Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Samstag, 25. Februar 2017

Game of Thrones Rewatch: S05E04: Sons of the Harpy

Cersei vergrault mehr und mehr die Mitglieder des Kleinen Rates, während sie gleichzeitig die Sparrows für ihre Zwecke einsetzt und Loras Tyrell als Sünder inhaftieren lässt. Margaery verlangt von Tommen, ihren Bruder zu befreien, dieser scheut jedoch vor einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit der Faith Military zurück. Jaime und Bronn sind mittlerweile in Dorne angekommen, ihre Ankunft bleibt jedoch nicht unbemerkt. Sie können die Patrouille ausschalten, der Kapitän ihres Schiffes fällt jedoch den Sandsnakes in die Hände, den schlagkräftigen Töchtern Oberyns, die auf Rache für den Tod ihres Vaters aus sind. Sansa befindet sich mittlerweile wieder in Winterfell. Littlefinger verlässt sie, um nach King’s Landing zurückzukehren. Tyrion erkennt in seinem Entführer Jorah Mormont und erfährt, dass mit »Königin« nicht seine Schwester, sondern Daenerys gemeint ist. In Meereen werden die Sons of the Harpy immer aggressiver. Sie stellen den Unsullied eine Falle und können viele von ihnen blutig niedermetzeln. Beinahe wäre auch Grey Worm umgekommen, bis Ser Barristan hinzustößt. 


Noch so eine Folge, wo ich so wenig zu sagen habe – und zudem die einzige Folge der ganzen bisherigen Serie, die sich einen wirklich unverzeihlichen Fail geleistet hat. Aber der Reihe nach.

Tommen ist, hm, naiv, unerfahren. Er versucht sein bestes als König – und lässt sich sehr leicht von starken Frauenfiguren wie seiner Mutter und Margaery beeinflussen. Der Arme ist zwischen beiden hin und her gerissen. Außerdem wird deutlich, dass er (noch) kein Durchsetzungsvermögen hat, als er den bewaffneten Konflikt mit der Faith Military scheut. Zumindest könnte ihm das leicht als Schwäche ausgelegt werden, ich denke aber, dass er nicht unbedingt unklug gehandelt hat. Er merkt, dass die Situation zu eskalieren droht, zumal einige Bürger ihm Beleidigungen zurufen. Es war gut, dass er die Situation nicht eskalieren ließ, gleichzeitig gab das der Faith Military Macht über ihn, den König, was auch nicht sein sollte.

Melissandre sieht irgendwas in Jon, aber von welcher Macht spricht sie? Es ist eine, soweit ich weiß, nicht offiziell bestätigte Fantheorie, dass alle Stark-Kinder Warge sind. Könnte Melissandre das meinen? Oder beginnt sie zu erkennen, das Jon der versprochene Retter sein könnte und nicht Stannis oder Daenerys? Dass sie geheimnisvolle Magie besitzt, bestätigt sie, als sie ihm sagt: »You know nothing, Jon Snow.« Sie kann diese Worte nicht kennen, da sie Ygritte nie lebend begegnet war, und doch sagt sie es in einem Ton, der klar macht, dass sie ganz genau weiß, was diese Worte für Jon bedeuten. Diese Frau ist gefährlich wie sonstwas, aber gerade das Geheimnisvolle, das sie umgibt, macht sie für mich unheimlich faszinierend.

Bronn klopft mal wieder Sprüche und irgendwie mag man ihn genau dafür. »You had a good teacher«, sagt er, als es Jaime etwas linkisch gelingt, wenigstens einen der vier Angreifer auszuschalten – nachdem er dessen Schwert mit der rechten Goldhand abgefangen hatte, was ein recht unterhaltsames Bild abgab.

Ich hatte bei der letzten Folge gar nicht daran gedacht, dass Jorahs Worte genauso gut hätten bedeuten können, dass er Tyrion zu Cersei bringt und nicht zu Daenerys. Umso größer ist die Ironie, als es jetzt deutlich heißt, dass er seinen Gefangenen dorthin bringt, wohin er ohnehin wollte. Nur macht Tyrion als Gefangener aus Jorahs Sicht einen größeren Eindruck, als wenn er einen der Mörder der Targaryens als Berater zu einer Targaryen bringt. Blöd gelaufen für Tyrion.

Was ich mich auch frage: Sitzt Hizdahr stundenlang da und überlegt sich neue Argumente, um Daenerys dazu zu bewegen, die Fighting Pits wieder zu eröffnen? Dieses Bild hatte sich irgendwie in meinem Kopf festgesetzt, während er wohl als running gag (wenn auch nicht ohne Sinn) mal wieder bei Daenerys antanzt. Irgendwie schon lustig, wie sie selbst mittlerweile sehr deutlich angenervt davon ist. Er hat aber auch eine Geduld!

Während dieses Gesprächs sieht man, wie die Sons of the Harpy ihren Überfall vorbereiten, und hier bin ich der Serie sehr böse. Nicht nur, weil sie Ser Barristan töten, sondern auch, weil diese Szene absolut unstimmig ist. Die Harpys sind, wenn man mal auf Kleidung und Statur achtet, ehemalige Meister, einige davon durchaus beleibt. Sie sind wahrscheinlich in den meisten Fällen keine ausgebildeten Kämpfer. Auf der anderen Seite stehen die Unsullied, die zwar eine schlechte Straßenpatrouille abgeben, dafür aber als die besten Kämpfer der Welt gelten. Und die werden einfach so niedergemetzelt! Von ein paar Typen, die einen auf Terrorist machen! Wo macht das bitte Sinn?! Klar, Überraschungsmoment, aber der gibt sich doch sehr bald wieder. Dann hätten die Unsullied sich sammeln und einen ordentlichen Gegenangriff starten können. 

Die Szene sollte spannend sein, vor allem ab dem Punkt, wo man erkennt, dass einer der Unsullied Grey Worm ist und auch Ser Barristan sich einer vermeidlich erdrückenden Übermacht stellt. Der Anführer der Unsullied, der wahrscheinlich auch einer der besten Kämpfer der Armee ist, und ein ausgebildeter Ritter aus Westeros, der einst King’s Guard war, ebenfalls ein Elitekämpfer, lassen sich von einem Haufen Fettsäcke niedermetzeln. Ich kann das einfach nicht ernst nehmen!

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