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Panem hatte in den letzten Jahren einen ziemlichen Hype
ausgelöst, plötzlich tauchten überall Kopien in Form von Jugenddystopien davon
auf. Keine davon ging jedoch so weit, die Hunger Games einfach völlig
offensichtlich zu kopieren. Na ja, Ausnahmen muss es ja geben, oder?
»Gefährliche Jagd«, ein Jugendroman von Maria Tomoons, scheint so eine zu sein.
Die lebensfrohe Maria bekommt die Chance ihres Lebens: Sie
darf an einem Spiel teilnehmen, dessen Preis nicht nur viel Geld, sondern auch
die Hauptrolle in einem großen Film ist. Über hundert Jugendliche treffen dabei
in Gruppen aus Jägern und Gejagten in einem großen Waldgebiet aufeinander. Zwei
Wochen lang werden Maria und ihr Team auf der Flucht vor ihren Gegnern rund um
die Uhr gefilmt. Ein ehrgeiziger Regisseur will aus ihrer Geschichte den
erfolgreichsten Film des kommenden Jahres machen. Doch was, wenn das Spiel
langsam außer Kontrolle gerät? Wenn die Regeln gebogen und gebrochen werden?
...
(Quelle: Amazon)
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Fangen wir beim alleroffensichtlichsten an: dem Cover.
Halten wir einmal das deutsche Cover von »Die Tribute von Panem: gefährliche
Spiele«, dagegen, dann sehen wir, dass hier wirklich eins zu eins kopiert
wurde. Gut, Madam hat hier blaue Augen und keine grünen, aber wirklich, das
spielt hier auch keine Rolle mehr. Ein hübsches Damengesicht (mal wieder) lugt
ganz verwegen hinter einigen Blättern hervor. Man kann auch weniger
offensichtlich klauen.
Das zweite ist die Handlung. Auch die ist eins zu eins
Hunger Games. Mehrere Kleingrüppchen von Jugendlichen werden in einen
mitteleuropäisch wirkenden Wald gelassen, in dem sie sich gegenseitig jagen
müssen. Unsere Protagonistin vergleicht das sogar mit Hunger Games, entgegen
ihrer Aussage ähnelt das Collins‘ Geschichte jedoch nicht nur »etwas«, sondern
haargenau. Mit dem einzigen Unterschied, dass man sich hier nicht tötet,
allerdings vermute ich, dass sich das im Laufe der weiteren Handlung noch
ändern wird. Also erneut: Wo ist das nicht kopiert?
Oh, ich weiß wo: Bei den Charakteren. Collins ließ sich
wenigstens noch Zeit, vor den eigentlichen Spielen (die bei ihr wenigstens
einen vollen Namen, nämlich Hungerspiele, hatten und nicht einfach nur »die
Spiele« hießen) die Charaktere einzuführen und dem Leser vorzustellen. Dieser
ganze unnötige Quatsch wird hier eiskalt übersprungen. Schließlich ist Collins
nahe an Stephen King, was ihre Langatmigkeit angeht, und das will der Leser ja
nicht …
Ich hatte also in der gesamten Leseprobe kein Bild der
Protagonisten bekommen, nicht einmal ansatzweise. Ich habe sie nicht kennenlernen
können, ebenso wenig das Setting. Gut, Wald. Aber wo? Bei Panem wissen wir
immerhin, dass das mal Nordamerika gewesen war, aber nicht einmal das ist hier
bekannt. Außerdem: Was sind das für Spiele? Haben die einen Sinn? Warum werden
die veranstaltet? Warum machen die Jugendlichen da mit? Wozu dienen die
Kameras? Und stehen dahinter Kameramänner oder sind das statische Kameras, die
in irgendeiner Astgabel angebracht wurden?
Das einzige, das sich über die Protagonisten sagen lässt,
ist, dass sie sehr dumm handeln. Laut Klappentext soll aus dem Filmmaterial ein
spannender Film gedreht werden, aber das lässt sich schlecht machen, wenn
keiner der Gejagten auch nur ansatzweise Ahnung vom Überleben in der Wildnis
und vom Verstecken vor Jägern hat. Die Jugendlichen werden dennoch alle zum
Wald gekarrt, der der Schauplatz des Ganzen ist, werden dort ausgekippt, und
schon geht es los. Da hatte Präsident Snow ein besseres Konzept, indem er die
Tribute wenigstens vorher grundausbilden ließ.
Der Schreibstil ist mehr als dürftig, noch etwas, das,
leider, von Collins übernommen wurde, hier allerdings zur Spitze getrieben
wurde. Er ist platt, langweilig und unausgefeilt. Fehlende Kommas und
Formatierungsfehler machen das Ganze nicht besser und machen einen sehr
amateurhaften Eindruck. Insgesamt kommt keinerlei Spannung auf, von Atmosphäre
gar nicht zu reden. Oder überhaupt einem klaren Bild des Settings.
Ich habe bei der Leseprobe das Gefühl, nichts weiter als
eine schlechte Hunger Games Fanfiction zu lesen, die den altbekannten Plot
einfach nur aufgreift und schlecht wiederkäut. Das muss man echt nicht
weiterlesen, als bis zum Ende der Leseprobe.
Die von mir gelesene Leseprobe findet sich auf Amazon und
umfasst die ersten acht Kapitel.
Autor: Maria Tomoons
Titel: Gefährliche Jagd
Sprache: Deutsch
Reihe: ?
Seiten: 523
Originalpreis: 4,99€
Verlag: Midnight bei Ullstein
Genre: YA
ASIN: B01EJD8R6W
Erscheinungsjahr: 2016
Oh, das hört sich ja gar nicht gut an *lach*
AntwortenLöschenWie kann man denn bitte sowas veröffentlichen - mit dem gleichen Cover und im Grunde der gleichen Geschichte???
Das wäre mir ja die Zeit nicht wert, sowas zu schreiben. Aber naja, es gibt halt nichts, was es nicht gibt :D
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo,
LöschenIch hab keine Ahnung :DDDD Das Buch hat auf Amazon und Goodreads aber auch ziemlich miese Bewertungen.
Liebe Grüße