Elyssas Geschichte mag final zu Ende sein, aber Autorin
Melanie Vogltanz hat trotz allem für ihre Reihe »Schwarzes Blut« einiges im
petto. Denn Alfios Geschichte ist ganz und gar nicht zu Ende. »Wolfswille« ist
der Auftakt des zweiten Teils der Reihe.
Alfio hat es nach London verschlagen. Ihn plagen
Erinnerungslücken, die mit der Zeit immer umfassender werden, je öfter und
länger der Wolf in ihm die Kontrolle übernimmt. In London findet er ein Mittel,
das den Wolf zum Schlafen bringt: Opium. Er erhofft sich davon, sowohl seiner
Vergangenheit als auch seiner Natur als Hemykin entkommen zu können. Leider
klappt das nicht wie geplant, als »Jack the Ripper« beginnt, Londons Straßen
unsicher zu machen. Plötzlich sieht sich Alfio im Kreuzfeuer der Mächte der Metropole.
Ich liebe diese Reihe mit jedem Band mehr. Während meine
Rezension zum allerersten Band ja doch etwas verhalten ausfiel, kann ich dieses
Mal nur in Begeisterungsstürme ausbrechen. Ja, ja und nochmals ja! Das ist
genau der Stoff, den ich lesen will!
Alfio ist so richtig abgefuckt. Er kann sich nicht mehr an
Elyssa erinnern, alles, was diese Zeit betrifft, entzieht sich seinen
Erinnerungen. Außerdem hat Alfio mehr Glück als Verstand. Da gibt es ganz am
Ende eine Begegnung, die er nur durch unverschämt viel Glück überlebt und bei
der mir die Haare zu Berge standen, weil ich mir sicher, war, dass es das jetzt
für ihn war. (Gäbe es da nicht noch zwei weitere Romane in der Reihe mit ihm …)
Die Autorin spielt wunderbar mit ihren Leser*innen. Diese
eine Stella am Ende war ein Beispiel. Eine andere betraf einen bestimmten Charakter. Vertraut habe ich
ihm! Vertraut! Und dieses Vertrauen wurde schändlichst missbraucht. Was gut
ist, weil ich das absolut nicht habe kommen sehen, diesen einen richtig fiesen
und absolut gelungenen Plottwist.
Der ganze Roman spielt vor dem Hintergrund von Jack the
Ripper. Es tauchen einige bekannte Gesichter des weltberühmten Kriminalfalles
auf, wie zum Beispiel Abberline. Wir wissen, dass der Ripper nie gefasst wurde,
aber Alfio soll im Laufe der Geschichte doch auf Melanies Version des Rippers
stoßen. Der Leser darf sich darauf freuen, denn die ohnehin spannende
Geschichte wird da so richtig fesselnd! Mich hat der Roman kaum mehr
losgelassen, hatte ich erst einmal begonnen.
Ich mag ja so richtig abgefuckte Charaktere, und wie bereits
erwähnt, ist Alfio solch einer. Seine Vergangenheit und seine Natur plagen ihn,
und er tut alles, um die Pein etwas zu erleichtern, die körperliche wie auch
vor allem die psychische. Die Charaktere werden hier kein bisschen geschont.
»Wolfswille« und damit »Schwarzes Blut 2« ist zwar die
Fortsetzung von »Schwarzes Blut« und knüpft an die Ereignisse dort an, kann
jedoch auch als eigenständiger Reihenauftakt gelesen werden. Ein paar kleine
Details entgehen einem dann zwar, die fallen aber nicht ins Gewicht.
Alles in allem eine unbedingte Empfehlung für alle Fans der
düsteren Literatur, in denen es hart auf hart kommt. Als Einstieg in die Welt
eignet sich dieser Roman ebenso gut, wie der erste Band der Reihe.
Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des
Rezensionsexemplars!
Werbung nach §6 TMG
Reiheninformation
Autor: Melanie Vogltanz
Titel: Schwarzes Blut – Wolfswille
Sprache: Deutsch
Umschlagillustration: Joachim Sohn
Reihe: Band 4
Seiten: 328
Originalpreis: 4,99€
Verlag: Papierverzierer Verlag
Genre: Dark Fantasy
ASIN: B06XBMG13P
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