Alles muss ein Ende haben (leider) und so auch die
»Schwarzes Blut«-Reihe von Melanie Vogltanz und mit ihr auch Alfios Geschichte.
Ein bisschen wehmütig stimmt es mich ja schon, aber was bleibt, ist die
Erinnerung an viele tolle Lesestunden.
»Wien im Jahr 1921: Nach Jahren ohne Kontakt findet Dante
seinen Schöpfer Alfio in einer Wiener Irrenanstalt wieder. Der Hemykin Alfio
hat jegliche Erinnerung an sein altes Leben verloren, sogar seine eigenen
Fähigkeiten sind ihm fremd geworden. Was ihm seit ihrer Trennung widerfahren
ist, das kann er nicht sagen. Das einzige Indiz: eine ominöse Tätowierung auf
seinem Arm. Gemeinsam mit einer Expertin für Unsterblichenkrankheiten suchen
die beiden Wolfswandler nach Alfios verlorener Vergangenheit und decken dabei
Ungeheuerliches auf. Am Ende muss Alfio sich nicht nur seinem größten Feind,
sondern auch seinem schlimmsten Albtraum stellen. Die Zeit der Flucht ist
endgültig vorüber!«
(Quelle: Verlag)
Es endet, wo es begann: in Wien. Melanie spannt damit einen
wunderbaren Bogen über alle sechs Bände der Reihe hinweg und bringt die
Duologie der Trilogien damit zu einem runden Abschluss.
Bis zum Schluss bleibt sie kreativ und fügt immer neue Details
ihrer Welt hinzu. Dieses Mal war es zum Beispiel eine Kneipe, die von
Unsterblichen für Unsterbliche geführt wird. Für alle. Hier finden sowohl
Hemykinen als auch Strigoi unter einem Dach Zuflucht, Obhut und manchmal sogar
enge Beziehungen. Etwas, das der ausgesprochene Einzelgänger Alfio für
unmöglich hielt.
Der Anfang des Romans zog sich ein wenig, ohne dabei direkt
langweilig gewesen zu sein. Dann jedoch kam relativ schnell der Punkt, an dem
ich das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen konnte und es schneller zu Ende
war, als mir lieb gewesen wäre.
Mich hatte es ein wenig verwundert, dass wir nicht mit der
Konfrontation mit Djavol einsteigen, womit ich fest gerechnet hätte, sondern
da, wo eigentlich schon alles vorbei ist. Aber Melanie zieht das durch
Rückblenden so geschickt auf, dass wir quasi die Spannungsbögen von zwei
parallel verlaufenden Geschichten miterleben. Quasi doppelte Spannung also!
Das Ende ist … nun, es ist auf jeden Fall ein stimmiges
Ende. Vielleicht nicht 100% das Ende, das ich mir für Alfio, der schon genug
gelitten hat, gewünscht hätte, aber wohl definitiv das beste Ende, das er nach
all dem bekommen konnte. Ich knuddel ihn in Gedanken dennoch durch und will ihm
eine Kuscheldecke häkeln.
Und dann das mit Dante. Ich sag nicht was, aber: Nicht ok,
Melanie! Gar nicht ok! Orr! Du weißt Bescheid!
Auch hier sei wieder gesagt, dass es nicht unbedingt sanft
zugeht. Es werden teils detailliert Folter und deren Auswirkungen auf Körper
und Psyche beschrieben. Nie so sehr, dass ich sagen würde, es sei zu viel des
Guten, doch genug, dass Leser*innen, die so etwas nicht gut vertragen, es sich
vielleicht zweimal überlegen sollten.
Alles in allem also ein absolut gelungener Reihenabschluss!
Ein wenig Wehmut bleibt, dass wir von diesen Charakteren nun Abschied nehmen
müssen. Aber wenn wir noch etwas aus der Welt lesen dürfen, werde ich auf jeden
Fall dabei sein!
Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des
Rezensionsexemplares.
Mögliche Trigger
- Suizid
- Folter und deren Folgen
- Gewalt gegen Mensch und Tier
- Blut und Wunden
- Tod und Leichen
Werbung nach §6 TMG
Reiheninformation
Autor*in: Melanie Vogltanz
Titel: Schwarzes Blut – Wolfswahn
Sprache: Deutsch
Umschlagillustration: Joachim Sohn
Reihe: Band 6
Seiten: 400
Originalpreis: 4,99€
Verlag: Papierverzierer Verlag
Genre: Dark Fantasy
ASIN: B07HYTFPZY
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