Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Donnerstag, 22. Juni 2017

Rezension: Das erste Gesetz der Magie (Das Schwert der Wahrheit #1) von Terry Goodkind

Man mag ein wenig Respekt vor der Reihe haben: Weit über 10 Bände, allesamt jeder für sich ein Todschläger. Terry Goodkind ist definitiv kein Mann der wenigen Worte. Er hat Richard und Kahlan, den Protagonisten seiner berühmtem Reihe »Das Schwert der Wahrheit« eine Menge Raum gegeben. Der Auftakt ihrer Geschichte ist »Das erste Gesetz der Magie«, ein Roman, der auf den ersten Seiten wie ein klassischer Fantasyroman wirkt, aber am Ende doch so viel mehr wird.

Richard ist ein Waldführer, mehr nicht. Während sein Bruder zum Obersten Rat der friedlichen Westlands ernannt wird, ist Richard allein in den Wäldern unterwegs, um den Mord an seinem Vater aufzuklären. Dabei begegnet er Kahlan, einer geheimnisvollen Frau, die aus den Midlands kommt und der es irgendwie gelungen ist, die magische Barriere zwischen den Ländern zu überqueren. Kahlan wird verfolgt, wie sich herausstellt von den Handlangern des Tyrannen Darken Rahl. Sie sucht jemanden, der ihr in ihrem Kampf gegen Rahl zur Seite steht. Wie es sich herausstellt, ist es der alte Zedd, Richards Freund. Und er ist mehr, als er zu sein vorgab: Zauberer der Ersten Ordnung, in dessen alleiniger Macht es steht, den wahren Sucher zu ernennen, dessen Aufgabe es sein wird, Darken Rahl aufzuhalten. Und er ernennt Richard.


Die Reihe ist ganz klassische High Fantasy: ein Auserwählter, seine epische Queste, Freunde, die ihm zur Seite stehen, magische Gegenstände. Das ganze Programm. Doch Terry Goodkind ist es gelungen, daraus etwas ganz Besonderes zu machen, das einen von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. Suchtpotenzial garantiert!

Das fängt schon bei so ganz profanen Dingen wie den Charakteren an. Sie können in ihrer Gesamtheit absolut überzeugen, jeder hat seine individuellen Züge und Macken. Sie bringen den Leser zum Lachen, aber auch zum Hassen - und dazu, Mitgefühl zu zeigen. Richards Umgang mit Danna war phänomenal! So ein Ausgang hätte vielleicht nicht jeder erwartet. Und ja, einige Charaktere sind regelrecht hassenswürdig, besonders Darken Rahl selbst und sein Handlanger Demmin Nass, die wirklich abscheuliche Dinge tun - und der Autor ist gnadenlos und lässt den Leser all das hautnah miterleben. Für zarte Gemüter ist das Buch vielleicht nicht immer etwas, denn das Buch kann defintiv eines: schocken.

Ein ganz besonderes Highlight unter den Charakteren war Zedd der Zauberer. Er wird als schrulliger Alter eingeführt, über den man schmunzelt und ihn irgendwie liebenswürdig findet mit seinen Macken. Das Herausragende daran ist jedoch: Die Macken sind nicht einfach nur Macken, die der Lebendigkeit des Charakters dienen, sondern haben darüber hinaus noch weitere Berechtigungen – ohne an dieser Stelle spoilern zu wollen. Das war auf jeden Fall auch ein dicker Pluspunkt.

Was man auch festhalten muss, ist, dass das Buch ein slowburner ist. Das heißt, es braucht seine Zeit, ehe es in Fahrt kommt. Dabei gibt es aber von Anfang an keinen einzigen Moment, der irgendwie langweilig wäre. Obwohl das Buch so ein dicker Wälzer ist, hat man nicht das Gefühl, ewig und drei Tage daran knabbern zu müssen. Vielmehr ist es durchweg kurzweilig, unterhaltsam und vor allem eines: spannend! Die Geschichte fesselt und man kann gar nicht mehr davon lassen, da man unbedingt wissen muss, wie es nun weiter geht! Irgendwie passiert immer etwas Lesenswertes oder man erfährt spannende Dinge über die Welt von Richard und Kahlan.

Es ist definitiv kein Fehler, sich an die Reihe zu wagen. Hier ist einer der seltenen Fälle, wo man froh sein kann, dass es so viel davon gibt: Das heißt immerhin, dass es nach der letzten Seite noch eine ganze Weile weitergehen kann!


Autor: Terry Goodkind
Titel: Das Schwert der Wahrheit: Das erste Gesetz der Magie
Original: Wizard's First Rule
Sprache: Deutsch
Übersetzung: Caspar Holz
Reihe: Band 1
Seiten: 1009
Originalpreis: 10,00€
Verlag: blanvalet
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-442-36967-6
Erscheinungsjahr: 2008

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Die Kommentarfunktion auf dem Blog ist abgestellt, um Spam zu vermeiden, aber auch, weil ich all der relativierenden "Ja, aber ...!"-Kommentare müde wurde, die sich mehr und mehr häuften, besonders bei Posts, die keine reinen Rezensionen waren. Ihr könnt mich immer noch über Twitter erreichen.

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.