Dany erfährt die frohe Kunde, dass die Stadt Qarth nur wenige
Tagesmärsche entfernt liegt, doch ihr Empfang dort ist kühler als erhofft.
Stannis und Renly verhandeln miteinander, doch kommen sie nicht auf einen Nennen,
sich gegen ihren gemeinsamen Feind zu verbünden. Arya und ihre Freunde kommen in Harrenhal an,
das zu einem schrecklichen Gefängnis geworden ist, in dem die Gefangenen brutal
gefoltert werden. Indes gewinnt Robb eine weitere Schlacht und lernt die junge
Heilerin Talisa kennen. Joffrey ist außer sich über diesen Sieg und stellt als
Rache Sansa bloß. Tyrion unterbricht ihn und bewahrt Sansa vor weiteren
Erniedrigungen. Und in den Schatten gebiert Melisandre eine entsetzliche
Kreatur.
Und der Hass auf Joffrey wuchs und wuchs. Schon schlimm
genug, was er Sansa antut, doch als er die beiden Huren zwingt, sich
gegenseitig auf’s Schlimmste zu verprügeln … Nein, das geht erst recht nicht!
Seine Neigung zur Gewalt ist entsetzlich. Ich frage mich, ob es »nur« davon
kommt, dass er einfach ein verzogenes Balg ist, er inzestuös gezeugt wurde oder
beides zusammen. Aber mal ehrlich: Wie sehr kann man einen Charakter eigentlich
hassen? Und dann ist der Schauspieler ein so netter! Mindblowing.
Ich fand es jedoch sehr anrührend, wie Tyrion sich um Sansa
kümmert. Er ist gefühlt der einzige mit Verstand da und wenigstens einer, der
den Mut hat, Joffrey die Stirn zu bieten – beziehungsweise ihm einfach zu
zeigen, was für ein missratenes Kind er ist.
Margaery fand ich schon immer recht beeindruckend. Sie wirkt
so unschuldig wie so viele Frauen in Westeros. Dabei versteht sie hervorragend,
wie das Spiel der Throne gespielt wird, was sie zu einem nicht zu verachtenden
Mitspieler macht. Noch zeigt sie nicht viel davon, doch erste Andeutungen
wurden bereits gemacht.
Harrenhal hat mich mal wieder entsetzt, und es hat nicht
sehr dazu beigetragen, dass ich nebenher gegessen hatte. Dabei hätte ich das
mittlerweile lernen sollen: Iss nichts, wenn du Game of Thrones gucken willst.
Dieser Ort ist grässlich. Schon allein die Umgebung tut ihr übriges, und dann
wurde die Festung auch noch zu einem Ort des Schreckens verwandelt, indem so
viele Menschen auf grausame Weise gefoltert werden.
Littlefinger versteht es zu manipulieren, selbst wenn es
Leute betrifft, bei denen man so etwas ähnliches sagen kann wie, dass er sie
mag. Ich mein, Littlefinger liebt nur Littlefinger, aber eine gewisse Obsession
für Catelyn beziehungsweise später Sansa hat er eben doch. Er bringt Cat die
sterblichen Überreste Neds und behauptet ihr gegenüber, die Lannisters hätten
sowohl Sansa als auch Arya, um sie dazu zu bewegen, Jaime freizulassen.
Und ganz ehrlich: Lancel ist schon putzig. Er hat einen
schwachen Charakter, keine Frage (und ich kann nicht behaupten, dass ich mit
Sicherheit besser wäre, aber hey), aber wie er sich aus der Misere ziehen will,
als Tyrion ihm sagt, dass er von seiner Affäre mit Cersei weiß … Also ich find
das niedlich, was mit Sicherheit auch an der Art und Weise liegt, wie Eugene
Simon das spielt.
Was mir seit jeher ausgesprochen positiv in Erinnerung bleib,
ist Dany in dieser Folge, als sie Qarth ankommt. Ich finde diese Szene
wunderbar geschauspielert von Emilia Clarke. Sie ist zunächst unsicher, will nichts falsch
machen. Daher gibt sie sich ausgesprochen höflich und versucht möglichst
formell zu sein. Das ist für sie weitestgehend Neuland, denn bisher hatte immer
ihr Bruder das Reden übernommen und unter den Dothraki sind solche Umgangsformen
nicht üblich. Dann jedoch beleidigt der Händler sie, indem er ihr unterstellt
eine Lügnerin zu sein, was sozusagen den Drachen in ihr weckt und ihr Feuer
richtig auflodern lässt. Dann ist sie wirklich Daenerys Targaryen und droht mal
wieder allem und jedem, dass sie, wenn ihre Drachen erst groß genug sind, alles
niederbrennen wird. (Wir wissen: Zuzutrauen ist es ihr, hoffen wir auf Tyrion.)
Wie gesagt, ich fand die schauspielerische Leistung hier wunderbar, weil sie so
hervorragend Danys Charakter wiedergibt.
Und am Ende Melisandre. So ganz habe ich bis heute nicht
verstanden, was sie da eigentlich geboren hat, aber ich will mehr darüber
wissen. Was es ist, wo es herkommt, was es macht und so weiter. Vielleicht
stand es im Buch und ich kann mich nur nicht mehr daran erinnern. Wie dem auch
sei, jedenfalls war das ziemlich unheimlich und hinterlässt ein ungutes Gefühl
Davos‘ Entsetzen darüber, was da geschieht, war förmlich greifbar, was mir sehr
gefallen hat. Ich habe jetzt noch das musikalische Thema Melisandres im Ohr,
das am Ende spielte.
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