»Hammerschlag!«, ertönt erneut der Schlachtruf der Legion
des Schwertfeuers. Dieses Mal sogar im Doppelpack, denn zusammen mit dem
zweiten Teil der Schwertfeuer-Saga »Weißes Gold« von Robert Corvus erschien
auch die Novelle »Söldnergold«, welche zeitlich zwischen Band 1 und 2 spielt.
Außerdem wird »Weißes Gold« von Papego unterstützt, welches ich ebenfalls
getestet habe.
Söldnergold
Quelle: Verlag |
Noch ist Gonter kein offizieller Teil der Legion, fühlt sich
aber dennoch kameradschaftlich mit Eivoras Soldaten verbunden. Da ist es für
ihn eine Selbstverständlichkeit, einer Kameradin zu helfen, wenn diese eine
alte Schuld begleichen muss. Auch wenn das heißt, sich mit der üblen Sorte Dämonenanbeter
in Rorgator anzulegen.
»Söldnergold« macht genau da weiter, wo »Rotes Gold«
aufhörte. Das heißt, dass die Handlung auf den ca. 44 Seiten sehr linear ist.
Große überraschende Wendungen sind nicht zu erwarten, dafür aber geballte
Action und jede Menge finstere Dämonen und okkulte Kultisten, denen nichts mehr
Freude bereitet, als anderen Wesen Schmerz zuzufügen, um ihre Dämonenherren
zufrieden zu stellen. Man könnte fast sagen, dass die Novelle auf die
Kernessenz der Schwertfeuer-Saga heruntergebrochen ist und all das bietet, was
man von Romanen dieser Reihe erwartet.
Ein schönes Detail der Novelle ist das Cover. Sie zeigt das
Motiv des ersten Bandes in der Farbgebung des zweiten, womit auch noch einmal
grafisch die Zwischenstellung von »Söldnergold« dargestellt wird. Eine
gelungene Idee! Zumal die Cover dieser Reihe wirklich schön sind. (Wie so viele
Cover von Piper momentan.)
Ein bisschen fehlte also doch das wirklich Besondere an der
Novelle, der Moment der überraschenden Wendung und des Unerwarteten. Außerdem
war die Attribuierung an ein, zwei Stellen ein klein wenig eigenwillig. Dennoch
ist es aber ein lohnend investierter Euro gewesen und die Novelle war eine
schöne Einstimmung auf den zweiten Teil der Reihe.
Autor: Robert Corvus
Titel: Schwertfeuer-Saga #1.5: Söldnergold
Original: Schwertfeuer-Saga #1.5: Söldnergold
Sprache: Deutsch
Reihe: Band 1.5
Seiten: 44
Originalpreis: 0,99€
Verlag: Piper
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-492-97712-8
Erscheinungsjahr: 2017
© Bildrechte liegen beim Verlag
Weißes Gold
Ygôda wurde eingenommen, das vermeidlich Unmögliche
vollbracht. Doch den erhofften Aufschwung der Schwertfeuer-Legion hat dieser
Sieg nicht erbracht. Noch immer hat Eivora darum zu kämpfen, die Legion ihres
Vaters zusammen zu halten und ihren Status als Elitelegion zu erhalten. Es
bleibt ihr nichts anderes übrig, als stets nach vorn zu blicken und die Legion
weiter anzutreiben, auch wenn das heißt, einen Pakt mit einem ihrer Feinde zu
schließen. Insgeheim arbeiten jedoch weitere unbekannte Mächte am Zerfall der Legion.
Nachdem Band 1 zu solch einem Kracherende gekommen war, geht
es in Band 2 wenn auch zunächst nicht ganz so rasant, so doch kaum minder spannend
los. Man kommt gut wieder in die Handlung und die Welt hinein, auch wenn eine
kleine Pause zwischen den beiden Romanen liegt.
Im Gegenzug zu Band 1 steht hier zwar noch immer der
Kontrakt im Vordergrund, dieses Mal wird es jedoch auch deutlicher, dass
irgendwer im Hintergrund am Zerfall der Legion arbeitet. Die Handlung wird
damit nicht mehr ganz so geradlinig, wie noch im ersten Band. Dennoch hätte es
sicher nicht geschadet, den Hauptfokus nicht so sehr auf den Kontrakt zu
richten, welcher immer noch deutlich im Vordergrund der Handlung steht.
Gonter, der entflohene Königssohn, sucht immer noch
Anschluss an die Legion und muss sich unter den Söldnern behaupten. Das hat
auch Einwirkungen auf seine Beziehung zu Eivora, was bedeutet: »Gott sei Dank
artet das nicht in ekligen Kitsch aus!« Tatsächlich schaffen es nämlich beide,
ihre Gefühle hinten an zu stellen und sich mehr oder weniger wie Anführer und
Untergebener zu geben. Für die Romantiker sei gesagt: Das tötet nicht sämtliche
zarten Gefühle in diesem Buch ab. Aber sind wir ehrlich, das hat in so einer
Reihe ohnehin nicht viel zu suchen. Von daher ist das ein sehr positiver Aspekt
des Romans.
Denn noch immer geht es hart auf hart zu, Zartbesaitete
werden wohl eher nicht glücklich. Gewaltphantasien bleiben hier nicht immer nur
Phantasien, und selbst die einst sanftmütige Priesterin Fiafila ist nun Fiafila-Ignuto
und hat einen Pakt mit einem dämonischen Homunkulus geschlossen. Sie macht die
vielleicht interessanteste Charakterentwicklung in der Reihe durch, da sie eine
180° Kehrtwende weg von der gottesfürchtigen Priesterin hin zur
Dämonenanbeterin macht, die anderen Dämonenpriestern in Sachen Verschlagenheit
kaum nachsteht. Man merkt ihr an, dass ihr Wesen sich durch den Homunkulus sehr
stark verändert hat und sie nun eher zu Gewalt bereit ist, aber dennoch noch
etwas von der Priesterin in ihr ist. Dieser krasse Gegenzug und das Ringen beider
Pole in ihr macht sie zu einem sehr lesenswerten Charakter.
Im Gegenzug zum ersten Band schwächelt das Ende des zweiten
jedoch. Es kommt recht plötzlich und ist im Vergleich zum ersten eher mau. Außerdem
wäre es schöner gewesen, wenn die Intrigen gegen die Schwertfeuer-Legion etwas
deutlicher und intensiver vorangetrieben worden wären.
Nichtsdestotrotz ist »Weißes Gold« ein solider Roman, der
sich schnell und angenehm liest. (Auch wenn der Bezug des Titels auf den Inhalt
des Buches kaum bis gar nicht vorhanden ist, da die Salzwüste nur eine kleine
Rolle spielt.) Wieder gibt es knallharte Action, bei der kein Blatt vor den
Mund genommen wird, ebenso wie weitere Einblicke in die raue Welt der Söldner
von Rorgator. Wer schon den ersten Band mochte, kann ruhigen Gewissens auch zum
Nachfolger greifen.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar!
Autor: Robert Corvus
Titel: Schwertfeuer-Saga #2: Weißes Gold
Original: Schwertfeuer-Saga #2: Weißes Gold
Sprache: Deutsch
Reihe: Band 2
Seiten: 377
Originalpreis: 12,99€
Verlag: Piper
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-492-28076-1
Erscheinungsjahr: 2017
Weitere Rezensionen
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Papego
Papego ist ein Angebot der Briens GmbH, das es ermöglicht,
schnell und einfach unterwegs das angefangene Buch weiterzulesen. Dazu benötigt
man nichts weiter als ein bei Papego eingetragenes Buch, ein appfähiges Gerät,
zum Beispiel ein Smartphone oder ein Tablet, und die Papego App, die man sich
kostenlos im Playstore oder bei Apple herunterladen kann. »Weißes Gold« war
mein erstes Buch, bei dem Papego funktioniert, und auch wenn ich prinzipiell kein
großer Fan von eBooks bin, habe ich dieses Angebot einmal ausprobiert.
Papego funktioniert nur bei gedruckten Büchern (bei solchen,
die man als eBook besitzt, wäre es auch reichlich witzlos). Dazu scannt man den
oberen Teil der aktuellen Seite, dann läd die App den Leseabschnitt ab der gescannten
Seite herunter.
»Cool, eine Menge eBooks!«, wird sich der eine oder andere Pfiffige
vielleicht denken und begeistert in den Buchladen stürmen, um gleich mal alle
Bücher mit dem gelben Papego-Sticker zu scannen. Aber ganz so einfach ist das
natürlich nicht. Um Diebstahl zu verhindern, läd Papego immer nur etwa 100
Seiten ab der gescannten Seite.
Das ist auch völlig ausreichend, denn Papego will und soll
kein vollwertiger Ersatz für einen E-Reader sein. Eher soll Papego für die
kleinen Lesefreuden beispielsweise auf dem Weg zum Einkauf sein, wenn man
unbedingt weiterlesen will, aber nebst den Einkaufstaschen nicht auch noch das
Buch in Bus und Bahn mitschleppen will. (Oder um sich die Zeit in einer
langweiligen Vorlesung zu versüßen, ich gestehe.)
Hat man in der Zwischenzeit im physischen Buch weitergelesen
und will dann wieder auf Papego umsteigen, scannt man erneut den aktuellen
Seitenabschnitt. Papego springt dann automatisch an die entsprechende Stelle
und läd einen neuen Leseabschnitt, der wieder ca. 100 Seiten beträgt.
Ich finde Papego eigentlich durchaus sehr praktisch. Mehr
Bücher damit bitte! Auf der anderen Seiten haben sie beim Nicht-Ersatz für
E-Reader allerdings wirklich etwas stark gespart. Die einzigen Einstellungen,
die man vornehmen kann, betreffen die Schriftgröße. Ich hätte mir zumindest
variable Hintergründe zum Lesen im Dunkeln gewünscht. Außerdem ist das
Umblättern durch Wischen nicht so elegant gelöscht, wie es hätte sein können, da
ich manchmal entweder gar nicht, zu viel oder in die falsche Richtung
geblättert hatte.
Trotzdem: Ich halte Papego für ein durchaus nützliches und
nettes Tool.
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