Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Freitag, 17. Februar 2017

Game of Thrones Rewatch: S05E01: The Wars To Come

Wir erhalten einen Blick in Cerseis Kindheit. Sie sucht eine Hexe auf, die ihr ihre Zukunft vorhersagt. In der Gegenwart findet die Trauerfeier für Tywin statt. Cersei will Rache für seinen Tod und will Tyrion tot sehen. Lancel taucht wieder auf, er hat sich mittlerweile der religiösen Fanatikergruppe der Sparrows angeschlossen. Tyrion ist indes in Pentos angekommen, wo Varys ihn aus der Box lässt und sogleich mit ihm über die Zukunft des Reiches spricht. Er bietet ihm an, mit ihm nach Meereen zu kommen, um sich Daenerys anzuschließen. Petyr Baelish will aus Robin einen ansehnlichen Lord des Vale machen, reist aber mit Sansa ab, um sie angeblich an einen noch sichereren Ort zu bringen. Brienne ist enttäuscht von sich und der Welt, seit sie sehen musste, dass Arya ihre Hilfe nicht will. Sie will Pod von ihrer Seite schicken. In Meereen sorgen die sogenannten Sons of the Harpy für Unruhen, eine Untergrundterorristengruppe, die Attentate auf Unsullied verübt, um Daenerys‘ Ordnung zu schwächen. Sie muss sich außerdem weiterhin gegen den Widerstand in den Reihen der ehemaligen Masters wehren. Daario rät ihr, sich wieder mehr mit ihren Drachen zu beschäftigen, doch sie flieht ängstlich aus Viserions und Rhaegals Verließ, als sie sieht, wie wild die beiden geworden sind. In Castle Black soll Mance Rider hingerichtet werden, wenn er sich nicht Stannis unterwirft.


Die Prophezeiung ist nicht ganz unwichtig. Wenn ich mich recht entsinne, war das im Buch auch die, in der vom Valonqar die Rede ist. Cersei hatte es damals mit Sicherheit nicht zugegeben, aber sie scheint sich diese Prophezeiung doch zu Herzen genommen zu haben. Vielleicht war sie teils auch eine selbsterfüllende Prophezeiung, weil sie daran glaubte? Das, was die Hexe über die Kinder von Cersei und den König sagte, stimmt zumindest ja. Bleibt die Frage von welcher »Jüngeren und Schöneren« sie da spricht. Margaery oder Daenerys? Gar Sansa? Vielleicht sogar Yara mit Hinblick auf Staffel 6? Ich freue mich so unheimlich darauf, wenn wir auch das erfahren werden! Was denkt ihr eigentlich so? Ich hoffe natürlich auf Daenerys. Wobei Sansa auch ein recht interessanter Aspekt ist. Im Buch wird das alles natürlich noch mal spannender, da wir da noch Daenerys‘ Neffen Aegon haben, der in der Serie komplett fehlt. So schade darum! Das riecht doch förmlich nach einem zweiten Dance of the Dragons! Gut, dafür hat die Serie andere Konfliktherde, die nicht weniger spannend sind. Man merkt ihr jedenfalls jetzt immer stärker an, dass sie sich von den Büchern wegbewegt, um sich dann in Staffel 6 fast komplett davon zu lösen.

»What he build is ours«, sagt Jaime während seiner Totenwache, und irgendwie beschleicht mich dabei ein ungutes Gefühl. Cersei ist bereit, alles niederzubrennen, das sich ihr in den Weg stellt, ungeahnt der Konsequenzen. Sie ist nicht weitsichtig genug, um das Erbe ihres Vaters wirklich angemessen fortzuführen. Gleichzeitig war es für Tyrion persönlich absolut verständlich, dass er diesen Mord begangen hat. Für das Reich war das erst einmal ein Todesstoß. Tywin war die Macht hinter dem Thron, die zwar nicht sonderlich viel Menschlichkeit repräsentierte, so doch aber eine mehr oder wenige gute Regierung. Es lag nicht umsonst in der vorigen Staffel der Fokus eher auf Tywin als Tommen, weil der König nur formal der König war. Jetzt wird es kritisch.

Da passt Tyrions Aussprache doch eigentlich ganz gut: »The future is shit just like the past.« Dinge brechen nun wirklich auseinander. Umso interessanter ist dabei Varys klare und absolut direkte Ansage, dass er von Anfang an mit Illyrio auf die Targaryen Restauration hingearbeitet hat, die er jetzt ganz offen anstrebt, indem er sich zu Daenerys begibt. Damit sollten alle Zweifel an seiner Loyalität ausgeräumt sein.

Tyrion selbst ist fertig mit der Welt. Kaum aus der Kiste raus, fängt er mit Saufen an, übergibt sich und säuft weiter. Er will aus völlig nachvollziehbaren Gründen nichts mehr mit Westeros zu tun haben. Aber was dann mit dem Leben anfangen? Zum Säufer werden und sich zu Tode trinken? Auch nicht so toll. Wahrscheinlich deswegen erwägt er durchaus den Weg nach Meereen, um es mit Daenerys zu versuchen.

Brienne muss es auch hart getroffen haben, dass Arya sich von ihr nicht helfen lassen will. Sie will Pod wegschicken und verbittert allein weitermachen. Womit? Das scheint ihr selbst noch nicht so klar zu sein. Welch Ironie, dass just in dem Moment, die Kutsche mit Sansa und Littlefinger vorbei fährt und niemand voneinander etwas weiß.

Ein klein wenig mädchenhaftes Fangirlen: Sansa ist so schön geschminkt! Es sieht klasse aus!

Daenerys verliert die Kontrolle über ihre Drachen. Drogon hat man seit Wochen nicht mehr gesehen und Viserion und Rhaegal hocken in einem Verließ in Meereen, wo sie definitiv nicht hingehören. Daenerys fängt an, sich selbst vor ihnen zu fürchten, wie es scheint. Wahrscheinlich reagieren die beiden Drachen unter anderem deswegen so wild auf sie, als Daenerys sie aufsucht.

Am Ende frage ich mich die ganze Zeit: Liegt Mance nun richtig oder falsch? Er will nicht, dass sein Volk noch weiter bluten muss, was passieren würde, wenn er sich Stannis beugt und sie für ihn kämpfen müssen. Er weigert sich also und nimmt dafür den Tod in Kauf. Aber hat er die Folgen dessen wirklich gut durchdacht? Kann er wirklich erwägen, dass das das Ende des Leids seines Volkes bedeutet?

Sehr mochte ich hier aber wieder die Darstellung der verschiedenen Reaktionen auf das Geschehen. Selyse ist von religiösem Fanatismus ergriffen, während Mance brennt. Stannis sieht das recht pragmatisch. Shireen steht der Abscheu ins Gesicht geschrieben. Gilly wendet sich entsetzt ab. Thormund und die anderen Free Folks behalten Mance genau im Blick, wie er stirbt. Und Jon hat genug von dem Theater und bereitet Mance durch einen Schuss ins Herz ein würdiges Ende, das er auch verdient hat. 

Trotzdem: Hat Mance einen Fehler begangen?

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