Die Crew der Sirius7 hat einen Geheimauftrag: einen neuen Antrieb
zu testen, der die Menschheit weiter als jemals zuvor in die Tiefen des
Weltalls führen soll. Doch etwas geht schief. Sie landen in einem völlig
unbekannten Teil des Universums – und überhaupt scheinen hier andere
physikalische Gesetze zu herrschen. Da ihr Schiff schwer beschädigt ist,
entscheiden sie sich zur Notlandung auf dem fremden Planeten, der sich da vor
ihnen auftut. Doch während sie eine holprige Bruchlandung hinlegen, werden sie
von seltsamen, großen Flugechsen angegriffen. Waschechte Drachen! Und überhaupt
scheint das Ökosystem dieses Planeten einmal in einen Eimer voller Fantasy
getunkt worden zu sein. Die Crew macht sich auf die Suche nach einer
Möglichkeit, ihr Schiff wieder flugfähig zu machen, und erlebt dabei allerhand
Abenteuer mit den fremdartigen Bewohnern des Planeten.
»Absturz unter Drachenfeuer« ist ein in jedem Fall flott zu
lesender und unterhaltsamer Mix aus Fantasy und Science Fiction. Gerade zu
Anfang gibt es eine Menge SF (und ich bin sehr gespannt, ob die kurze Begegnung
mit dem Alienschiff, dem die Sirius7 entkommen konnte, in späteren Romanen noch
aufgelöst wird!) mit einer Menge Technik, die so richtig schön Atmosphäre
aufbaute. Als das Schiff abstürzt, befinden wir uns auf einmal in einer fremden
und doch seltsam vertrauten Welt wieder – vertraut vor allem aus Fantayromanen.
Der Crew geht es anfangs sehr übel und sie erleben sehr harte
Zeiten. Hier wird auch nicht zimperlich mit den Charakteren umgegangen,
immerhin müssen sie sich in einem fremden Ökosystem zurechtfinden.
Gerade zu Anfang flog ich förmlich durch die Seiten, weil ich
unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht und was die Crew alles auf dem
Planeten finden wird. Eine Menge Gefahren, so viel ist auf jeden Fall klar!
Der erste Roman der Reihe ist mehr ein Setup, der das eigentliche
Abenteuer erst einleitet. Wir lernen hier die neue Welt kennen und sehen, mit
was wir es hier zu tun bekommen. Die
Crew schlägt sich derweil durch die Wildnis und versucht irgendwie, einen
Schicksalsschlag nach dem anderen zu überwinden und wieder zueinander zu finden,
um dann endlich die Suche nach einer Möglichkeit für die Rückreise zu beginnen.
Dass ich streckenweise sehr an Pen & Paper erinnert wurde, auch in der
klaren Rollenverteilung der Crewmitglieder, kommt sicher nicht von ungefähr,
immerhin ist der Autor P&P Spieler.
(Tatsächlich basiert sein Roman auch auf einem von ihm erdachten P&P
System in seiner eigenen Welt Lunaria. Alles in seinen Romanen kann auch mit
den Regeln seines Systems gespielt werden.)
Aber es konnte mich nicht alles restlos überzeugen. Ich bin
beispielsweise von Hiriko nie ein großer Fan geworden. Nach dem Absturz und den
Dingen, die ihr da widerfahren sind, begann sie, nervig und naiv zu werden.
Wenn man eine Horde wilder Tiere auf eine Gruppe Feinde loslässt, kann es schon
einmal vorkommen, dass da Leute verletzt werden. Das war jetzt nicht so
überraschend, wie sie da tat.
Generell fehlten mir Emotionen. Es passiert sehr viel in dem
Roman, aber die Gefühlsebene der Protagonisten kommt dabei zu kurz und wird
eher nur rudimentär behandelt. Wo bleiben, Schock, Wut, Verzweiflung über die
scheinbar ausweglose Lage verloren im Weltall? Irgendwie ist alles da, aber nur
sehr oberflächlich und kurz abgehandelt. Mehr Tiefe hätte mir an dieser Stelle
sehr gut gefallen.
Trotzdem bleibt »Absturz unter Drachenfeuer« ein guter solider
Einstieg in die Welt von Lunaria. Wir lernen Charaktere, Welt und Völker kennen
und machen die ersten Schritte auf dem Planeten. Das Abenteuer beginnt zwar
erst so richtig ab Band 2, aber dafür freue ich mich umso mehr auf diesen!
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Reiheninformation
Autor: Thorsten Hoß
Titel: Die Crew der Sirius7 – Absturz unter Drachenfeuer
Sprache: Deutsch
Umschlagillustration: Polina Hoß
Reihe: Band 1
Seiten: 459
Originalpreis: 3,99€
Verlag: Selfpublisher
Genre: Science-Fantasy
ASIN: B01L5OJ0YQ
Erscheinungsjahr: 2017
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