Arya befindet sich mit weiteren neuen Rekruten für die Night’s
Watch auf dem Weg nach Norden, als Stadtwachen aus King’s Landing kommen und
nach Gendry suchen. Indes entlässt Tyrion Janos Slynt, welcher die Morde an
König Roberts Bastarden durchgeführt hatte. Theon kehrt nach Pyke zurück,
seiner Heimat, um Robbs Nachricht zu übermitteln. Ist Lord Greyjoy bereit,
Robbs Rebellion zu unterstützen, verspricht dieser ihm die Iron Islands als
Königreich. Hoch im Norden lernt Sam Gilly kennen, eine Frau und Tochter
Crasters, und will sie befreien. Jon versucht es ihm auszureden, macht aber
selbst in der Nacht eine grausige Entdeckung: Craster setzt seine Söhne in der
Wildnis aus und überlässt sie den wilden Tieren und allem, was noch in den
Wäldern des Nordens kreucht.
Ich hab mir zwar einen Haufen Notizen zu der Folge gemacht,
mehr als zu der davor, aber habe irgendwie dennoch keine Ahnung, was ich jetzt
eigentlich sagen will … Gehen wir einfach die Liste durch.
Ich mag das Detail, dass Arya sich abseits der anderen
erleichtert. Das fällt einem vielleicht beim ersten Schauen gar nicht so sehr
auf, harmoniert aber gut mit der weiteren Szene mit ihr in dieser Folge, in der
sie vor Gendry zunächst abstreitet, sie sei ein Junge, und er sie auffordert
vor seinen Augen zu pinkeln. Überhaupt finde ich Arya und Gendry zusammen
ziemlich niedlich, wie sie sich freundschaftlich necken und er es doch sehr
leicht nimmt, dass sie adelig ist. Vielleicht hat er es sogar bereits geahnt.
Außerdem ist es toll, dass Jaquen H’ghar erstmals etwas mehr
ins Licht der Aufmerksamkeit gerückt wird. Irgendwie wurde er inzwischen zur
Stilfigur. I mean: A man is smart. A man knows that you are reading this in his
voice.
Und Sam und Gilly sind einfach so niedlich! Entschuldigt das
bitte, aber awwww! Aber Moment, wartet, ich vergaß: Wir sind hier ja bei Game
of Thrones, die Serienmacher gönnen einem nichts. Irgendwas Böses passiert da
noch, ich wette drauf.
Ein Moment, wo ich Littlefinger durchaus gehasst habe, war,
als einer seiner Kunden sich über eine Prostituierte beschwert, welche weinend
in ihrem Zimmer sitzt, während sie an den Vorfall mit dem ermordeten Kind
denkt. Statt sie zu trösten, droht Littlefinger ihr, dass er schlechte
Investitionen nicht leiden kann und sie eine ist, wenn sie nicht fröhlich ist
und seine Gäste unterhalten kann. Argh! Ein bisschen Menschlichkeit darf man
doch noch erwarten! Oh, Moment, nee. Wir sind ja bei Game of Thrones …
Tyrion hingegen sammelt Sympathiepunkte, als er Janos Slynt,
den Commander der City Watch entlässt. Besonders stark fand ich an dieser
Szene, dass er Slynt erst bewirtet und ihn dann rauswirft. Daraufhin setzt sich
Bron, der neue Comander, an Slynts Platz. Das entbehrt nicht einer gewissen
Symbolik.
Theon kommt nach neun Jahren wieder zurück nach Pyke, seiner
Heimat und erkennt nichts wieder, nicht einmal seine eigene Schwester, obgleich
er zuvor gegenüber Robb tönte, er kenne seine Heimat sehr gut und sei als
Überbringer der Botschaft geeignet. Wenn einem das erst mal bewusst wird,
bringt einen das zum Nachdenken. Theon war sichtlich froh, wieder daheim zu
sein, doch dann muss er erkennen, dass nichts mehr ist, wie er es in Erinnerung
hat, und sein Vater nun Yara vorzieht. (Bemerkenswert: Im Buch heißt sie Asha.
Ich denke mal, sie haben sie umbenannt, um Verwechslungen mit Osha
vorzubeugen.) Da Theon sehr stolz ist, muss ihn das ziemlich getroffen haben.
Allerdings ist Yara auch wirklich geeigneter als Anführer, finde ich, von daher
ist es nur zu begrüßen, dass Lord Greyjoy einer Frau den Vortritt lässt, wenn
diese die bessere Wahl ist.
Ser Davos ist übrigens einer meiner Lieblingscharaktere. Er hält
treu zu Stannis, und obgleich man jetzt streiten kann, ob Stannis das auch wert
ist, ist Davos ein sehr bodenständiger Mann und weiß zu schätzen, was er
bekommen hat. Immerhin war er einst ein Schmuggler und stieg zur rechten Hand
Stannis‘ auf. Davos ist nicht abgehoben, erinnert sich stets seiner Wuzeln und
weiß, dass seine Position nicht selbstverständlich ist. Zugleich ist er sehr
vernünftig und will stets das Beste für Stannis
Ich erwähnte es bereits zur vorherigen Folge: Der R’hllor-Kult
ist faszinierend, und stellvertretend dafür finde ich auch Melisandre
faszinierend. Sich mit ihr einzulassen ist wortwörtlich ein Spiel mit dem
Feuer. Sie ist ein religiöser Fanatiker, und das ist immer gefährlich.
Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass sie als einzige weiß, was
tatsächlich im Norden vor sich geht. Eine ausgesprochen explosive Mischung,
denn sie ist nur ein Mensch, und Menschen machen Fehler, selbst wenn es um das
Deuten der Zeichen ihres geliebten Gottes geht.
Am Ende der Folge entdeckt Jon, was Craster mit seinen
Söhnen macht. Die Geräuschkulisse des winterlichen Waldes ist echt gelungen und
ausgesprochen atmosphärisch: Das Knacken des Holzes, das Knirschen des Schnees
und dazu das Geheul einer unheimlichen Kreatur, die da lauert.
Und dann BAHM! bekommt Jon von Craster einen mit dem Knüppel
übergezogen und die Folge endet. Der Zuschauer wird erst einmal im Dunkeln
gelassen, was das Gefühl, dass da etwas ausgesprochen Ungutes vor sich geht,
noch um ein Vielfaches verstärkt. Daumen hoch dafür, das war sehr gut!
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