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Praya ist die Prinzessin des Juwels der Wüste, doch etwas
ist besonders an ihr. Um ihre ewige Jugend zu bewahren, wurde sie in einen
Tiefschlaf versetzt.
Als der junge, ehrgeizige Monsterjäger Ducarte und ein
friedfertiger Kung-Fu-Mönch mit dubioser Vergangenheit zu ihrer Rettung auftauchen,
verfolgt jeder seine eigenen geheimen Pläne. Doch jemand will der Prinzessin
das Leben rauben.
Das ungleiche Trio muss sich zusammenschließen, um eine
Flucht über drei Kontinente anzutreten. Von der sengenden Wüste, zu
frostbefallenen Wäldern, gelangen sie auf die Spur ihrer Verfolger. Doch je
mehr sie die Verschwörung aufdecken, desto eher gerät ihre Heimat in Gefahr.
Als ein vermeintlicher Verbündeter die Helden unerwartet in
die Arme des übermächtigen Feindes treibt, ist der einzige Ausweg, sich ihm zu
stellen. Denn Praya erinnert sich langsam an ihre magischen Kräfte.
Ihre Familie hielt sie noch aus einem anderen Grund
gefangen…
Epic-Fantasy-Abenteuer - Eine geballte Ladung aus Schwert
& Magie, Schießpulver & Kung-Fu.
[Quelle: Klappentext]
Die Erwartungen waren ehrlich gesagt nicht hoch und beliefen
sich tatsächlich schon eher in Richtung unterhaltsamen Trashs. So wirklich
unterhalten fühlt man sich nach der Lektüre jedoch nicht. Die Rezension
entsteht in einigen Tagen Abstand, und ohne meine Notizen wäre von der Lektüre
kaum etwas hängen geblieben.
Als Leser hat man die ganze Zeit das Gefühl, etwas abseits
zu stehen; die Erzählung nimmt einen wortwörtlich nicht mit. Die Handlung
schreitet voran, der Leser hetzt hinterher und hat das Gefühl die Hälfte zu
verpassen, und von der anderen Hälfte wird ihn scheinbar auch nicht alles
erzählt, um auch als Außenstehender ein gutes Bild der Welt zu bekommen.
Dieses Bild beschreibt das Lesegefühl des Romans mit dem
furchtbar sperrigen Titel recht gut. Man hat tatsächlich immer wieder das
Gefühl, dass Dinge übersprungen werden, denn plötzlich befindet man sich an
einem völlig anderen Ort und hat irgendwie nicht mitbekommen, warum die
Handlung jetzt plötzlich dahin springt.
Auch die Gefahr, die vom Gegenspieler ausgeht, wird dem
Leser nicht wirklich greifbar gemacht. Jetzt den Herrn der Ringe als
Gegenbeispiel anzuführen, ist zugegebenermaßen ein Luxusvergleich, macht es
aber recht deutlich. Wer Tolkien kennt und an Sauron und Mordor denkt, hat ein
regelrecht greifbares Gefühl von Angst und Bedrohung. Da weiß man, warum Frodo
und Sam das machen, und begreift auch die unglaubliche Gefahr, durch die sie
gehen, und die ebenso unglaubliche Leistung, die sie erbringen. In »Der
Monsterjäger und die Prinzessin der Dämmerung« ist nichts davon spürbar. Es
wird zwar gesagt, dass der Antagonist ganz böse und gefährlich ist, das Gefühl
dessen wird dem Leser aber in keiner Weise vermittelt.
Für mein Studium musste ich neulich einen Text von Jost
Schneider lesen, in welchem er ein schönes Model entwickelte zur Bestimmung der
Literarizität eines Textes, in welchem er aber auch behauptete,
Trivialliteratur besäße keine Poetizität und sei damit nicht der Kern der
Litertur, nicht die Crème de la Crème. Diese Aussage kann zu Recht angefochten
werden, mit Blick auf diesen Roman hier glaube ich das Herrn Schneider jedoch
sogar ausnahmsweise. Dieser Text hat keinen Stil. Hier einmal ein Auszug aus
Seite 19:
»[…] Die Tempel und Oasen, die es im weiten Meer aus Sand zu
finden galt, bargen noch immer alte Schätze, Gold, Waffen und Rüstungen. Wer
nicht am Handel des Öls aus der Erde Teil hatte, musste dieses weitaus
gefährlichere Laster auf sich nehmen. Sein Anzug war eng an seine bis auf einen
runden Bauch dürre Gestalt geschmiegt und umschloss ihn wie eine zweite Haut
von Kopf bis Fuß. Wie eine Schlangenhaut glänzte das Leder im Sonnenlicht. Ich
betrachtete Schläuche aus Tiermägen, die an verschiedenen Stellen aus dem Anzug
traten und an anderen Stellen, (sic) wieder hinein verliefen. Manche schienen für
das Trinken von Wasser vorgesehen zu sein. Er reichte uns die Hand und
lächelte, meine Neugierde ertappend. Sein Name war Halek.«
Dieser Auszug macht noch etwas anderes deutlich: Fehler. Es
sind nie gravierende Fehler in Rechtschreibung und Grammatik, treten jedoch
immer wieder auf. Kommas, wo keine hingehören, fehlende e’s und dergleichen
mehr. Außerdem ist das Buch streckenweise wirklich nicht schön formatiert, und
ich denke nicht, dass es in jedem Fall an meiner Readerapp liegt (ich besitze
keinen Reader, sondern lese EBooks in Apps auf meinem Handy), denn die kann
andere Texte sehr wohl sehr schön formatiert wiedergeben. Die Fehler waren bis
auf die teils unschöne Formatierung nie allzu störend, die ins Auge fallende
Menge macht das jedoch wieder wett.
Schließlich und schlussendlich die Charaktere. Bisher konnte
ich weder in die Welt hinein finden und mich an ihr erfreuen noch etwas dem
Schreibstil abgewinnen. Mit den Charakteren sieht das leider genauso aus.
Ducarte hieß für mich die meiste Zeit des Buches »ich«, da sein Name auffallend
selten genannt wird und er sich so schlicht nicht einprägt. Hinzu kam, dass die
Charaktere vor allem eines nicht hatten: Charakter. Sie erscheinen mehr als
handelnde Dinge, statt als eigenständige Individuen, Dinge, die halt da sind,
damit die Handlung irgendwie vorangehen kann. Sie waren für mich schlicht keine
Personen.
Alles in allem waren es keine erfreulichen oder
unterhaltsamen Lesestunden. Irgendwann fängt man an, einfach nur noch zu
überblättern und die Seiten bis zum Ende zu zählen, weil die Langeweile
überhand zu nehmen droht. Meine Güte, war ich froh, als ich die letzte Seite
erreichte …
Nichtsdestotrotz danke ich dem Autor für die Bereitstellung
des Rezensionsexemplares!
Autor: Michael Karner
Titel: Der Monsterjäger und die Prinzessin der Dämmerung
Sprache: Deutsch
Übersetzung: Nein
Reihe: Nein
Seiten: 207
Originalpreis: ? (folgt)
Verlag: Selfpublishing
Genre: Fantasy
ISBN: ? (folgt)
Erscheinungsjahr: 2017
Weitere Rezensionen
Hallo Buchdrache,
AntwortenLöschenich hab das Buch auch gelesen und war ebenso wie du nicht wirklich überzeugt. Du hast das schön zusammengefaßt, was an dem Buch nicht so toll ist.
Zwischendurch fand ich es ganz unterhaltsam, die Szenen auf dem Schiff haben mir gefallen.
Aber auch dieses Buch wird seine Liebhaber finden...
Ich hab deine Rezension hier verlinkt.
Gruß, Daniela
Hallo,
LöschenDanke für's Bescheid sagen, das ist lieb! :) Ich packe deine bei mir gleich auch noch dazu. Der Aufbau gefällt mir sehr.
Liebe Grüße