Cersei vergrault mehr und mehr die Mitglieder des Kleinen
Rates, während sie gleichzeitig die Sparrows für ihre Zwecke einsetzt und Loras
Tyrell als Sünder inhaftieren lässt. Margaery verlangt von Tommen, ihren Bruder
zu befreien, dieser scheut jedoch vor einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit
der Faith Military zurück. Jaime und Bronn sind mittlerweile in Dorne angekommen,
ihre Ankunft bleibt jedoch nicht unbemerkt. Sie können die Patrouille
ausschalten, der Kapitän ihres Schiffes fällt jedoch den Sandsnakes in die
Hände, den schlagkräftigen Töchtern Oberyns, die auf Rache für den Tod ihres
Vaters aus sind. Sansa befindet sich mittlerweile wieder in Winterfell.
Littlefinger verlässt sie, um nach King’s Landing zurückzukehren. Tyrion
erkennt in seinem Entführer Jorah Mormont und erfährt, dass mit »Königin« nicht
seine Schwester, sondern Daenerys gemeint ist. In Meereen werden die Sons of
the Harpy immer aggressiver. Sie stellen den Unsullied eine Falle und können
viele von ihnen blutig niedermetzeln. Beinahe wäre auch Grey Worm umgekommen,
bis Ser Barristan hinzustößt.
Noch so eine Folge, wo ich so wenig zu sagen habe – und
zudem die einzige Folge der ganzen bisherigen Serie, die sich einen wirklich
unverzeihlichen Fail geleistet hat. Aber der Reihe nach.
Tommen ist, hm, naiv, unerfahren. Er versucht sein bestes
als König – und lässt sich sehr leicht von starken Frauenfiguren wie seiner
Mutter und Margaery beeinflussen. Der Arme ist zwischen beiden hin und her
gerissen. Außerdem wird deutlich, dass er (noch) kein Durchsetzungsvermögen
hat, als er den bewaffneten Konflikt mit der Faith Military scheut. Zumindest
könnte ihm das leicht als Schwäche ausgelegt werden, ich denke aber, dass er
nicht unbedingt unklug gehandelt hat. Er merkt, dass die Situation zu
eskalieren droht, zumal einige Bürger ihm Beleidigungen zurufen. Es war gut,
dass er die Situation nicht eskalieren ließ, gleichzeitig gab das der Faith
Military Macht über ihn, den König, was auch nicht sein sollte.
Melissandre sieht irgendwas in Jon, aber von welcher Macht
spricht sie? Es ist eine, soweit ich weiß, nicht offiziell bestätigte
Fantheorie, dass alle Stark-Kinder Warge sind. Könnte Melissandre das meinen?
Oder beginnt sie zu erkennen, das Jon der versprochene Retter sein könnte und
nicht Stannis oder Daenerys? Dass sie geheimnisvolle Magie besitzt, bestätigt
sie, als sie ihm sagt: »You know nothing, Jon Snow.« Sie kann diese Worte nicht
kennen, da sie Ygritte nie lebend begegnet war, und doch sagt sie es in einem
Ton, der klar macht, dass sie ganz genau weiß, was diese Worte für Jon
bedeuten. Diese Frau ist gefährlich wie sonstwas, aber gerade das Geheimnisvolle,
das sie umgibt, macht sie für mich unheimlich faszinierend.
Bronn klopft mal wieder Sprüche und irgendwie mag man ihn
genau dafür. »You had a good teacher«, sagt er, als es Jaime etwas linkisch
gelingt, wenigstens einen der vier Angreifer auszuschalten – nachdem er dessen
Schwert mit der rechten Goldhand abgefangen hatte, was ein recht unterhaltsames
Bild abgab.
Ich hatte bei der letzten Folge gar nicht daran gedacht,
dass Jorahs Worte genauso gut hätten bedeuten können, dass er Tyrion zu Cersei
bringt und nicht zu Daenerys. Umso größer ist die Ironie, als es jetzt deutlich
heißt, dass er seinen Gefangenen dorthin bringt, wohin er ohnehin wollte. Nur
macht Tyrion als Gefangener aus Jorahs Sicht einen größeren Eindruck, als wenn
er einen der Mörder der Targaryens als Berater zu einer Targaryen bringt. Blöd
gelaufen für Tyrion.
Was ich mich auch frage: Sitzt Hizdahr stundenlang da und
überlegt sich neue Argumente, um Daenerys dazu zu bewegen, die Fighting Pits
wieder zu eröffnen? Dieses Bild hatte sich irgendwie in meinem Kopf
festgesetzt, während er wohl als running gag (wenn auch nicht ohne Sinn) mal
wieder bei Daenerys antanzt. Irgendwie schon lustig, wie sie selbst
mittlerweile sehr deutlich angenervt davon ist. Er hat aber auch eine Geduld!
Während dieses Gesprächs sieht man, wie die Sons of the Harpy
ihren Überfall vorbereiten, und hier bin ich der Serie sehr böse. Nicht nur,
weil sie Ser Barristan töten, sondern auch, weil diese Szene absolut unstimmig
ist. Die Harpys sind, wenn man mal auf Kleidung und Statur achtet, ehemalige
Meister, einige davon durchaus beleibt. Sie sind wahrscheinlich in den meisten
Fällen keine ausgebildeten Kämpfer. Auf der anderen Seite stehen die Unsullied,
die zwar eine schlechte Straßenpatrouille abgeben, dafür aber als die besten
Kämpfer der Welt gelten. Und die werden einfach so niedergemetzelt! Von ein
paar Typen, die einen auf Terrorist machen! Wo macht das bitte Sinn?! Klar, Überraschungsmoment,
aber der gibt sich doch sehr bald wieder. Dann hätten die Unsullied sich
sammeln und einen ordentlichen Gegenangriff starten können.
Die Szene sollte spannend sein, vor allem ab dem Punkt, wo
man erkennt, dass einer der Unsullied Grey Worm ist und auch Ser Barristan sich
einer vermeidlich erdrückenden Übermacht stellt. Der Anführer der Unsullied,
der wahrscheinlich auch einer der besten Kämpfer der Armee ist, und ein
ausgebildeter Ritter aus Westeros, der einst King’s Guard war, ebenfalls ein
Elitekämpfer, lassen sich von einem Haufen Fettsäcke niedermetzeln. Ich kann
das einfach nicht ernst nehmen!
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