Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Freitag, 3. Mai 2019

Rezension: Arrival – Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes von Ted Chiang


Aufmerksam wurde ich auf »Arrival – Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes« von Ted Chiang durch, man ahnt es bereits, die Verfilmung der titelgebenden Geschichte des Kurzgeschichtenbandes (welche ironischerweise eigentlich mit »Geschichte deines Lebens« betitelt ist). Nachdem der Film zu einen meiner absoluten Lieblinge zählt, war für mich klar, dass ich auch die literarische Vorlage dazu lesen musste. Umso mehr freue ich mich, dass der Golkonda-Verlag mir nun die Möglichkeit dazu bot.

»Geschichten, die ein ganzes Universum enthalten: Die Wahrheit über den Turmbau zu Babel; der folgenreiche Erstkontakt mit einer außerirdischen Spezies; die Verzweiflung angesichts des Verlusts eines unersetzlichen Menschen; ein Zeitreiseabenteuer der anderen Art; und ein bestürzender Ausflug an die Grenzen des wissenschaftlich Machbaren ...

Kein anderer Science-Fiction-Autor hat in den letzten zwanzig Jahren auch nur ansatzweise so viel Begeisterung ausgelöst wie Ted Chiang. Kein anderer Science-Fiction-Autor wurde für ein so schmales Werk mit mehr Preisen ausgezeichnet. Nun liegt endlich auch auf Deutsch ein Auswahlband mit seinen Erzählungen vor.«
(Quelle: Verlag)


Diesen Kurzgeschichtenband zu rezensieren, fällt mir schwer. Nicht etwa, weil er mich so sehr enttäuschte. Ganz im Gegenteil! Er ist so umwerfend, dass ich einfach keine passenden Worte dafür finde, wie sehr mich »Arrival« beeindruckt hat. Ich zitiere einmal Denis Scheck, der wiederum auf dem Klappentext aus »Druckfrisch« zitiert wurde: »Ein Buch, das zum erzählerisch Erstaunlichsten, intellektuell Aufregendsten und ästhetisch Innovativsten zählt, was mir in den letzten Jahren unter die Augen gekommen ist.« Besser kann man es eigentlich nicht sagen.

Jede der Novellen läd auf ihre Weise zum Nachdenken ein und bietet große Emotionen. Geschichten, die mitten aus dem Leben gegriffen sind, und doch in sich eine ganz eigene Welt tragen. So sucht »Der Kaufmann am Portal des Alchemisten« durch Zeitreisen Vergebung für seine Liebste oder berichtet eine Mutter in »Geschichte deines Lebens« ihrer Tochter von ihrer Geschichte. Viele der Novellen wirken im ersten Augenblick alltäglich, und dann gibt es doch ein bestimmtes Element, das dem Text das Phantastische verleiht.

Die Novellen wirken nach und sind nicht so leicht vergessen. Manchmal bedarf es jedoch auch einiges an Fachwissen. »Geschichte deines Lebens« ist von einer Linguistin erzählt, die von ihrer Arbeit mit der Sprache der Aliens berichtet, die auf der Erde gelandet sind. Vieles davon, wovon sie spricht, ist nicht unbedingt Allgemeinwissen und ich kann mir vorstellen, dass das für Nicht-Linguisten mitunter etwas schwer nachzuvollziehen ist. (Als Germanistik allerdings hatte mich gerade diese Geschichte deswegen nur umso mehr begeistert.)

»Arrival« ist anspruchsvolle Science Fiction, die neue Welten eröffnet, die auf skurrile Weise seltsam vertraut wirken. Besonders »Geschichte deines Lebens« hat es mir angetan, doch auch die anderen Novellen des Bandes sind ausgesprochen lesenswert und eine Empfehlung.


Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.


Werbung nach §6 TMG
Reiheninformation
Autor*in: Ted Chiang
Titel: Arrival – Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes
Übersetzung: molosocsky
Sprache: Deutsch
Umschlagillustration: unter Verwendung eines Motivs von Markus Weber
Reihe: Nein
Seiten: 218
Originalpreis: 18,00
Verlag: Golkonda
Genre: Science Fiction
ISBN: 978-3-946503-12-5
Erscheinungsjahr: 2017

1 Kommentar:

  1. Huhu (=

    Ich finde Kurzgeschichten immer sehr schwer zu besprechen, da man nur was vorwegnehmen kann und somit allgemein bleiben muss … Ich bin gerade am überlegen, ob ich den Film kenne *grübel


    Mukeklige Grüße
    Janna

    AntwortenLöschen

Die Kommentarfunktion auf dem Blog ist abgestellt, um Spam zu vermeiden, aber auch, weil ich all der relativierenden "Ja, aber ...!"-Kommentare müde wurde, die sich mehr und mehr häuften, besonders bei Posts, die keine reinen Rezensionen waren. Ihr könnt mich immer noch über Twitter erreichen.

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.