Tom (links) und Stephan (rechts)
Orgel
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„Da wir die Autoren sind, wissen
wir, dass sich Marten in ziemlich große Scheiße manövriert.“ Tom Orgel hat im
Grunde in diesem einen Satz „Die Blausteinkriege“ zusammengefasst. Zusammen mit
seinem Bruder Stephan haben die Beiden unter dem Pseudonym T.S. Orgel über den
Verfall des einst mächtigen Kaiserreiches Berun geschrieben und sich dabei nach
Leibeskräften bemüht, die Charaktere des jeweils Anderen in die größtmöglichen
Schwierigkeiten zu bringen.
Gelassen sitzen die Brüder auf
der Leseinsel Fantasy und präsentieren ihren Roman. Sie lesen abwechselnd mit
verteilten Rollen, ebenso, wie sie auch ihr Buch gemeinsam geschrieben haben.
Besonders Tom Orgel tut sich dabei hervor. Er weiß sehr gut mit seiner Stimme
umzugehen und scheut sich auch nicht, das Gelesene mit vollem Körpereinsatz zu
untermalen. Es gelingt ihm, die vorgestellten Szenen vor dem inneren Auge des
Zuhörers entstehen zu lassen und ihrer Welt Leben einzuhauchen. Auch sein
Bruder gibt sein Bestes, und es ist in der Tat genug, dass man sich wünscht, es
gäbe ein Hörbuch, das von den Autoren selbst eingesprochen wurde.
Die Zuschauermenge ist zunächst
überschaubar. Doch angelockt von den Lesekünsten der Autoren finden sich bald
immer mehr Leute ein. Gebannt lauschen sie dem Vortrag und lassen sich
bereitwillig nach Berun entführen. Alle? Nicht ganz. Der eine oder andere ist
doch dabei zu ertappen, wie er an seinem Smartphone herumspielt. Eine Mutter
verteilt Schokobons an ihre Kinder, eine süße Versuchung, die für einen kleinen
Moment die Aufmerksamkeit weg von den Autoren zu locken vermag.
Das Brüderpaar
liest sicher, nicht einmal die Schokobons können sie imponieren – eine
beeindruckende Leistung! Gelegentlich blickt Tom Orgel auf und schaut ernst in
die Runde. Doch er kann sich sicher sein: Süßigkeiten werden ihnen die meisten
Zuhörer nicht streitig machen können.
Die beiden Textstellen
wurden von den Autoren sehr gut ausgewählt. Sie führen zwei der Hauptcharaktere
ein und geben einen Ausblick auf das, was dem Leser im Buch erwartet. Den
Zuhörern wird somit eine appetitanregende Kostprobe auf den Auftakt der
Trilogie gegeben.
Im Anschluss folgt
die Signierstunde, bei der alle auf ihre Kosten kommen. Nebst Signaturen und
individuellen Sätzchen in die Bücher gibt es auch für jeden, der es wünscht,
ein kleines Gespräch. Die beiden Brüder sind offen und zu Scherzen aufgelegt,
nachdem sie noch während der Lesung sehr ernst wirkten.
Wer genau
hinhört, erfährt, dass Tom und Stephan Orgel noch gar nicht so lange mit
verteilten Rollen lesen. Sie haben gerade erst angefangen, es einzuüben,
verraten sie. Eines ist jedoch sicher: Dass sie noch dabei sind, sich darin zu
erproben, merkt man definitiv nicht. Die Lesung ist ihnen in jedem Fall
gelungen!
Daten
Die Veranstaltung:
Tom und Stephan Orgel lesen aus Das Erbe von Berun – Die Blausteinkriege 1, Moderation: Richard
Haxel, 20.3.2016, 11.00 Uhr, Leseinsel Fantasy, Messegelände
Das Buch:
T.S. Orgel: Das Erbe von Berun – Die
Blausteinkriege 1. Heyne, München 2015, 604 Seiten, 14,99 Euro, E-Book 11,99
Euro
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