Renyls Tage sind gezählt. Ein grässlicher Geist dringt in
sein Zelt ein und ermordet ihn. Brienne, die sich trauernd über ihn beugt, wird
fälschlicherweise für die Mörderin gehalten, doch ihr und Catelyn gelingt die
Flucht. Sie schwört Lady Stark daraufhin die Treue und ist auf Rache an Stannis
aus, da sie überzeugt ist, dass er der Mörder war. Tyrion indes ist weiter den
Geheimnissen seiner Schwester auf der Spur und sucht nach Möglichkeiten, wie er
King’s Landing vor Stannis‘ Flotte verteidigen kann. Wildfire scheint eine sehr
vielversprechende Option zu sein … Dany kommt derweil in Kontakt mit der Hofpolitik
Qarths, wo vor allem Xaro Xhoan Daxos und Pyat Pree um die Gunst der Mutter der
Drachen werben. Ser Jorah ist besorgt, dass Dany noch zu unerfahren in solchen
Angelegenheiten ist und sich zu leicht von schönen Worten und Versprechen
einlullen lässt. In Harrenhal eröffnet Jaquen H’ghar Arya, dass er dem Roten
Gott drei Namen schuldet, für Arya also drei Menschen töten will. Im Norden kehrt
Qhorin Halfhand zurück und berichtet, was er nördlich der Mauer
ausgekundschaftet hat.
Die Folge setzt das fort, womit die vorherige geendet hatte:
Renly wird ermordet. Ich habe die Szene als nicht sonderlich gut in Erinnerung.
Ich wage mich jetzt mal so weit aus dem Fenster zu lehnen und zu behaupten,
dass besonders Gwendoline Christie, die sonst nicht die schlechteste ist, hier nicht
wirklich glaubhaft wirkte. Ihr Entsetzen wirkte zu sehr wie auf Kommando und
daher zu steif und unnatürlich.
Wen ich aber sehr mochte, ist Margaery, die ich immer noch
prinzipiell falsch schreibe, wenn ich sie nicht nachschlage. Littlefinger fragt
sie, ob sie eine Königin sein möchte, woraufhin sie ganz ruhig und mit einer
Engelsmine erwidert: »No. I want to be the
queen.« Ich erwähnte es bereits: Sie ist eine eiskalte Spielerin, die es
hervorragend versteht, ihre Absichten hinter einer Maske der unschuldigen
zarten Lady zu verbergen, sodass wohl nur die wenigsten sie durchschauen
können.
Theon macht in seinem ersten Kommando als Schiffskapitän keine
Figur, und mich erinnerte das ein wenig an Thorin Oakenshield. Also im Buch.
Der im Film hatte herzlich wenig mit Thorin gemeinsam. Gandalf hielt ihm vor,
dass er als König unter dem Berge keine gute Figur mache. Zugegebener Maßen ist
Thorin noch eher eine Führungsfigur als Theon. Dieser jedenfalls muss einsehen,
dass seine Crew seine Befehle lieber ignoriert und ihr eigenes Ding macht.
Ich glaube, ich erwähnte es bereits: Ich habe Charles Dance
als erstes in seiner Rolle in Underworld 4: Awakening kennen gelernt, wo er
einen Anführer eines Vampirclans spielte, liebe ihn aber auch als Kaiser Emhyr,
welchen er in der englischen Synchro von The Witcher 3: Wild Hunt spricht,
sowie als alten Vampir in Dracula Untold, ein Film, den ich ebenfalls mag,
trotz des recht hohen Trash-Faktors. Zwei Rollen als Vampir. Und dann sitzt
Tywin in den dunklen Hallen von Harrenhal, blass und in Schatten gehüllt. Das
erinnerte mich so dermaßen an einen Vampir!
Das Blickduell zwischen Tywin und Arya war ein kleines
Folgenhighlight für mich. Er fragt sie, wo sie her kommt, es wird aber recht
offensichtlich, dass sie lügt. Tywin belässt es zunächst dabei, mustert sie
aber ausgiebig. Und Arya wäre nicht Arya, würde sie dem Blick nicht
standhalten. Tywin hat unheimlich viel Stil und Arya unheimlich viel Mumm.
Jaquen H’ghar, den ich ebenfalls ständig falsch schreibe,
offenbart Arya, dass er für die bereit ist, drei Menschen zu ermorden, als Gegenleistung
dafür, dass sie ihm und seinen beiden Mitgefangenen bei ihrer Flucht geholfen
hat. Und ab diesem Punkt wird er erst recht interessant. Seit The Elder Scrolls
IV: Oblivion habe ich einen Hang zu Assassinen; die Dunkle Bruderschaft hat
einfach mal in Elder Scrolls IV und V die besten Quests! Er erwähnt den Red
God, was schon hier nahe legt, dass er ebenfalls einer religiösen Sekte
angehört, die zu Ehren eines Gottes Leben nehmen. Wirklich, ich mag solche
Geschichten! Gebt mir mehr davon! (Wer
Empfehlungen hat, darf sie gern in die Kommentare schreiben; Bücher, Filme,
Spiele, Fanfictions, alles!)
Im hohen Norden kommt die Night’s Watch bei der Fist of the
First Men an, einem Felsmassiv mitten im Eis, von dem es heißt, dass hier die
ersten Menschen Westeros vor vielen tausend Jahren betreten hatten. Sam erzählt
etwas davon, was ich persönlich sehr schön fand. Die Fist hat etwa von einem
Echo längst Vergessenem. Die First Men entstammen einer Zeit, von der es kaum
noch Überlieferungen gibt, was ihnen etwas Mystisches und Faszinierendes
verleiht. Ich besitze das Westeros-Silmarillion, wie ich es immer nenne, und
muss es echt mal lesen …
Schmunzeln musste ich bei dem alten Alchemisten, der Tyrion
das Wildfire zeigt. Bron macht sich über ihn lustig, woraufhin der Alte
ebenfalls ordentlich gegen Bron austeilt. Das hatte was.
Dany hat definitiv Pet goals. Ich meine, ist es nicht
unglaublich niedlich, wie Drogon, der noch bequem auf eine Hand passt, versucht
sein Essen zu rösten und dabei kleine Rauchwölkchen auspufft? Ich bin fast kaputt
gegangen vor Niedlichkeit!
Dany gerät indes das erste Mal in ihrem Leben so wirklich in
Kontakt mit Hofpolitik und Machtspielchen. Jorah hat nicht ganz zu Unrecht
Bedenken, dass sie sich zu leicht von verlockend erscheinenden Versprechen
einlullen lässt, denn ich denke auch, dass sie genau in diese Falle zu tappen
droht. Ich fand Jorah in dieser Folge fast schon zum Knuddeln. Er begründet
Danys besten Anspruch auf den Thron damit, dass sie ein sanftes Herz hat und
sie von allen die beste Königin wäre. Seine Worte sind sehr ergreifend.
Ohne darauf zu achten, ist mir in dieser Folge ein kleiner
Filmfehler aufgefallen. Als Brienne und Cat in der Wildnis Rast machen, ist
Briennes Pferd zunächst schlammbespritzt. Es gibt einen Schnitt und plötzlich
ist das Pferd sauber. It’s magic. Ansonsten mochte ich die Szene sehr, wie
Brienne Cat die Treue schwört, besonders in Hinblick auf alle weiteren Staffeln
und wie Brienne Cat tatsächlich die Treue halten wird.
Bran schlägt hier ganz nach seiner Familie, besonders nach
seinem Vater und Robb. Ihn erreicht Kunde, dass eine Festung seiner Verbündeten
angegriffen wird. Er schickt Hilfe und begründet es damit, dass seine Gefolgsleute
keinen Grund hätten ihn zu beschützen, wenn er sie nicht ebenfalls schützt. Das
sind Worte eines Starks. Bran träumt ebenfalls davon, dass das Meer Winterfell
überfluten wird. Ich hatte das anfangs nicht verstanden, und selbst Osha tut
das ja zunächst ab, aber in Hinblick auf die nächsten Folgen wird klar, was
damit gemeint ist. Bran hat in die Zukunft gesehen, was heißt, dass seine
Fähigkeiten als Warg sich mehr und mehr manifestieren.
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