Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Montag, 11. September 2017

Rezension: The Path of Man (Soul Stone Trilogy #1) von Matt Moss

Quelle: Amazon, ©Marc
Hin und wieder findet man zufällig ein Schnäppchen. »The Path of Man«, Teil eins der Soul Stone Trilogie von Matt Moss, war solch ein Fall. Der Roman ist der Auftakt seiner selbstverlegten Fantasy-Reihe.

Als eines Tages ein Fremder vor Arkins Tür auftaucht, wird sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Arkins Vater gibt ihm ein seltsames Buch in die Hand und heißt ihn zu fliehen, ehe er sich selbst dem Fremden stellt. Arkin befindet sich damit auf einmal mitten zwischen den Fronten eines alten Konflikts zwischen dem heiligen Orden der Kirche und seinen Widersachern, die den Niedergang des Ordens und damit des Königreichs herbeiführen wollen. Auf seinem Weg findet er unerwartet neue Freunde und auch verborgen in sich selbst große Kräfte, die ihm helfen können, seine Heimat vor der Dark Society zu schützen.


Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Vor einiger Zeit gab es das Buch kostenlos auf Amazon, und ich dachte mir, dass es ja nicht schaden kann. Tat es auch nicht, aber es war dennoch keine literarische Offenbarung.

Die Sprache ist einfach, die Dialoge manchmal etwas hölzern und steif und hätten definitiv mehr Dynamik vertragen können. Selbiges gilt für den Plot, obgleich dieser eine gewisse Spannung aufbauen kann. Zumindest genug, um nicht völlig gelangweilt das Buch zur Seite zu legen.

Wir verfolgen hier die Geschichte eines jungen Helden, der davon ausging, nichts besondere zu sein, aber dann mitten in ein Abenteuer geworfen wird, bei dem sich herausstellt, dass er doch etwas Besonderes ist. Gewürzt wird das Ganze mit tragischer Familiengeschichte: Mutter tot und dem Vater droht auch Lebensgefahr. Das sind die Zutaten eines sehr klassischen Fantasyromans. Man möchte sagen: Es fehlt an Salz. Etwas ist da, aber trotzdem fehlt es der Suppe etwas an Geschmack.

Die Handlung an sich ist nicht die allerschlechteste, auch wenn sie, wie gesagt, sehr klassisch verläuft und wie das nächste rip off von Eragon wirkt – nur ohne Drachen. Ein bisschen fehlte auch der Plottwist. So hatte ich zum Beispiel bis zum Schluss darauf gehofft, dass sich der Orden als insgeheim böse herausstellen würde, was er leider dann doch nicht tat. Das hätte der Suppe doch etwas mehr Würze verliehen.

Dafür, dass die Zutaten eigentlich alle bekannt sind, war es mit den Charakteren zwischenzeitlich jedoch recht verwirrend, wer jetzt nun wer ist und warum er etwas macht. Lucians Beweggründe waren mir zum Beispiel bis zum Schluss recht schleierhaft und nicht immer ganz nachvollziehbar. Die Charaktere hätten wesentlich mehr Farbe verdient, damit auch mehr Tiefe und vor allem eine Hilfe, manche von ihnen besser auseinander zu halten.

Um beim Essensvergleich zu bleiben: Die Suppe hat etwas Geschmack, aber um wirklich lecker zu sein, fehlt es definitiv an der Würze. Die Zutaten selbst sind nicht innovativ und  kommen in der gängigen Zusammenstellung vor. Am Ende kann man die Suppe zwar essen, aber man kann sich auf jeden Fall einen leckereren Hauptgang vorstellen.


Autor: Matt Moss
Titel: Soul Stone Trilogy: The Path of Man
Sprache: Englisch
Cover- und Innenillustration: Marc (Nachname nicht herausfindbar)
Reihe: Band 1
Seiten: 276
Originalpreis: 4,42€
Verlag: Amazon Selfpublishing
Genre: Fantasy
ASIN: B01M2AEPIC
Erscheinungsjahr: 2016

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