Quelle: Amazon, ©Marc |
Hin und wieder findet
man zufällig ein Schnäppchen. »The Path of Man«, Teil eins der Soul Stone
Trilogie von Matt Moss, war solch ein Fall. Der Roman ist der Auftakt seiner
selbstverlegten Fantasy-Reihe.
Als eines Tages ein
Fremder vor Arkins Tür auftaucht, wird sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt.
Arkins Vater gibt ihm ein seltsames Buch in die Hand und heißt ihn zu fliehen,
ehe er sich selbst dem Fremden stellt. Arkin befindet sich damit auf einmal
mitten zwischen den Fronten eines alten Konflikts zwischen dem heiligen Orden
der Kirche und seinen Widersachern, die den Niedergang des Ordens und damit des
Königreichs herbeiführen wollen. Auf seinem Weg findet er unerwartet neue
Freunde und auch verborgen in sich selbst große Kräfte, die ihm helfen können,
seine Heimat vor der Dark Society zu schützen.
Einem geschenkten Gaul
schaut man nicht ins Maul. Vor einiger Zeit gab es das Buch kostenlos auf
Amazon, und ich dachte mir, dass es ja nicht schaden kann. Tat es auch nicht,
aber es war dennoch keine literarische Offenbarung.
Die Sprache ist
einfach, die Dialoge manchmal etwas hölzern und steif und hätten definitiv mehr
Dynamik vertragen können. Selbiges gilt für den Plot, obgleich dieser eine
gewisse Spannung aufbauen kann. Zumindest genug, um nicht völlig gelangweilt
das Buch zur Seite zu legen.
Wir verfolgen hier die
Geschichte eines jungen Helden, der davon ausging, nichts besondere zu sein,
aber dann mitten in ein Abenteuer geworfen wird, bei dem sich herausstellt,
dass er doch etwas Besonderes ist. Gewürzt wird das Ganze mit tragischer
Familiengeschichte: Mutter tot und dem Vater droht auch Lebensgefahr. Das sind
die Zutaten eines sehr klassischen Fantasyromans. Man möchte sagen: Es fehlt an
Salz. Etwas ist da, aber trotzdem fehlt es der Suppe etwas an Geschmack.
Die Handlung an sich
ist nicht die allerschlechteste, auch wenn sie, wie gesagt, sehr klassisch
verläuft und wie das nächste rip off von Eragon wirkt – nur ohne Drachen. Ein
bisschen fehlte auch der Plottwist. So hatte ich zum Beispiel bis zum Schluss
darauf gehofft, dass sich der Orden als insgeheim böse herausstellen würde, was
er leider dann doch nicht tat. Das hätte der Suppe doch etwas mehr Würze
verliehen.
Dafür, dass die
Zutaten eigentlich alle bekannt sind, war es mit den Charakteren
zwischenzeitlich jedoch recht verwirrend, wer jetzt nun wer ist und warum er
etwas macht. Lucians Beweggründe waren mir zum Beispiel bis zum Schluss recht
schleierhaft und nicht immer ganz nachvollziehbar. Die Charaktere hätten
wesentlich mehr Farbe verdient, damit auch mehr Tiefe und vor allem eine Hilfe,
manche von ihnen besser auseinander zu halten.
Um beim
Essensvergleich zu bleiben: Die Suppe hat etwas Geschmack, aber um wirklich
lecker zu sein, fehlt es definitiv an der Würze. Die Zutaten selbst sind nicht
innovativ und kommen in der gängigen
Zusammenstellung vor. Am Ende kann man die Suppe zwar essen, aber man kann sich
auf jeden Fall einen leckereren Hauptgang vorstellen.
Autor: Matt Moss
Titel: Soul Stone
Trilogy: The Path of Man
Sprache: Englisch
Cover- und
Innenillustration: Marc (Nachname nicht herausfindbar)
Reihe: Band 1
Seiten: 276
Originalpreis: 4,42€
Verlag: Amazon
Selfpublishing
Genre: Fantasy
ASIN: B01M2AEPIC
Erscheinungsjahr: 2016
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