High Fantasy ist meine alte Liebe. Da war es schwer, nein zu »Die Prophezeiung des magischen Steins« von Stephan M. Rother zu sagen. Zumal es sich hier auch um einen Einzelband handelt und keine regalfüllende Reihe. Leider wurden bei der Suppe die Gewürze vergessen und auch die eine oder andere Zutat.
»Er ist ein Meisterwerk der alten Elben, eine der mächtigsten Schöpfungen ihrer Magie: der singende Stein. Dass ausgerechnet Dafydd, Lehrling des Barden Palatin, der Träger des magischen Steins sein soll, um dessen Besitz Kriege geführt wurden, vermag er kaum zu glauben. Und doch findet er sich bald mit Palatin, Prinzessin Livia, einem Gnom, einem Zwerg und der schrulligen Hexe Morgat im größten Abenteuer seines Lebens wieder. Können die Gefährten verhindern, dass das Land, wie sie es kennen, vergeht? Und kann die Magie des Steins auch Dafydds persönliches Glück beeinflussen? Denn trotz aller Standesunterschiede schlägt sein Herz für Prinzessin Livia ...«
(Quelle: Amazon)
Was braucht es für High Fantasy? Einen alten, unter Umständen vergessenen Feind, aber auf jeden Fall einen, der Schrecken auch nur bei der Nennung seines Namens hervorruft. Und auf der anderen Seiten natürlich noch der tapfere Auserwählte und sein treuen Gefährten. Vergessen wir auch nicht magische Artefakte und ein herzzerreißende Liebesgeschichte. E voilà! Der Roman. Aber wie eine Suppe (Essensvergleiche werden anscheinend so etwas wie mein Markenzeichen) nicht nur aus Wasser und Kartoffeln besteht, besteht ein High Fantasy Roman eben auch aus mehr als nur diesen Grundelementen.
Leider ist »Die Prophezeiung des magischen Steins« nur Wasser mit Kartoffeln und vielleicht ein paar Möhrenstückchen. Wir haben all die Elemente der Heldenreise und die sind an und für sich auch nicht unbedingt schlecht umgesetzt. Aber es ist eben nicht mehr. Bei all der Fantasy, die ich in den vergangenen Jahren gelesen habe, stellt sich mir die Frage, ob das Genre wirklich noch mehr davon braucht, von dem es eh schon viel zu viel hat. Ich stelle an dieser Stelle die steile These auf, dass es heutzutage mehr als nur Tolkien ohne die Würze bedarf.
Erschwerend kommt der Humor des Romans dazu. Es gab ein paar witzige Stellen, zum Beispiel die Beschreibung der Zwerge als »quadratisch, praktisch, gut«. Aber größtenteils ging mir der Humor auf die Nerven, weil er teils regelrecht infantil war. Da wird zu Anfang betont, dass der Boden im Thronsaal so richtig schön glattpoliert sei. Man ahnt, was jetzt kommt. Höfling kommt zu spät zum großen Staatsempfang, stürmt den Raum, segelt zu Boden ... und reißt dabei den dicken König mit, dem die Hose platzt und die Unterhose hervorkommt. Soll ein erwachsener Mensch wirklich darüber lachen?! Also bitte!
Die Charaktere haben auch eher den Status »sind nun mal vorhanden« und die Handlung ... Nun, exakt nach Kochbuch eben, nur das die Hälfte vergessen wurde, die, die es erst schmackhaft macht.
Kurzum: Die Welt braucht nun wirklich nicht noch ein High Fantasy Buch, das einfach Schema F durchkaut und sonst nichts hinzufügt. Da empfehle ich lieber Terry Brooks Schwert der Wahrheit oder gleich den Herrn der Ringe.
Dennoch danke ich dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Werbung nach §6 TMG
Reiheninformation
Autor: Stephan M. Rother
Titel: Die Prophezeiung des magischen Steins
Sprache: Deutsch
Umschlagillustration: Max Meinzold
Reihe: Nein
Seiten: 400
Originalpreis: 11,99€
Verlag: Thienemann Verlag
Genre: Fantasy
ASIN: B07C7Y7WVZ
Erscheinungsjahr: 2018
Werbung nach §6 TMG
Reiheninformation
Autor: Stephan M. Rother
Titel: Die Prophezeiung des magischen Steins
Sprache: Deutsch
Umschlagillustration: Max Meinzold
Reihe: Nein
Seiten: 400
Originalpreis: 11,99€
Verlag: Thienemann Verlag
Genre: Fantasy
ASIN: B07C7Y7WVZ
Erscheinungsjahr: 2018
Hallo!
AntwortenLöschenIch kenne das Buch nicht, kann von daher zum Inhalt und Schreibstil grundsätzlich nichts sagen. Grundsätzlich kann ich deine Rezension nachvollziehen, finde es aber ein bisschen schade, dass du ein Jugendbuch aus Sicht einer erwachsenen beurteilst "Soll ein erwachsener Mensch wirklich darüber lachen?! Also bitte!". Laut Verlagshompage ist das Buch ab 12 Jahren und ich denke durchaus, dass Kinder/ Jugendliche über die beschreibene Stelle kichern würden. Ich denke, dass man beim rezensieren und beurteilen die Zielgruppe des Buches nicht aus den Augen verlieren sollte.
Viele Grüße
Yvonne
Sorry wegen der Rechtschreibfehler. Da waren die Fingerchen ein bisschen zu schnell beim tippen.
LöschenHallo,
Löschenguter Hinweis, ich sollte wohl öfters die Verlagsseiten nach solchen Infos checken. Wobei ich selbst dann finde, dass der Humor ziemlich flach ist und man da was hätte besser machen können, das ebenfalls der Altersgruppe entspricht.
Liebe Grüße
Schade, dass dir das Buch nicht wirklich gefallen hat, aber vielleicht auch verständlich wenn man viel Fantasy liest. Bei mir ist das eher die Ausnahme und so hat mich das Buch auf jeden Fall gut unterhalten. Ich mochte auch den Humor.
AntwortenLöschenLG, Moni