Ein letztes Mal ertönt »Hammerschlag!«, der Schlachtruf der
Söldnerlegion des Schwertfeuers. Mit »Grünes Gold« schließt Autor Robert Corvus
seine Dark Fantasy Reihe der Schwertfeuer-Saga ab.
Dieses Mal geht es für die Legion in den wilden Dschungel.
Dort sollen sie für eine aufstrebende Baronie die Eingeborenen vertreiben. Sie
stoßen jedoch auch von Seiten der Siedler der Baronie auf Ablehnung und schnell
wird ihnen klar: Hier geht es um mehr als nur Landeroberung. Der Dschungel hat
mehr Schätze als nur grüne Jade zu bieten. Besonders Eivora entwickelt ein
Interesse, diese Schätze zu bergen. Auch wenn sie dabei nicht nur sich, sondern
auch ihre Legion in Gefahr bringt.
Man ist sofort wieder drin im Geschehen, und das ist genau
so zu verstehen. Noch nicht einmal eine Seite verging, und schon rasselten die
Schwerter. Hier geht es von Anfang an gleich heiß her, der Leser ist davon
genauso überrumpelt wie die Söldner, die nicht damit gerechnet haben, sofort
nach Ankunft angegriffen zu werden. Das ist ein sehr gut gelungener Effekt,
denn so weiß der Leser genauso wenig wie die Söldner, was hier gerade vor sich
geht. Da niemand zunächst so wirklich weiß, wer der Feind ist und mit was zu
rechnen ist, löst das eine gewisse Verwirrung aus. Die ist allerdings positiv
zu werten, denn so ist der Leser genau wie die Söldner bestrebt, mehr über die
mysteriösen Angreifer herauszufinden, was gleichzeitig das Gefühl der Gefahr
des Unbekannten verstärkt. Auf jeden Fall ein super gelungenes erzählerisches
Mittel, das viel zur Atmosphäre beiträgt!
Die Welt der Söldner von Rorgator ist sehr lebendig
gestaltet. Nun kennt man die Protagonisten aus zwei vorherigen Romanen und
einer Kurzgeschichte, doch noch immer gibt es neue Details zu entdecken.
Gonters Inspektion seiner Einheit und viele andere kleine Dinge lassen die Welt
sehr detailgetreu und zum Greifen nahe erscheinen.
Insbesondere Eivora hat sich in meinen Augen unter den
Charakteren hervor getan. Sie macht eine besonders starke Entwicklung durch,
die von einigen Fehlern geprägt ist, die sie begeht. Das bringt sowohl sie als
auch andere in Gefahr, und sie muss die Konsequenzen dafür tragen. Es ist schön
zu sehen, dass auch Hauptprotagonisten nicht immer die strahlenden Helden sind,
die aus jeder Misere, in die sie mitunter auch selbst verschuldet geraten,
ungeschoren davon kommen.
Auch miteinander entwickeln sich die Charaktere. Neue
Bündnisse und Vertrauens- und Misstrauensverhältnisse entstehen, sowie auch
neue Liaisons. Es ist Bewegung in den zwischencharakterlichen Beziehungen, die
den Roman nicht langweilig erscheinen lassen.
Ganz besonders hat mir übrigens Bratz, der sprechende Beo,
gefallen. Er war mit seiner frechen Art immer für einen Lacher gut. Bratz und
Midalin, seine Besitzerin, entstammen übrigens der Kurzgeschichte
»Söldnergold«, was ich schön fand, da diese so auch in den Hauptzyklus Einfluss
fand. Man muss sie allerdings nicht kennen, die für die Hauptreihe neuen
Charaktere werden auch hier noch einmal eingeführt.
Alles in allem doch ein schöner Abschlussband, der mit einem
runden Ende einher kommt. Am Ende bleibt die Wehmut, dass es jetzt vorbei ist.
Allerdings lohnt sich bei dieser Reihe ein Reread, da sie auch dann noch mit
spannenden neuen Details aufwarten kann, die man beim ersten Lesen vielleicht
gar nicht so wahrgenommen hat. Also auf ein weiteres Mal: »Hammerschlag!«
Autor: Robert Corvus
Titel: Die Schwertfeuer-Saga: Grünes Gold
Sprache: Deutsch
Reihe: Band 3
Seiten: 432
Originalpreis: 12,99€
Verlag: Piper
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-492-28128-7
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