur über Funk kommunizieren können.

Der Roman ist aus der Sicht der kleinen Leute erzählt, die unwissend in eine wesentlich größere Verschwörung hineingraten. Ihnen ist die Rolle des Bauernopfers angedacht, doch dann kommt alles anders. Mir hat diese Grundkonstellation sehr gut gefallen, auch dann zu verfolgen, wie die vermeindlichen Bauernopfer dem ganzen auf die Schliche kommen und sich dagegen wehren. Und das alles, obwohl die meisten der Charaktere räumlich voneinander getrennt sind.

Die Autoren haben gut in die Zukunft gedacht. Wie es mit unserer Erde weitergehen könnte, wie sich die Gesellschaft und auch die Wirtschaft verändert auch unter Einfluss der Besiedelung des Mondes und schließlich auch des Marses. Eine Menge popkultureller Referenzen gibt es auch, sodass man auch daran eine Menge Freude finden kann. (Irgendwie scheint sich da bei mir ein Bildungslücke aufgetan zu haben, weil mir kaum etwas davon bekannt war.)

Trotz allem hat das Buch aber irgendwie nicht so bei mir gekickt. Die Charaktere wirkten auf mich, als seien sie eher da, damit die Handlung irgendwie erzählt werden kann, statt eigenständige Personen zu sein. Und dieses ganze Trucker-Ding ist war an und für sich eine gute Idee und auch gut umgesetzt, aber einfach eine Welt für sich, zu der ich persönlich kaum einen Bezug finden konnte.

Also ein Roman mit guten Ideen, die auch gut umgesetzt wurden, nur war der entscheidende Punkt einfach etwas, mit dem ich nicht unbedingt viel anfangen konnte. Trotz allem empfehlenswert.


Ich danke dem Verlag für die Breitstellung des Rezensionsexemplares


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Reiheninformation
Autor*in: T.S. Orgel
Titel: Terra
Sprache: Deutsch
Reihe: Nein
Seiten: 494
Originalpreis: 14,99€
Verlag: Heyne
Genre: Science Fiction
ISBN: 978-3-453-31967-7
Erscheinungsjahr: 2018

1 Kommentar:

  1. Das Buch steht auch auf meiner Sci Fi Leseliste für 2019 und ich muss sagen es klingt auch gut in deiner Rezension, obwohl ich auch nicht gerade ein Trucker Kenner bin ;) Aber ist es denn auch spannend, also thrillermäßig oder eher ein gemächlicher Roman? Wusste gar nicht, dass T.S. Orgel 2 Autoren sind, sind das Brüder?

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