Gerade tat der König seinen letzten Atemzug, als es in
King’s Landing auch schon drunter und drüber geht. Sansa flieht, was den
Verdacht auf sie und Tyrion verhärtet. Tyrion selbst wird in den Kerker
geworfen und Cersei und Tywin sind bereits tatkräftig dabei, all seine
Verbündeten für sich zu gewinnen. Selbst Pod gerät ins Visier, da er sich aber
weigert, gegen Tyrion auszusagen, ist er nun selbst in Gefahr. Im Norden
überfallen die Wildlings ein Dorf und schicken einen Jungen mit einer Botschaft
zur Mauer. So erfährt die Night’s Watch von den Vorfällen. Gleichzeitig
erreicht sie auch die Kunde vom Verrat bei Craster’s Keep. Jon erkennt die
Gefahr, da Mance so erfahren könnte, dass Castle Black nicht von tausenden
Wächtern besetzt ist sondern nur von einer Hundertschaft und somit Mance
eigentlich keinen nennenswerten Widerstand bieten kann. Daenerys marschiert auf
Meereen zu und beginnt ihre Belagerung, nachdem Daario Naharis den Champion von
Meereen niederstreckte.
Freilich hat Littlefinger beim Mord am König seine Finger im
Spiel. Er offenbart Sansa, dass er Dontos‘ Schritte gelenkt hat, sowie was es
mit der Kette auf sich hat. Er wischt den billigen Tand von der Reling,
woraufhin die Kette in das Boot mit Dontos‘ Leiche fällt. Rückblickend frage
ich mich, ob die Kette im Boot oder im Meer hätte landen sollen.
Ihre Flucht war ganz offensichtlich schon im Vorfeld von
Littlefinger geplant. Littlefinger hat außerdem garantiert gewusst, dass das
Probleme bereiten und den Verdacht auf Sansa und Tyrion verhärten wird. Ob auch
das beabsichtigt gewesen war? Ich würde ja fast behaupten, ja, einfach weil es
Littlefinger ist. Auch wenn es unglaublich wirkt, wenn man bedenkt, was alles
daraus erwachsen wird und wie ein einzelner Mann das alles hätte planen können.
Ich bleib bei Team Varys, aber ganz ehrlich: krass.
Die Szene mit Pot und Tyrion rührt einen zu Tränen. »This is
farewell«, sagt Tyrion und man will einfach nicht, dass das alles passiert.
Wahrlich, es gab nie einen treueren Knappen als Pod, der sich ohne zu bedenken
für seinen Herrn in Gefahr begibt. (Nehmen wir Samweis Gamdschie mal aus.)
Symbolbild war, wie Pod wie selbstverständlich ein Haufen Zeug an den Wachen
vorbeischmuggelt und sich auch noch dafür entschuldigt, dass sie den Wein
entdeckt haben, während er Kerzen, Brot und Käse aus allen undenkbaren Ecken
seiner Kleidung zaubert.
Ein schöner Moment zum Herumtheoretisieren war die Szene an
Joffreys Totenbarre. Cersei und Tommen, der nun König wird, stehen da, als
Tywin dazu kommt. Tywin beginnt mit seinem Enkel ein Gespräch darüber, was
einen guten König ausmacht. Cersei, die protestiert, dass dies weder der
richtige Ort noch die richtige Zeit ist, übergehen sie. Ich liebe dieses
Gespräch ehrlich gesagt, weil das den Grundstein dafür legt, dass Westeros nun
endlich wirklich mal einen guten König bekommt. Ja, ich bin der Ansicht, dass
es gut ist, wenn Tommen auf dem Thron sitzt. Er ist wesentlich formbarer als
sein älterer Bruder und daher auch beeinflussbarer. Tywin sagt es auch:
Weisheit und damit die Eigenschaft, auf den Rat anderer zu hören, ist die
wichtigste Eigenschaft eines Königs. Damit ist zwar pro forma Tywin der König,
aber ich bin wie bereits mehrfach erwähnt der Ansicht, dass das die momentan
günstigste Konstellation für das Reich ist. Ist halt nur blöd, dass Tywins
Pläne später sogar durch seine eigene Familie sabotiert werden … Cerseis Blick
ist Symbolbild für diese Szene. Als Tywin mit Tommen geht, blickt sie nur
verstört hinterher, als sie realisiert, dass sie Tommen wohl nun an ihren Vater
»verlieren« wird.
Was ich mich auch frage: Hat Sandor vielleicht ein Stück
weit recht? Er und Arya kommen bei einem Bauern und seiner Tochter unter. Der
Bauer schlägt Sandor vor, für ihn als Wachmann zu arbeiten, und erstaunlicherweise
stimmt Sandor zu. Am nächsten Morgen schlägt er den Bauern nieder und nimmt
sein Silber, für das er, so der Hound, keine Verwendung mehr hat, da er im
Winter sterben wird. Während ich das hier schreibe, kommt es mir falsch vor,
aber beim Schauen kam mir doch kurzzeitig der Gedanke, ob es wirklich so
einfach ist zu sagen, dass Sandor den Mann nicht hätte niederschlagen dürfen.
Daario ist cool. Punkt. Ich liebe es, wie gelassen er den
Champion von Meereen niederstreckt. Erst dessen Pferd mit einem exzellenten
Dolchwurf ins Auge, und dann mit einem einzigen Streich seiner Waffe den Mann
selbst. Sache erledigt, fertig. Daenerys ist mal wieder ganz Daenerys. Große Gesten,
große Worte, die sowohl bei den Charakteren als auch beim Zuschauer gut
ankommen.
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