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Mittwoch, 9. März 2016

Rezension: A Game of Thrones (A Song of Ice and Fire #1) von George R.R. Martin

„When you play the game of thrones, you win or you die“, sagte Cersei Lannister zu Eddard Stark, und es ist der wohl bezeichnendste Spruch der gesamten Reihe. Westeros und seine Sieben Königslande stehen im ständigen Konflikt miteinander, jeder Fürst spinnt seine eigenen Intrigen und spielt das Spiel der Throne nach seinen Regeln. Verlieren ist gleichzusetzen mit dem eigenen Untergang. 

Das muss auch die Stark-Familie schmerzlich am eigenen Leib erfahren, als sie sie die Lannisters ihrer gerechten Strafe für den versuchten Mord an ihrem Sohn Bran zuführen wollen. Zudem findet Eddard Stark, Fürst von Winterfell, ein dunkles Geheimnis über die Zwillingsgeschwister Cersei und Jaime Lannister heraus und gerät damit zusätzlich in den Sog der Machenschaften der Lannisters. Gleichzeitig ist in Übersee Viserys Targaryen nichts zu teuer, um den Eisernen Thron zurückzugewinnen, dessen rechtmäßiger Erbe er ist und das ihm von Robert Baratheon und Eddard Stark genommen worden war. Er lässt nichts unversucht, und wenn der Preis auch die Freiheit seiner Schwester Daenerys ist.

Wie kaum ein anderer versteht sich Martin darauf, seine Welt zu entwickeln, als sei es das Natürlichste der Welt. Er erklärt wenig, vielmehr entfaltet sich alles durch die Charaktere selbst, etwas, das nur wenige so gut beherrschen wie er.

Man muss kontinuierlich am Ball bleiben, um all die Häuser, ihre Gefolgschaft und ihre Beziehungen zueinander im Blick zu behalten. Ein Glossar am Ende des Buches ist vor allem beim ersten Lesen dabei behilflich. Gerade die Komplexität macht jedoch den Reiz der Reihe aus. Martin kennt seine Charaktere bis ins letzte Detail, jede ihrer Handlungen ruft in den anderen Charakteren ganz individuelle Reaktionen hervor. Was zu Beginn ein rollendes Steinchen war, ist am Ende eine donnernde Lawine. Besonders deswegen lohnt es sich, die Reihe nicht nur einmal zu lesen, sondern sie auch später noch einmal aus dem Regal zu nehmen. Ist man beim ersten Mal noch damit beschäftigt, die ganzen Namen zu sortieren, kann man schon beim neuerlichen Lesen  die Tiefe der Welt deutlich mehr genießen.

Und nicht zu vergessen, all die wunderbaren Zitate und großen Momente. Martin versteht es meisterlich, beeindruckende Szenerien zu errichten, sowie sie ebenso beeindruckend wieder zum Einsturz zu bringen. Auch die emotionalen Berg- und Talfahrten, die der Leser erfährt, dürften nicht übergangen werden. Entweder man hasst Martins Charaktere – und er kann wirklich hassenswerte Charaktere entwickeln – oder man liebt sie, egal, was für Scheusale sie eigentlich sind. Wie selten bei einem Buch fiebert man mit, bangt, hofft (meist um sonst), weint und flucht man mit den Charakteren. George R.R. Martin ist gnadenlos mit ihnen – und seinen Lesern.

Wer Fantasy liebt, kommt um A Song of Ice and Fire nicht herum. Allerdings sollte man sich beim ersten Lesen auf die unzähligen Namen und ihre Beziehungen zueinander einstellen. Komplexe Welten sind oft für ein erstes Lesen nicht unbedingt leserfreundlich. Ist man darüber hinweg, lohnt sich eine Lektüre aber auf jeden Fall und lässt einen bis zur letzten Seite nicht mehr los.



Daten
A Game of Thrones, A Song of Ice and Fire #1: ISBN 978-0-553-57340-4, Bantam Books, 2011, 7,40€

Weitere Rezensionen
- BookWalk (dt. Teil 1 und Teil 2)
- Weltenwanderer (dt. Teil 1 & Teil 2)

4 Kommentare:

  1. Hallo!
    Die Ica and Fire Reihe ist echt crème de la crème der Fantasy! Hast du die Folgebände auch schon gelesen?
    Und noch eine Kleinigkeit: Ich finde deinen Blog echt super, aber du hast das Follower Gadget gar nicht, also kann ich dir leider nicht folgen! Ansonsten finde ich es echt toll, noch einen Fantasyblogger kennenzulernen :)

    LG Rike von dementedementoren.blogspot.com

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    1. Hallo,
      Schön dass du dich hierher verirrt und auch noch einrn Kommentar dargelassen hast! \o/
      Das war, wie ich glaube auch im Texr erwähnte, ein Reread. Ich feier die Reihe und auch die Serie hart. Also ja, ich hab auch die Folgebände gelesen (und auch den Hedgeknight).
      Meinst du dieses Google+ Ding? Hab grad mal geguckt, das sagt mir, dass ich dafür ein Google+ Konto brauche. Gut, das hab ivh wegen meines Google-Accs wahrscheinlich auch, abrr ich hab das noch nie genutzt. Ansonsten hab ich ganz unten ein paar Links. Folgen per Mail, RSS-Feeds, Bloglovin', Twitter und Goodreads.
      Grüße!

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    2. Google+ meinte ich nicht (obwohl das auch ganz nützlich sein kann), sondern das Follower Gadget, was du unter Gadget hinzufügen > Weitere Gadgets ganz oben findest. Das gehört so zu den gängigsten in der Bloggerwelt :)

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    3. Ich hab das jetzt mal hinzugefügt. Erspart aber glaub nur ein, zwei Klicks. Wenn du Blogger hast (was du ja hast), kannst du auch ganz easy über das Dashboard folgen. Mythopoeia hatte das so gemacht, weshalb sie bereits als Follower da auftaucht.
      Aber Möglichkeiten sollte es jetzt definitiv genug geben :D

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