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Es war ein Wunsch, dass ich mir »Das dunkle Herz des Waldes«
von Naomi Novik in der Leseprobe ansehe. Das sei hiermit erfüllt und mit dem
Hinweis versehen, dass ich gern Wünsche für die Freitagsprobe entgegen nehme.
Agnieszka liebt das Tal, in dem sie lebt: das beschauliche
Dorf und den silbern glänzenden Fluss. Doch jenseits des Flusses liegt der
Dunkle Wald, ein Hort böser Macht, der seine Schatten auf das Dorf wirft.
Einzig der »Drache«, ein Zauberer, kann diese Macht unter Kontrolle halten.
Allerdings fordert er einen hohen Preis für seine Hilfe: Alle zehn Jahre wird
ein junges Mädchen ausgewählt, das ihm bis zur nächsten Wahl dienen muss – ein
Schicksal, das beinahe so schrecklich scheint wie dem bösen Wald zum Opfer zu
fallen. Der Zeitpunkt der Wahl naht und alle wissen, wen der Drache aussuchen
wird: Agnieszkas beste Freundin Kasia, die schön ist, anmutig, tapfer – alles,
was Agnieszka nicht ist. Niemand kann ihre Freundin retten. Doch die Angst um
Kasia ist unbegründet. Denn als der Drache kommt, wählt er nicht Kasia, sondern
Agnieszka.
(Quelle: Amazon)
Die Leseprobe enthüllt nicht mehr als der Klappentext, was
mich ein wenig irritiert, weil die Leseprobe selbst mir keinerlei Anreiz
gegeben hat, das Buch auch darüber hinaus zu lesen. Da hatte ich eigentlich
erwartet, dass zumindest der Klappentext mir einen Konflikt andeutet. Aber
nein. Es geht nur darum, dass statt Kasia Agnieszka ausgewählt wird, was, sind
wir mal ehrlich, ein wenig klischeehaft war. In der Leseprobe wurde so oft
betont, dass Kasia mit Sicherheit ausgewählt würde, dass es auch ohne Kenntnis
des Klappentexts klar war, dass es stattdessen die Erzählerin Agnieszka
erwischt.
Aber der Reihe nach. Der Anfang der Leseprobe befasst sich
mit einem nahezu reinen Bericht, der uns die Welt vorstellt. Normalerweise bin
ich kein vehementer Verfechter des »Show, don’t tell!«-Bläkens, hier hätte es
der Erzählung jedoch gut getan, wenn die Autorin uns mehr von ihrer Welt
gezeigt hätte, statt darüber zu berichten. So fehlt mir die Bindung dazu, ich
kann nicht mit der Protagonistin (mit dem unaussprechlichen Namen) gemeinsam
ihren Alltag im Schatten des Drachen miterleben.
Des Weiteren: Agnieszka ist ja ach so tollpatschig. Es
dauert keinen Tag, bis sie sich ihr Kleid völlig ruiniert hat, was bei ihr Gang
und Gäbe ist und jeden Tag passiert. Zum einen muss das in einem unermesslichen
Kleiderverbrauch der Familie münden, den sich Bauern wie sie eigentlich nicht
leisten können. Zum anderen wird einem das so penetrant ins Gesicht geklatscht,
dass es nach einem der gängigen Mary Sue Klischees schreit, was wiederum in mir
abgrundtiefe Ablehnung hervorruft. Nein. Bitte nein.
Außerdem, wie schon angesprochen, fehlt mir hier der
Konflikt. Gut, dann wurde eben Agnieszka statt Kasia ausgewählt und muss jetzt
dem Drachen dienen, obwohl sie augenscheinlich als Dienerin gänzlich ungeeignet
ist. Und weiter? Dient sie halt dem Drachen. Das reizt mich so komplett gar
nicht, weil ich da keinen Konflikt sehe, der sich lohnen würde, mehr darüber zu
erfahren.
Immerhin ist der Stil nicht der allerschlechteste. Aber ob
das reicht? Für mich nicht.
Autor: Naomi Novik
Titel: Das dunkle Herz des Waldes
Sprache: Deutsch
Reihe: Nein
Seiten: 577
Originalpreis: 13,99€
Verlag: cbj
Genre: Fantasy
ASIN: B01M032U2M
Erscheinungsjahr: 2016
Weitere Rezensionen:
Hi!
AntwortenLöschenJaaa, da sind wir uns wohl einig. Ich hatte ja große Erwartungen an das Buch und es gab auch ein paar Momente, die mir gut gefallen haben. Gerade der "dunkle Wald" hätte viel Potenzial, was aber leider total untergegangen ist.
Da verpasst du wirklich nicht viel - aus meiner Sicht und du hast die Leseprobe sehr gut eingeschätzt ^^
Liebste Grüße, Aleshanee
(Danke fürs Verlinken ♥)
Hallo,
Löschenirgendwie gut zu wissen, dass ich mit meinen Leseprobeneindrücken doch hin und wieder treffe :D Wobei das mich hier schon ein wenig ... weiß nicht, irritiert? Ich mein, dann hat das Buch ja wirklich nichts, das sich zu erzählen lohnt. Gibt es denn wirklich keinen Konflikt über das bisschen hinaus, was in der Leseprobe steht? Das wäre übel. Ich hab von dem Buch sehr gemischte Meinungen gehört. Entweder man hasst es oder man liebt es anscheinend. Ich würde es wahrscheinlich ziemlich langweilig finden.
Liebe Grüße
Schön, dass ich nicht die einzige bin, die das Buch (bzw Leseprobe) nicht so toll fand!
AntwortenLöschenDie ganze Geschichte plätchert vor sich hin, am Ende gibts ne Schlacht, zig Charaktere die man nicht auseinanderhalten kann (und die random auftauchen) sind auch dabei.
Es gibt so viele Konflikte, die man hätte ausbauen können, aber die Autorin hat das leider nicht.
Im Buch wird z.B. angedeutet, dass Agnieszka Sachen passiert sind, die ein normaler Mensch nicht hätte überleben können - sie aber schon (weil MAGIE). Dann noch der Kasia - Agnieszka - Konflikt, der irgendwie unter den Tisch geschert wird. Und den Konflikt des Drachen mit der Regierung, und die versuchte Vergewaltigung... Da hätte man mehr draus machen können. Um einiges mehr.
- Elli