Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Samstag, 1. Juli 2017

Gamereview: Brothers - A Tale of Two Sons

https://www.starbreeze.com
Ich hatte es schon so, so lange vor und endlich nehme ich es in Angriff: Gamereviews. Eigentlich hatte ich gedacht, ich würde bei meiner alten Gamingliebe, den Titeln der Elder Scrolls Reihe, beginnen, aber im Steam Summersale kam mir eine ganz andere Perle in die Finger: Brothers – A Tale of Two Sons, ein Adventure der Entwickler Starbreeze.

Erzählt wird die Geschichte der Brüder Naia (der große Bruder) und Naiee (der kleine Bruder). Ihre Mutter ist ertrunken, was Naiee schwer getroffen hat. Einige Zeit später kommt auch ihr Vater krank nach Hause. Sie bringen ihn zu einem Heiler, der ihnen sagt, dass das einzige Heilmittel an einem mythischen Ort tief in den Bergen zu finden ist. Die beiden Brüder beginnen ein gefährliches Abenteuer, um das Heilmittel für ihren Vater zu finden.



Das Auffälligste an dem Spiel ist sicherlich die Steuerung, denn das Spiel wird als Singe Co-op beschrieben: Das heißt, man steuert beide Brüder zugleich. Das Spiel lässt sich zwar auch mit Tastatur spielen, es empfiehlt sich aber wirklich ein Controller, am besten ein Xbox-Controller, da der Steamcontroller durch seine besondere Kamerasteuerung über den rechten Joystick den kleinen Bruder nicht angemessen steuern kann.

Die Steuerung ist an und für sich schlicht: nur die beiden Joysticks für die Brüder und je eine Taste für die Interaktion jedes Bruders. Da man beide aber gleichzeitig steuern und koordinieren muss, erfordert das mitunter einiges Geschick und Timing, was durchaus manchmal eine Herausforderung ist und leichter klingt, als es ist. Die Rätsel, die einen im Spiel erwarten, sind keine harten Nüsse, erzeugen aber Atmosphäre und sind clever mit der besonderen Steuerung verknüpft.


Apropos Atmosphäre: Insbesondere die Gesichtsanimationen sind vielleicht nicht die allerbesten, aber das Spiel selbst hat eine wunderschöne Grafik, die enorm zur Magie des Spiels beiträgt und eine absolut bezaubernde Atmosphäre erzeugt. Natürlich trägt auch die Musik dazu bei, die Stimmung und Emotionen zum Spieler zu transportieren. Kurzum: Das Spiel berührt. Es bringt den Spieler zum Lachen, durchaus aber sogar auch zum Weinen.


Und das Spiel berührt nicht nur durch seine Grafik und Musik, sondern auch durch die bewegende und dramatische Geschichte der zwei Brüder. Das Faszinierendste daran ist jedoch, dass im gesamten Spiel kein einziges Wort gesprochen wird, das man verstehen kann. Dennoch wird deutlich, was vor sich geht, was schon sehr beeindruckend ist. Und nicht nur die Geschichte der Brüder ist es, die so sehr berührt. Auf ihrem Weg begegnen sie vielen fremden Leuten, Freund wie Feind, welche ebenfalls ihre Geschichte zu erzählen haben, nicht selten ebenfalls voller Tragik.


Die Spielmechaniken sind nicht zu überladen, sondern kommen mit wenigen Grundprinzipien aus, die aber in jedem Kapitel ein wenig variiert werden und somit immer neue Herausforderungen und Abwechslung bieten. Es gibt außerdem Steam Achievments, die durchaus einmal sinnvoll eingebracht sind. Denn es gibt keines für »Hey, du hast das Spiel durchgespielt, Glückwunsch!«, was immer ein wenig sinnlos ist, wie ich finde. Die Achievments, die es gibt, gibt es für Erkundigungen abseits des Pfads der Hauptgeschichte. Das läd dazu ein, die Welt zu erkunden, sodass man sehr schnell entdeckt, dass das Spiel viele liebevolle Details bereithält.


Je nachdem, mit welchem Bruder man außerdem mit der Umwelt interagiert, kann man unterschiedliche Ergebnisse erzielen. Schnell merkt man jedoch: Nur zu zweit kommen die Brüder voran. Der eine Bruder ist klein und wendig und kommt an Orte, an denen sein großer Bruder nicht kommt. Der andere ist groß und stark und kann so Hebel bewegen, für die sein kleiner Bruder zu schwach ist.

Das Spiel hat eine stringente Handlung, von der man abgesehen von den Kleinigkeiten am Wegesrand nicht abweicht. Es gibt also auch keine alternativen Enden. Dennoch ist das Spiel so schön und atmosphärisch, dass es durchaus zum erneuten Spielen einläd. Und vielleicht hat man ja beim ersten Runthrough nicht alle Achievments und Secrets gefunden?

Die Eckdaten zusammengefasst:

  • Das Spiel hat nicht die allergrößte Spieldauer, man hat es durchaus auch einmal an einem Tag durch.
  • Es ist Singe Co-op, das heißt, man spielt gleichzeitig beide Brüder.
  • Tastatur zur Steuerung ist möglich, es empfiehlt sich aber auf jeden Fall ein Controller.
  • Das Adventure wurde von Starbreeze entwickelt.
  • Auf Steam kostet das Spiel derzeit 14,99€. Zur Zeit ist es im Sumersale um 90% auf 1,49€ reduziert.

Bei dem Preis kann man wirklich nichts falsch machen, oder? Mich jedenfalls hat das Spiel komplett in seinen Bann gezogen. Wer es live sehen will, kann ja einmal beispielsweise bei SgtRumpel vorbei schauen:

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