Um sich ein Bild ihrer Feinde zu machen, läd Daenerys die
Anführer der Söldnerarmee Second Sons ein. Diese kämpfen derzeit noch für
Yunkai, doch Daenerys hofft darauf, sie für sich einzunehmen. Schnell wird
klar, dass dieses Vorhaben scheitern und sie gegen die Second Sons im Kampf um
Yunkai antreten muss. Doch manchmal können sich Dinge überraschend ändern. Der
Hound eröffnet Arya, dass er sie nach Riverrun zu ihrem Bruder und ihrer Mutter
bringt, da er sich ein Lösegeld erhofft. In King’s Landing steht Sansas
Hochzeit mit Tyrion an, über welche beide sichtlich unglücklich sind. Mithilfe
von Gendrys Blut will Melisandre die Macht von königlichem Blut demonstrieren.
Im hohen Norden werden Sam und Gilly von einem Other überrascht, welcher hinter
dem Baby her ist. Mit mehr Glück als Verstand kann Sam ihn unter Zuhilfenahme
seines Obsidiandolches töten.
Wie schon die vorherige war das eine eher ruhigere Folge.
Das fand ich in diesem Fall allerdings nicht allzu wild, da die relativ wenigen
Schauplätze doch einige schöne Szenen zu bieten hatten.
Zum einen Melisandre. Ser Davos konfrontiert Stannis damit,
dass der Unterschied zwischen Opferung und Mord nicht so groß ist, wie Stannis
gern hätte, und dieser Einwand ist tatsächlich berechtigt! Religiöser
Fanatismus gipfelt auch hier erneut in bösen Taten. Da kann es egal sein, dass
Melisandres Gott real ist, Menschenopfer gehen einfach gar nicht.
Interessant war aber das Detail, dass Stannis sagt, er habe in
den Flammen eine große Schlacht im Schnee gesehen. Nun denken wir an Staffel 5.
Den Ausgang hat er anscheinend aber nicht gesehen …
Ein nettes Detail, das mir gefiel, war der lesen lernende
Davos im Kerker, kurz bevor Stannis ihn wieder frei lässt. Ich wüsste nicht
mehr, wie ich mich damals anstellte, als mir meine Lehrerin das Lesen
beibrachte. Daher gefiel mir umso mehr, wie Liam Cunningham das darstellte.
Übrigens ein Schauspieler, den ich zumindest in dieser Rolle sehr mag. Er
verkörpert Davos absolut passend und scheint zudem ein sehr sympathischer Kerl
zu sein. Ich hoffe, dass er noch lange mit dabei sein darf, weil es dank ihm immer
wieder schön zu sehen ist, wenn Davos seine Auftritte hat.
Cersei weiß vielleicht nicht, wie man sich Freunde macht,
dafür aber umso mehr, wie sie sich Feinde macht. Auf ihre übliche fröhliche Art
sagt Margaery, dass sie bald Schwestern sein würden. Daraufhin erzählt Cersei
ihr erst vom Untergang von Haus Reyne, der Vorlage für das Lied »The Rains of
Castamere«. Sie schließt mit den Worten: »If you ever call me sister again, I‘ll
have you strangeld in your sleep.« Charmant, wirklich. In gewisser Weise mag
ich das sogar an ihr.
Sansas Hochzeit selbst war zunächst recht unspektakulär,
doch die Details machten das in jedem Fall wieder wett. Allein schon Sansas
Kleid war ein Fest für die Augen! Auch Joffrey ließ keine Gelegenheit aus zu
zeigen, was für ein Ekel er ist. Erst nimmt er die Trittstufe weg, mit der
Tyrion der sehr hoch geschossenen Sansa den Umhang hätte umlegen können, sodass
sie sich niederknien muss. Dann kündigte er Sansa auf der nachfolgenden Feier
an, dass er durchaus sein Recht einfordern könnte, sie sich ebenfalls zu
nehmen. (Hier frage ich mich allerdings, ob er dazu überhaupt in der Lage wäre.
Und das nicht nur, weil er noch jungfräulich ist …)
Man hat hier viele Charakter Close Ups, die die einzelnen
Gäste der Feier näher beleuchten und mitunter nette Details offenbaren. Olenna ergeht
sich im Geschwätz alter Damen und vergrault damit erfolgreich Loras. Dieser
beschließt, dass er sich etwas näher mit seiner Braut to be vertraut machen
könnte, doch diese, ganz Cersei, lässt ihn eiskalt abblitzen. Als Joffrey
sieht, dass Sansa sich ein wenig von der Feier zurückzieht, will er sich
ebenfalls erheben. Cersei will ihn zurückhalten, weil sie genau weiß, was er
vorhat, hat damit aber nicht wirklich Erfolg. Ich liebe diese Details, weil sie
statt einem allgemeinen Überblick vielmehr einen Einblick in die Feier geben.
Und sind wir mal ehrlich: People Watching ist auf solchen Feiern eh die
unterhaltsamste Beschäftigung, wenn man nicht gerade jemanden hat, mit dem man
sich gut unterhalten kann.
Daenerys bekommt in dieser Folge auch ein neues Heer zu
ihren Streitkräften dazu: die Sceond Sons. Und das ohne einen einzigen Finger
gekrümmt zu haben. Daario Naharis wurde eigentlich damit beauftragt, sie
umzubringen. Stattdessen hat er aber die anderen beiden Kommandeure der Second
Sons ermordet, präsentierte Daenerys ihre Köpfe und schwor ihr die Treue. Er
sagte es selbst: Er kämpft für Schönheit. Es ist bemerkenswert, dass er seine
eigenen Leute aus Liebe heraus betrügt – oder einfach, weil er ein Mann ist und
eine sehr schöne Frau gesehen hat. So oder so, es läuft auf Sex als Motivation
hinaus. Manchmal sind die Dinge eben doch recht einfach und platt.
Wie bereits erwähnt: Die Folge war nicht uninteressant, doch
aber von eher ruhigem Grundton. Bis auf das Ende! Denn dort wird noch einmal
auf Sam und Gilly geblendet, welche einen Unterschlupft für die Nacht suchen,
als ein riesiger Schwarm Krähen auftaucht, der auf einen fernen Schrei hin plötzlich
verstummt. Die Szene war so wunderbar unheimlich in Szene gesetzt, weil man
schon bei den vielen Krähen ahnte, dass gleich was Böses passiert. Dann der
Schrei und im dunklen Wald kann man eine menschliche Silhouette ausmachen. Nur
dass es eben kein Mensch ist. Wirklich ein Moment, wo man auch beim
wiederholten Schauen noch auf den Fingernägeln kaut, ob ausgerechnet Sam dem
Other entkommen kann!
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