Während das Turnier läuft, wird Ned von Lord Baelish auf die
Spur Lord Arryns gebracht. Indes findet Samwell Tarly seinen Weg zur Mauer und muss
sich dort den Demütigungen Ser Allisars stellen. Während Viserys immer stärker
erkennt, dass er keinen Einfluss auf die Dothraki hat und dadurch immer
radikaler wird, wächst seine Schwester gleichzeitig immer mehr in ihre Rolle
als Khaleesi hinein und tritt dabei aus dem Schatten ihres Bruders. Und während
sich Catelyn wieder auf dem Heimweg befindet, trifft sie auf Tyrion Lannister.
Sie setzt ihn gefangen, da sie vermutet, dass er das Attentat auf ihren Sohn in Auftrag gegeben hatte.
Endlich heißt es: „Everyone needs a Sam!“ John Bradley hatte
einmal diese nette kleine Geschichte erzählt, in der ihn ein Fan fragte, warum
er in der gesamten Serie nicht abnimmt. Er hat wohl darauf geantwortet, dass
wir hier von einer Welt reden, in der es White Walker und Drachen und allerhand
Hexenwerk gibt, und die einzige Sorge sei, warum Sam immer noch so fett sei.
Irgendwie mag ich diese Geschichte, genau wie ich Sam mag.
Auf der anderen Seite steht Ser Alliser Thorn. Seven Hells,
wie ich diesen Mann hasse und gleichzeitig doch weiß, dass er durchaus in
gewisser Weise was taugt. Immerhin hatte er Castle Black einigermaßen
erfolgreich gehen die Wildlings verteidigt. Dennoch: Er ist ein sadistischer
Sklaventreiber.
In King’s Landing bekommen wir etwas mehr von Grand Maester
Pycelle zu sehen. Er ist ein alter, ekliger Hurenbock und hat mit Sicherheit
eine Menge Dreck am Stecken, aber ich finde ihn dennoch unterhaltsam. Zumal ich
wette, dass er (wie Gandalf) die Rolle des alten Mannes ordentlicher aufführt,
als er eigentlich in sie hineinpasst. Ich meine, er ist immer noch fit genug
für die eine oder andere Hure und das bis zu seinem unfreiwilligen Ende.
Bemerkenswert in dieser Folge finde ich Littlefinger. Er setzt
Ned auf die Spur Lord Arryns und manipuliert dabei jeden und alles, wie er nur
kann. Dass das wahre Spiel der Throne zwischen Varys und Littlefinger abläuft,
wissen wir alle, und auch wenn ich auf Varys Seite bin, so ziehe ich doch vor
Littlefingers Genialität den Hut. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass er
es gewesen war, der Jon Arryn auf das Geheimnis der vermeidlichen Königskinder
brachte. Das war der Stein, der alles ins Rollen brachte. Littlefinger steht
hinter allem und zieht im Verborgenen die Fäden, während er stets auf seinen
eigenen Vorteil und sein großes Ziel, den Thron, hinarbeitet. Er muss dabei
unglaublich umfassende Pläne haben und sämtliche Akteure vielleicht sogar
besser kennen als sie selbst, um abschätzen zu können, was sie zu welchen Taten
bewegen wird. Es ist ein Wunder, dass das so lange gut geht, und ganz ehrlich:
Davor habe ich größten Respekt.
Ned stößt während seiner Nachforschungen auf Gendry. Gendry ist
seit einigen Staffeln (war es die 3. oder 4.?) verschollen, und ich wette wie
bei Nymeria darauf, dass beide sowohl in der Serie als auch den Büchern noch
eine Rolle spielen werden. Alles andere wäre enttäuschend, dass wichtige Charaktere
einfach so verschwinden! Oder ein Direwolf, die sie jüngst ja auch ordentlich
geschlachtet haben.
Was ich generell in dieser Folge mochte, war, wie sie auch
Nebencharakteren, die sie nur wenige Folgen später ohnehin wieder schlachten,
eine Stimme geben. Explizit war es hier Jory Cassel. Das gibt dem ganzen mehr
Leben und Farbe auch abseits der kleinen Details in den Kulissen, auf die ich
ohnehin immer gern achte. Manchmal findet man da ganz lustige Dinge.
Das Turnier selbst finde ich sehr schön inszeniert. Es
gelingt den Machern hervorragend, dem Zuschauer gehörig Respekt vor dem
Mountain Gregor Clegane einzuflößen, indem seine kaltblütige Brutalität gezeigt
wird und Littlefinger Sansa die Geschichte der beiden Celgane-Brüder zuwispert.
Und ich mag das Pferd Gregors, ein so schöner Rappen! So schade, dass er in der
nächsten Folge drauf gehen muss. Nun ja, alles in allem war ich sehr
mitgerissen vom Tod des jungen Ritters, der gegen Gregor anreitet. (Mal ganz
davon abgesehen, dass das mit Sicherheit Absicht war, da der Tote der Knappe
Jon Arryns gewesen war.) Wenn ein Medium es schafft, den Rezipienten so
mitzunehmen, dass er auch beim wiederholten Male ebenso betroffen ist wie die
Protagonisten, dann ist das in jedem Fall ein gutes Zeichen.
Auch sehr schön in Szene gesetzt fand ich den Schluss.
Catelyn und Rodrik Cassel sind undercover in einer Taverne eingekehrt, werden
aber unglücklicherweise von Tyrion erkannt. Daraufhin erinnert Catelyn die
anwesenden Soldaten und Ritter, in welcher Weise sie mit ihr und dem Haus Tully
verbunden sind. Als sie eröffnet, dass sie Tyrion beschuldigt, ein Attentat auf
Bran verübt zu haben, wird blankgezogen. Oh oh … Und so ist die Lawine ins
Rollen gebracht und nunmehr unaufhaltsam.
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