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Die heutige Freitagsprobe widmet
sich dem ersten Band der Rosenchroniken »Erwachen« von J.J. Blackwood. Sie
entsteht auf Wunsch von Nenatie, deren Rezension zum ganzen Buch man hier
lesen kann. Wünsche und Vorschläge für die Freitagsprobe sind immer gern
gesehen.
»Hannah und ihr Freund Erik
verbringen einen entspannten Urlaub im sagenumwobenen Schottland. Doch
plötzlich scheinen Märchen und Sagen zur grausamen Realität zu werden und die
frisch verlobte Hannah durchlebt ihre düstersten Alpträume. Nicht nur, dass
ausgerechnet ihr Erik als heldenhafter Retter der mysteriösen Prinzessin von
der Rosenklippe gefeiert wird, vor Hannah tun sich Abgründe auf, die sie an
ihrem Verstand zweifeln lassen. Uralte Legenden scheinen wieder aufzuerstehen
und das Böse ist näher, als die Menschen zu glauben scheinen. Wird es Hannah
gelingen, gegen die dunklen Mächte der Jahrtausende anzukämpfen?
Der Auftakt der Rosenchroniken
entführt den Leser in eine märchenhafte Vergangenheit- doch auf ein Happy End
kann man lange warten. Düster und mitreißend erzählt Autorin J.J. Blackwood von
Vampiren, wie wir sie noch nie erlebt haben, von einem rachsüchtigen
Dornröschen und den tödlichen Nebelschwaden der Vergangenheit, von tollkühnen
Königen und listigen Hexen.
Ein actiongeladenes Spektakel für
jeden Fantasyleser!«
Das erste, was auffällt, sind
Zeichenfehler insbesondere bei wörtlicher Rede. Da wird mal ein Punkt gesetzt,
wo keiner hingehört, und beim nächsten Satz wird es plötzlich richtig gemacht. Und
dergleichen mehr. Allein in der Leseprobe fallen mindestens eine Handvoll
Fehler auf, was sich auf das ganze Buch gerechnet schmerzhaft summieren dürfte.
Das zweite, was auffällt, ist der
lieblose Schreibstil. Es wird sich keinerlei Mühe gegeben, Atmosphäre
aufzubauen, die Charaktere vorzustellen oder, Gott bewahre, sie dem Leser nahe
zu bringen. In einer Leseprobe, die den Anfang des Textes umfasst, kann man
schon erwarten, dass man einen ersten Eindruck von den Charakteren bekommt. Das
war hier nicht der Fall. Die Ich-Erzählerin blieb »ich« (oder Panikweib, dazu
komme ich gleich) und der Rest der auftretenden Personen hat ebenfalls kein
Gesicht. In Anbetracht dessen, dass nicht einmal das Setting wirklich
ordentlich beschrieben wird, um Atmosphäre aufzubauen, wage ich zu behaupten,
dass sich das auch im restlichen Buch nicht bessern wird.
Die beiden Turteltauben, unsere
wahrscheinliche Hauptprotagonistin und ihr Verlobter, haben ein Techtelmechtel
am Strand, das, welch Jammer, kurz vorm Höhepunkt der Lust von einem zornigen
Schrei unterbrochen wird. »Ich« und ihr Verlobter Erik (der immerhin im
Gegensatz zu ihr einen Namen hat) gruseln sich aus dem Leser nicht
ersichtlichen Gründen, denn der Situation gemäß läge es viel näher, dass da
jemand die beiden erwischt hat und jetzt was von öffentlichen Ärgernisses
plärrt. Das soll wohl nicht so sein, denn angeblich gruseln sie sich, kommt
aber beim Leser absolut nicht an. Es wird ja keine Atmosphäre aufgebaut. Da ist
das öffentliche Ärgernis, wenn man nur die reine, nackte Situation ohne
jegliches Ambiente hat, doch wesentlich naheliegender.
Und wo wir schon von Lust
sprachen: Es gibt nichts Schlimmeres als schlechte Sexmetaphern. Zugegeben ist
»Zentrum meiner Lust« ein Exemplar der etwas harmloseren Gattung, aber
Grundgütiger, nennt das Kind beim Namen, statt pubertär zu kichern und es
albern zu umschreiben!
Und warum »ich« gedanklich von
mir Panikweib getauft wurde? Erstens wegen der bereits beschriebenen Szene am
Strand, bei der es keinen für den Leser ersichtlichen Grund gibt, sich zu
gruseln. Zweitens schiebt die Protagonistin am nächsten Morgen Panik, weil Erik
nicht aufzufinden ist. Dass er sie beim Frühstück vielleicht nur mit etwas aus
dem (von mir gerade hinzugedachten) Nibbesladen nebenan überraschen will, daran
denkt sie nicht im Traum. Stattdessen scheucht sie alle im Haus auf und macht
Panik. Es gibt schlicht keinen Grund dafür, gleich aus allen Wolken zu fallen,
nur weil der Partner gerade mal nicht da ist! Ist diese Frau so
unselbstständig, dass sie ohne ihn nicht existieren kann?!
Spätestens ab diesem Punkt war
mir die Protagonistin auch ausgesprochen unsympathisch, da nervig und
anstrengend. Glücklicherweise endete die Leseprobe an dieser Stelle auch. Ob er
wirklich nur Nibbes gekauft hat oder von irgendeinem Monster zerfleischt wurde,
wird vielleicht im ganzen Buch geklärt, das ich allerdings nicht lesen werde.
Die von mir gelesene Leseprobe
findet sich auf Amazon.
Autor: J.J. Blackwood
Titel: Die Rosenchroniken:
Erwachen
Sprache: Deutsch
Reihe: 1
Seiten: 156
Originalpreis: 2,99€
Verlag: Selbstverlag
Genre: Fantasy
ASIN: B00NICN540
Erscheinungsjahr: 2014
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