Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Montag, 25. Juli 2016

Game of Thrones Rewatch: S01E04 Cripples, Bastards and Broken Things

Während das Turnier läuft, wird Ned von Lord Baelish auf die Spur Lord Arryns gebracht. Indes findet Samwell Tarly seinen Weg zur Mauer und muss sich dort den Demütigungen Ser Allisars stellen. Während Viserys immer stärker erkennt, dass er keinen Einfluss auf die Dothraki hat und dadurch immer radikaler wird, wächst seine Schwester gleichzeitig immer mehr in ihre Rolle als Khaleesi hinein und tritt dabei aus dem Schatten ihres Bruders. Und während sich Catelyn wieder auf dem Heimweg befindet, trifft sie auf Tyrion Lannister. Sie setzt ihn gefangen, da sie vermutet, dass er das Attentat auf  ihren Sohn in Auftrag gegeben hatte. 

Endlich heißt es: „Everyone needs a Sam!“ John Bradley hatte einmal diese nette kleine Geschichte erzählt, in der ihn ein Fan fragte, warum er in der gesamten Serie nicht abnimmt. Er hat wohl darauf geantwortet, dass wir hier von einer Welt reden, in der es White Walker und Drachen und allerhand Hexenwerk gibt, und die einzige Sorge sei, warum Sam immer noch so fett sei. Irgendwie mag ich diese Geschichte, genau wie ich Sam mag.

Auf der anderen Seite steht Ser Alliser Thorn. Seven Hells, wie ich diesen Mann hasse und gleichzeitig doch weiß, dass er durchaus in gewisser Weise was taugt. Immerhin hatte er Castle Black einigermaßen erfolgreich gehen die Wildlings verteidigt. Dennoch: Er ist ein sadistischer Sklaventreiber.

In King’s Landing bekommen wir etwas mehr von Grand Maester Pycelle zu sehen. Er ist ein alter, ekliger Hurenbock und hat mit Sicherheit eine Menge Dreck am Stecken, aber ich finde ihn dennoch unterhaltsam. Zumal ich wette, dass er (wie Gandalf) die Rolle des alten Mannes ordentlicher aufführt, als er eigentlich in sie hineinpasst. Ich meine, er ist immer noch fit genug für die eine oder andere Hure und das bis zu seinem unfreiwilligen Ende.

Bemerkenswert in dieser Folge finde ich Littlefinger. Er setzt Ned auf die Spur Lord Arryns und manipuliert dabei jeden und alles, wie er nur kann. Dass das wahre Spiel der Throne zwischen Varys und Littlefinger abläuft, wissen wir alle, und auch wenn ich auf Varys Seite bin, so ziehe ich doch vor Littlefingers Genialität den Hut. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass er es gewesen war, der Jon Arryn auf das Geheimnis der vermeidlichen Königskinder brachte. Das war der Stein, der alles ins Rollen brachte. Littlefinger steht hinter allem und zieht im Verborgenen die Fäden, während er stets auf seinen eigenen Vorteil und sein großes Ziel, den Thron, hinarbeitet. Er muss dabei unglaublich umfassende Pläne haben und sämtliche Akteure vielleicht sogar besser kennen als sie selbst, um abschätzen zu können, was sie zu welchen Taten bewegen wird. Es ist ein Wunder, dass das so lange gut geht, und ganz ehrlich: Davor habe ich größten Respekt.

Ned stößt während seiner Nachforschungen auf Gendry. Gendry ist seit einigen Staffeln (war es die 3. oder 4.?) verschollen, und ich wette wie bei Nymeria darauf, dass beide sowohl in der Serie als auch den Büchern noch eine Rolle spielen werden. Alles andere wäre enttäuschend, dass wichtige Charaktere einfach so verschwinden! Oder ein Direwolf, die sie jüngst ja auch ordentlich geschlachtet haben.

Was ich generell in dieser Folge mochte, war, wie sie auch Nebencharakteren, die sie nur wenige Folgen später ohnehin wieder schlachten, eine Stimme geben. Explizit war es hier Jory Cassel. Das gibt dem ganzen mehr Leben und Farbe auch abseits der kleinen Details in den Kulissen, auf die ich ohnehin immer gern achte. Manchmal findet man da ganz lustige Dinge.

Das Turnier selbst finde ich sehr schön inszeniert. Es gelingt den Machern hervorragend, dem Zuschauer gehörig Respekt vor dem Mountain Gregor Clegane einzuflößen, indem seine kaltblütige Brutalität gezeigt wird und Littlefinger Sansa die Geschichte der beiden Celgane-Brüder zuwispert. Und ich mag das Pferd Gregors, ein so schöner Rappen! So schade, dass er in der nächsten Folge drauf gehen muss. Nun ja, alles in allem war ich sehr mitgerissen vom Tod des jungen Ritters, der gegen Gregor anreitet. (Mal ganz davon abgesehen, dass das mit Sicherheit Absicht war, da der Tote der Knappe Jon Arryns gewesen war.) Wenn ein Medium es schafft, den Rezipienten so mitzunehmen, dass er auch beim wiederholten Male ebenso betroffen ist wie die Protagonisten, dann ist das in jedem Fall ein gutes Zeichen. 

Auch sehr schön in Szene gesetzt fand ich den Schluss. Catelyn und Rodrik Cassel sind undercover in einer Taverne eingekehrt, werden aber unglücklicherweise von Tyrion erkannt. Daraufhin erinnert Catelyn die anwesenden Soldaten und Ritter, in welcher Weise sie mit ihr und dem Haus Tully verbunden sind. Als sie eröffnet, dass sie Tyrion beschuldigt, ein Attentat auf Bran verübt zu haben, wird blankgezogen. Oh oh … Und so ist die Lawine ins Rollen gebracht und nunmehr unaufhaltsam.

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