Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Dienstag, 7. Januar 2020

Rezension: Sand & Klinge (Die Legende der Roten Wüste #2) von Elea Brandt

Quelle und ©: Verlag
Nach langer Abstinenz wische ich mal den Staub vom Blog. Oder eher den Sand? Denn ich habe »Sand & Klinge« von Elea Brandt gelesen, den zweiten Band ihrer Legende der Roten Wüste und, so habe ich mir sagen lassen, ihr erster Fortsetzungsband. Ich hatte schon den ersten Band in einer nicht so schönen Zeit gelesen, und da bei mir mal wieder alles nicht so toll ist, war ich sehr happy, als die Autorin mir ein Rezensionsexemplar von Quiros zweitem Abenteuer anbot. Vielen Dank dafür!

»Ylas – eine ehrwürdige Stadt, mitten in der Roten Wüste. Geheimnisumwobene Mauern und tiefe Katakomben bilden das Fundament düsterer Geschichten, die von Oase zu Oase getragen werden.
Der Liebe wegen kehrt Quiro seiner Heimat Zarbahan den Rücken. Das Verlöbnis mit Prinzessin Arazin ist mehr als eine Herzensentscheidung, denn es soll den Frieden zwischen den zwei verfeindeten Wüstenstädten sichern. Doch der Weg in eine gemeinsame Zukunft ist voller Hindernisse: Während Arazin um den Respekt ihrer zerstrittenen Familie kämpft, muss Quiro feststellen, dass in Ylas rauere Gesetze gelten als in Zarbahan. Seine Sandmagie wird verachtet, seine Schlagfertigkeit nur müde belächelt und seine Beziehung zu Arazin droht unter dem Druck zu zerbrechen. Als schließlich uralte Mächte aus den Eingeweiden der Stadt hervorbrechen, und Arazins Leben in Gefahr gerät, muss Quiro beweisen, wozu er fähig ist.«
(Quelle: Verlag)


»Die Legende der Roten Wüste« aus dem Hause Ohneohren ist eine schöne Low Fantasy Reihe. Wenn es mal nicht das epische Abenteuer zur Rettung der Welt sein soll, sondern ein Wohlfühlroman dann ist diese Reihe genau das Richtige. Und »Wohlfühlroman« beschreibt auch den zweiten Teil wieder sehr treffend. Hier geht es vor allem um Quiros persönliche Entwicklung, welcher zwar aus der Gosse stammt, aber die Prinzessin Arazin heiraten will. Ihre Beziehung erfährt viel Gegendruck von Arazins Familie, was schon hart genug für beide ist. Aber Quiro muss sich zudem in das Hofleben eingewöhnen, was natürlich völlig konträr zu seinem gewohnten Leben auf der Straße steht.

Mir tut Quiro sehr leid in diesem Roman, weil alle auf ihm herumhacken und er es niemandem recht machen kann, ohne sich dabei selbst zu verbiegen. 

Aber es stünde nicht die Klinge im Titel, wenn ebenjene nicht auch eine Rolle spielen würde. Die Ylasier sind ein sehr raues Volk und gerade Arazin ist eine Frau, die sich zu wehren weiß - notfalls auch gegen ihre eigene Familie. Auch sie hat es nicht leicht, ihre Beziehung zu Quiro durchzusetzen.

On top gibt es alte Legenden in der Wüste, die besser unter dem Sand hätten begraben bleiben sollen. Mich persönlich können die persönlichen Geschichten der Charaktere immer nicht ganz so sehr fesseln wie der Actionteil der Erzählung. Daher mochte ich persönlich Kashas Handlungsstrang mehr, welche mitten in die Action hinein stolpert. Sie ist die zweite Hauptprotagonistin des Romans, deren Weg sich mehr oder weniger zufällig mit dem Quiros kreuzt. Sie meint von einem Fluch besessen zu sein, der den Menschen um sie herum schadet und setzt alles daran, diesen Fluch wieder loszuwerden. In Ylas hofft sie auf Erlösung, nichts ahnend, dass sie damit viele Menschenleben riskiert.

Selbstverständlich ist der Roman divers. Elea macht Frauen sichtbar, indem es auch Kriegerinnen und Heerführerinnen gibt. Aber auch diverse Beziehungsformen wie Arazins bisexueller Vater fließen wie selbstverständlich ein. Dabei rückt die Autorin nicht die Probleme der Queernes in den Fokus, sondern zeichnet diese als selbstverständlichen Teil ihrer Welt. So soll es sein!

Ich habe lediglich zu bemängeln, dass Quiro und Arazin dauerhorny zu sein scheinen. Ständig denken sie nur an das eine. Mir persönlich war das zu viel, obwohl sie sich nicht jedes Mal auch gleich die Kleider vom Leib reißen.

Sehen wir aber einmal davon ab, ist auch »Sand & Klinge« wieder ein gelungener Wohlfühlroman mit selbstverständlicher Queernes. Ich kann ihn nur empfehlen und wer gern den kalten Winder mit dem Gedanken an den warmen Wüstenwind vertreiben will, der*m sei definitiv zum Roman zu raten!

Ein Extralob spreche ich für die Triggerwarnungen aus. Diese erscheinen sowohl auf der Verlagsseite, als auch im Buch selbst. Im Ebook komme ich super easy mit einem Klick zu ihnen. Löblich! Löblich!


Mögliche Trigger (Quelle: Autorin)
- Diskriminierung
- Drogenmissbrauch (Beschreibung eines Trips)
- Gefangenschaft/Geiselnahme
- Gewalt gegen Menschen und Tiere (im Rahmen von Kampfhandlungen)
- Mord
- Suizid (explizit)
- Tod eines Angehörigen

Reiheninformation
Autor*in: Elea Brandt
Titel: Die Legende der Roten Wüste: Sand & Klinge
Sprache: Deutsch
Umschlagillustration: Lukiyanova Natalia Frenta, Verlag ohneohren
Reihe: Band 2
Seiten: 489
Originalpreis: 2,99€
Verlag: ohneohren
Genre: Fantasy
ASIN: B07XF6WR9G

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Die Kommentarfunktion auf dem Blog ist abgestellt, um Spam zu vermeiden, aber auch, weil ich all der relativierenden "Ja, aber ...!"-Kommentare müde wurde, die sich mehr und mehr häuften, besonders bei Posts, die keine reinen Rezensionen waren. Ihr könnt mich immer noch über Twitter erreichen.

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.