Berric Dondarion und Sandor Clegane treten zum Duell
gegeneinander an. Zunächst sieht es so aus, dass Berric mit seinem
Flammenschwert die Oberhand behalten kann, wird aber schlussendlich von Clegane
erschlagen. Doch Thoros springt herbei und betet zum Lord of Light – und auf
wundersame Weise lebt Berric wieder. Littlefinger bekommt Wind von Varys‘
Plänen, Sansa an die Tyrells zu verheiraten, und berichtet den Lannisters
davon. Daraufhin schmiedet Tywin Pläne, Cersei an Loras zu verheiraten und
Tyrion an Sansa, um einerseits das Bündnis mit den Tyrells zu stärken und
andererseits den Schlüssel zum Norden nicht wegzugeben. Robb indes muss mit den
Karstarks ins Gericht gehen, nachdem Lord Karstark die Lannister-Geiseln
ermordete. Die Karstarks verlassen daraufhin seine Armee und schwächen ihn
erheblich. Jaime und Brienne werden in Harrenhal an Lord Bolton übergeben.
Gleich das erste, was mir bei dieser Folge auffiel, ist eine
Referenz an Staffel 6. Dort sagt Melisandre, dass nur die wenigsten Roten
Priester die Macht haben, Tote wieder zum Leben zu erwecken, und sie davon
ausgeht, dass ihr nicht diese Macht gegeben ist. Thoros jedoch kann es ganz
offenbar doch. Er spielt es herab und sagt, dass er nur der glückliche
Betrunkene sei, der die Worte sagt, und eigentlich R’hllor die Tat vollbringt.
Fragt sich: Ist er ein so mächtiger Priester, mächtiger gar als Melisandre, und
niemand weiß es oder hat er schlicht nur eine gewisse Yolo-Attitüde?
Ich komme in dieser Folge auch nicht umhin, Jon und Ygritte
zu fangirlen, denn sie verführt ihn, mit ihr zu schlafen. Da die beiden so
ikonisch geworden sind, ist es fast schon nebensächlich, dass Jon verrät,
welche Festungen wie stark benannt sind. So oder so: Ein wenig Romantik darf ab
und zu doch mal sein. Auch wenn wir hier bei GoT sind und wir wissen, was das
heißt …
Jaime wird in dieser Folge von Qyburn versorgt, welcher ihm,
um die Schmerzen der Behandlung zu lindern, Milk of the poppy anbietet, Jaime
aber ablehnt. Am Rande: Ich hatte »poppy« bis gerade eben immer einfach nur
hingenommen, es jetzt aber mal recherchiert, weil ich mich wunderte, warum so
viele es immer ablehnten, und wissen wollte, was das eigentlich ist. Poppy
bedeutet Mohn, wie ich gerade gelernt habe, und so leuchtet es natürlich ein,
dass Leute, die gerne danach noch weiterleben wollen, es mitunter ablehnen.
Opiate, die im Mohnsaft nun einmal enthalten sind, sind stark suchterzeugend.
Jedenfalls: Qyburns Blick. Er verrät, dass die Maester der
Zitatelle ihm seine Kette weggenommen hatten, wenn ich mich recht entsinne,
wird in der Serie später zumindest auch angedeutet, warum: diverse moralisch
bedenkliche Experimente und dergleichen mehr. Wenn man ihm während Jaimes
Behandlung ins Gesicht sieht, kann man sich leicht vorstellen, dass da einiges
dran sein muss. So ganz koscher ist der Mann nicht im Kopf …
Dies ist auch die Folge, in der ich damals, als sie das
erste Mal lief, realisierte, dass Jaime viel mehr ist als nur »der Kingslayer«.
Er erzählt Brienne, wie es dazu kam, dass er damals Aerys Targaryen ermordete,
dass er damit quasi alle vor dem Wahnsinn des Mad King rettete, da dieser drauf
und dran war, die ganze Stadt im Wildfire niederzubrennen. Für mich war diese
Szene ein wahrer Augenöffner, weil sie plötzlich so viele Facetten mehr an
Jaime eröffnete. Er ist nicht nur der arrogante Schnösel, der sich ach so viel
auf seine Familie, seinen Vater und seine Schwertkünste einbildet. Nein, er hat
entgegen aller Behauptungen sehr wohl Ehre im Leib und handelt mitunter
selbstlos. Nicht immer, keine Frage, und er hat auch so einige negative Seiten,
die wir im Vorfeld zur Genüge kennenlernen durften. Doch plötzlich merkt man,
dass dieser Mann auch anders kann, was ihn wesentlich interessanter und vor
allem sympathischer macht.
Arya kann einem manchmal auch leidtun. Natürlich war ihre
herrische und befehlsgewohnte Art Gendry gegenüber nicht unbedingt nett, aber
Gendry scheint ja gerade das an ihr zu mögen. Arya selbst schmerzt es sichtlich,
dass nun auch Genry als letzter ihrer Freunde sie verlassen hat, und sie nicht
die Familie sein kann, nach der er sich so sehr sehnt. Ebenso muss sie
erfahren, dass Thoros ihren Vater nicht wiederbeleben kann, was auch diese
Wunde erneut für sie aufreißt.
Gleichzeitig schlägt Robb ganz nach seinem Vater. Starks
sind mal wieder sturer, als es ihnen gut tut. Nach Lord Karstarks Verrat köpft
er ihn wider besseren Rates so ziemlich aller. Es war abzusehen, dass er
dadurch einen wichtigen Verbündeten verliert, denn die Karstark-Männer, die
einen Gros seiner Armee ausmachten, kehren ihm daraufhin den Rücken zu. Und
leider ist Robb naiv genug, sich Walder Frey zuzuwenden, weil er angeblich noch
kein Bündnis mit den Lannisters hat. Frey, den er verprellte, als er Talisa
heiratete. Kommt Robb echt nicht auf die Idee, dass das eine sehr doofe Idee
ist?
In dieser Folge lernen wir Stannis‘ Familie etwas mehr
kennen. Er hat eine Frau, die ihn eigentlich abstößt, weil sie nicht gerade die
hübscheste ist, und eine an Greyscale erkrankte Tochter, welche er ebenfalls
stiefväterlich behandelt. Selyse weiß, dass Stannis sie mit Melisandre betrogen
hat, was ihm sichtlich Gewissensbisse bereitet. Sie jedoch freut sich sogar für
ihn, da sie es als Dienst am Lord of Light betrachtet. Ihr religiöser
Fanatismus löst gewisse Unruhen in mir aus, da solch ein Fanatismus nie gut
sein kann. Außerdem bewahrt sie die Leichen ihrer Totgeburten in großen
Reagenzgläsern auf. Also so ganz normal ist das jetzt nicht … Dies jedenfalls
lässt schon jetzt tief blicken, zumal deutlich wird, dass sie selbst ihre
Tochter von sich stößt, sei es, weil Shireen krank ist, sei es, weil sie
Stannis keinen lebenden Sohn hatte gebären können. Ich mag diese Frau nicht,
die hat sich da zu sehr in etwas hinein gesteigert, das nicht gut sein kann.
Ich habe gerade Shireens Schreibweise gegoogelt und musste
ernstlich feststellen, dass sie im Deutschen Sharin geschrieben wird. Aua!
Shireen selbst finde ich weitaus sympathischer als ihre Mutter. Das Mädchen
wirkt trotz ihrer tödlichen Krankheit und der fehlenden Liebe ihrer Eltern so
lebensfroh. Als Stannis, wahrscheinlich ebenfalls von Gewissensbissen geplagt,
sie besuchen kommt (und es deutlich wird, dass das letzte Mal schon eine ganze
Weile zurückliegt), freut sie sich so sehr darüber, ihren Vater zu sehen.
Außerdem hält sie treu zu Ser Davos und will nicht einsehen, dass ihr Vater ihn
zu einem Verräter erklärt hat. Und wahrscheinlich erkennt Ser Davos als einziger,
was für ein Goldschatz das Mädchen ist.
Ein schönes Detail war das Gespräch zwischen Jorah und
Barristan. Im Vorspann der Folge wurde der Zuschauer noch einmal daran
erinnert, dass Jorah in Staffel 1 noch als Spion für Robert Baratheon
arbeitete, bis er sich doch für Daenerys entschied. Das gibt seiner Aussage,
dass er voll und ganz hinter ihr steht, noch einmal mehr Symbolkraft.
Schmunzeln musste ich bei Cerseis Blick, den sie Tyrion
zuwirft, als dieser von seinem Vater gerufen wird. Bis klar wurde, was dahinter
steht. Varys‘ Pläne zur Verheiratung Sansas wurden durchkreuzt, sie wird nun
Tyrion heiraten und Cersei Loras. Tyrions Einwände sind berechtigt, das sind
auch meine. Es ist einfach grausam von Tywin, grausam und herzlos. Politisch
macht es für ihn natürlich Sinn und unterstreicht damit, dass er zu sehr für
die Politik lebt und in gewisser Weise seine Menschlichkeit verliert.
(Nichtsdestotrotz bin ich der Ansicht, dass es momentan das Beste für alle ist,
wenn er die treibende Kraft hinter dem Thron ist, eben weil er ein so genialer
Politiker ist.)
Schließen wir die Folge mit einem schönen Zitat von Littlefinger
ab, der überhaupt erst für das Dilemma mit Sansa verantwortlich ist: »It doesn’t
matter, what we want. Once we get it, we whant something else.«
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