Man mag ein
wenig Respekt vor der Reihe haben: Weit über 10 Bände, allesamt jeder für sich
ein Todschläger. Terry Goodkind ist definitiv kein Mann der wenigen Worte. Er
hat Richard und Kahlan, den Protagonisten seiner berühmtem Reihe »Das Schwert
der Wahrheit« eine Menge Raum gegeben. Der Auftakt ihrer Geschichte ist »Das
erste Gesetz der Magie«, ein Roman, der auf den ersten Seiten wie ein
klassischer Fantasyroman wirkt, aber am Ende doch so viel mehr wird.
Richard ist ein
Waldführer, mehr nicht. Während sein Bruder zum Obersten Rat der friedlichen
Westlands ernannt wird, ist Richard allein in den Wäldern unterwegs, um den
Mord an seinem Vater aufzuklären. Dabei begegnet er Kahlan, einer
geheimnisvollen Frau, die aus den Midlands kommt und der es irgendwie gelungen
ist, die magische Barriere zwischen den Ländern zu überqueren. Kahlan wird
verfolgt, wie sich herausstellt von den Handlangern des Tyrannen Darken Rahl.
Sie sucht jemanden, der ihr in ihrem Kampf gegen Rahl zur Seite steht. Wie es
sich herausstellt, ist es der alte Zedd, Richards Freund. Und er ist mehr, als
er zu sein vorgab: Zauberer der Ersten Ordnung, in dessen alleiniger Macht es
steht, den wahren Sucher zu ernennen, dessen Aufgabe es sein wird, Darken Rahl
aufzuhalten. Und er ernennt Richard.
Die Reihe ist
ganz klassische High Fantasy: ein Auserwählter, seine epische Queste, Freunde,
die ihm zur Seite stehen, magische Gegenstände. Das ganze Programm. Doch Terry
Goodkind ist es gelungen, daraus etwas ganz Besonderes zu machen, das einen von
der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. Suchtpotenzial
garantiert!
Das fängt schon
bei so ganz profanen Dingen wie den Charakteren an. Sie können in ihrer
Gesamtheit absolut überzeugen, jeder hat seine individuellen Züge und Macken.
Sie bringen den Leser zum Lachen, aber auch zum Hassen - und dazu, Mitgefühl zu
zeigen. Richards Umgang mit Danna war phänomenal! So ein Ausgang hätte
vielleicht nicht jeder erwartet. Und ja, einige Charaktere sind regelrecht
hassenswürdig, besonders Darken Rahl selbst und sein Handlanger Demmin Nass,
die wirklich abscheuliche Dinge tun - und der Autor ist gnadenlos und lässt den
Leser all das hautnah miterleben. Für zarte Gemüter ist das Buch vielleicht
nicht immer etwas, denn das Buch kann defintiv eines: schocken.
Ein ganz
besonderes Highlight unter den Charakteren war Zedd der Zauberer. Er wird als
schrulliger Alter eingeführt, über den man schmunzelt und ihn irgendwie liebenswürdig
findet mit seinen Macken. Das Herausragende daran ist jedoch: Die Macken sind nicht
einfach nur Macken, die der Lebendigkeit des Charakters dienen, sondern haben
darüber hinaus noch weitere Berechtigungen – ohne an dieser Stelle spoilern zu
wollen. Das war auf jeden Fall auch ein dicker Pluspunkt.
Was man auch
festhalten muss, ist, dass das Buch ein slowburner ist. Das heißt, es braucht
seine Zeit, ehe es in Fahrt kommt. Dabei gibt es aber von Anfang an keinen
einzigen Moment, der irgendwie langweilig wäre. Obwohl das Buch so ein dicker
Wälzer ist, hat man nicht das Gefühl, ewig und drei Tage daran knabbern zu
müssen. Vielmehr ist es durchweg kurzweilig, unterhaltsam und vor allem eines:
spannend! Die Geschichte fesselt und man kann gar nicht mehr davon lassen, da
man unbedingt wissen muss, wie es nun weiter geht! Irgendwie passiert immer
etwas Lesenswertes oder man erfährt spannende Dinge über die Welt von Richard
und Kahlan.
Es ist definitiv
kein Fehler, sich an die Reihe zu wagen. Hier ist einer der seltenen Fälle, wo
man froh sein kann, dass es so viel davon gibt: Das heißt immerhin, dass es
nach der letzten Seite noch eine ganze Weile weitergehen kann!
Autor: Terry
Goodkind
Titel: Das
Schwert der Wahrheit: Das erste Gesetz der Magie
Original:
Wizard's First Rule
Sprache: Deutsch
Übersetzung: Caspar
Holz
Reihe: Band 1
Seiten: 1009
Originalpreis:
10,00€
Verlag:
blanvalet
Genre: Fantasy
ISBN:
978-3-442-36967-6
Erscheinungsjahr:
2008
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