„Aus Feind macht Freund“, heißt es im zweiten Heiler-Roman
von Isa Day „In den Tiefen der Ewigkeit“. Die Menschenkinder erkannten ihren
Irrtum und müssen nun lernen, alte Feindschaften zu überwinden und mit den
vermeidlichen Mördern ihrer Eltern zu kooperieren.
Der Krieg gegen die Geister ist vorüber, doch die Gefahr
eines aufreißenden Himmels noch nicht gebannt. Nur der Drache Asjadura, welcher
die Heimat der Menschen und Geister erschaffen hatte, kann ihnen jetzt noch
helfen. Doch dafür müssen Joshi und seine Gefährten tief hinab in die Erde
steigen und sich bisher ungeahnten Gefahren stellen.
Auch in diesem Band baut die Autorin ihre phantastische Welt
weiter aus, verwebt es dieses Mal aber mit mehr Handlung. Wenn der erste Teil
für manche vielleicht zu wenig handlungslastig war, sollte sich das hier geben,
denn hier haben wir eine ausgewogene Mischung aus beiden. Joshi und Marcin
erkunden ihre Welt weiterhin und erfahren viel über ihre Geschichte, welche sie
hautnah miterleben dürfen.
Die Handlung knüpft nahtlos an die des ersten Teiles an.
Dabei werden etliche Fäden zu Ende geknüpft und viele offene Fragen geklärt. Was
ist mit den Eltern der Arrya geschehen und wer steht hinter dem aufreißenden
Himmel und der Gefahr, dass das ganze Land in der Hitze des Sonnenscheins in
Flammen aufgeht?
Es hatte während des Lesens lange Zeit den Eindruck gehabt,
dass mit dem zweiten Teil die Reihe auch zu einem guten Ende finden würde, weil
so viele offene Dinge geklärt wurden und Joshi und seine Freunde sich dem
eigentlichen Feind stellten. Joshis Geschichte selbst hat jedoch noch einige
offene Enden, um die es sich dann hoffentlich im dritten Teil drehen wird.
Die Botschaft, die in diesem Text mitschwingt, ist ebenso
deutlich wie stark: Jeder macht Fehler, und auch wenn es schwer ist, sie sich
einzugestehen, muss man es doch können, ebenso wie man anderen vergeben können
muss. Dann ist auch Kooperation möglich, die uns zusammen stärker macht.
Einziger Wehmutstropfen ist dieses Mal Joshi. Er handelt
selbst in der größten Not noch ausgesprochen rational, was ihn teils sehr kühl
und distanziert wirken lässt. Marcin gefiel mir da mitunter besser, als er
unter Druck auch einmal zornige und unbedachte Worte sprach. Das lässt ihn viel
menschlicher wirken als seinen kleinen Bruder.
Zum Schluss kann man sagen, dass dieser Band den Ton
fortsetzt, den sein Vorgänger begonnen hatte, dabei aber leicht andere Akzente
setzt. Dabei wird er der Linie der Reihe jedoch nicht untreu. Ein paar kleine
Stolpersteine im Tempo bleiben jedoch und Joshi wirkt mitunter zu kühl, was für
einen Hauptcharakter nicht wirklich von Vorteil ist. Trotzdem: Auch der Griff
zum zweiten Teil hat sich in jedem Fall gelohnt!
Ich danke der Autorin herzlich für das Rezensionsexemplar!
Daten
In den Tiefen der Ewigkeit
(Heiler-Roman #2):
ISBN 978-3-9524326-7-9, Pongü, 2016, 14,96€
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