Cersei ist weiterhin inhaftiert, weigert sich aber, ein
Geständnis abzulegen. Ramsay erwirkt vor seinem Vater, dem Angriff Stannis‘
vorauszukommen und ihn seinerseits anzugreifen, statt hinter den Mauern
Winterfells abzuwarten. Sansa erfährt indes von Theon, dass dieser nicht ihre
Brüder ermordet hat. Arya wird weiter in die Praktiken der Faceless Man
eingeführt und erhält ihren ersten Auftrag. Tyrion kann das Vertrauen Daenerys‘
gewinnen, und sie akzeptiert ihn als ihren Ratgeber. Auf seinen Rat hin tötet
sie Jorah nicht, schickt ihn aber erneut weg. Jon kommt in Hardhome an und kann
zumindest einige der Free Folks überzeugen, mit ihm zu gehen. Das weitaus
schlagkräftigere Argument haben jedoch die White Walker, die just in diesem
Moment einen Angriff starten und Hardhome überrennen. Jon kann zusammen mit
einigen anderen tapferen Verteidigern entkommen, darunter auch der Riese Wun
Wun, doch bei dem Angriff werden zahlreiche Angehörige der Free Folks niedergemetzelt.
Die White Walker treten persönlich in Erscheinung, und Jon gelingt es, einen
von ihnen mit seinem Schwert aus valyrischem Stahl zu töten. Der Night’s King
erkennt ihn als seinen Gegenspieler, und auch wenn Jon ihm entkommen ist,
triumphiert er über ihn, als er die Toten widererweckt, die bei dem Angriff
gestorben sind.
Im Anbetracht der letzten Szenen ist der Rest der Folge
irgendwie nicht in Erinnerung geblieben. Der Angriff auf Hardhome ist definitiv
eines der Serienhighlights! Nun will ich allerdings nicht nur über Hardhome
reden … Fangen wir also mit Tyrion an.
Mir gefällt es sehr, dass er sich mit Daenerys zusammentut.
Damit treffen jetzt zwei Welten aufeinander, und Tyrion hat schon Recht, wenn
er sagt, dass Daenerys keine Ahnung von Westeros hat, das sie nie bewusst
gesehen hat, und es nur gut sein kann, jemanden zu haben, der die Regeln des
Spiels der Throne kennt. Und Tyrion ist da ein sehr guter Kandidat, würde ich
meinen. Er rät ihr allerdings auch, von Iron Throne abzusehen und sich lieber
auf Meereen zu konzentrieren. Sie lehnt dies ab. »I’m not going to stop the
wheel. I’m going to break the wheel«, sagt sie, um ihre Ambitionen zu
unterstreichen; das wird übrigens auch im ersten Teaser Trailer zu Staffel 7 zitiert,
den ich im vorletzten Rewatch Post verlinkt habe. Und oh mein Gott! Das wird so
spannend!
Mir tut Jorah nur mal wieder leid. Da hat er es erneut zu
Daenerys geschafft und wird wieder abgewiesen. Wobei er von Glück reden kann,
seinen Kopf behalten zu dürfen. Und wenn man bedenkt, dass er sich die
Greyscale eingefangen hat, ist das vielleicht auch besser für die
Allgemeinheit. Auf der anderen Seite, wer weiß, vielleicht hätte er mit der
Hilfe der Königin einen Heiler finden können. Shireen konnte schließlich auch
geheilt werden.
Thormund geht in Ragemode. Er will die Führer der Free Folks
versammeln, doch Rattleshirt stellt sich ihm in den Weg, nennt ihn einen
Verräter und sagt, dass er von ihm keine Befehle entgegennimmt. Kurzerhand
schlägt Thormund ihn nieder und tötet ihn. Es sei kein Befehl gewesen, sagt er.
Ein kurzer Moment des Schmunzelns, ehe es richtig zur Sache
geht. Aryas erster Auftrag hin oder her (und ich liebe Assassinen in jedem Medium,
hail Sithis!), das ist alles nebensächlich, als plötzlich ein eisiger Nebel
aufkommt und die Hunde durchdrehen. Es ist einfach so krass, wie sie die Tore
schließen und man hört, wie vor den Toren die Menschen von etwas abgeschlachtet
werden, von dem man schon ahnt, was es ist. Und plötzlich … Stille. Und ebenso
plötzlich erhebt sich eine Armee von Toten und das absolute Chaos bricht aus.
Wenn ich von Momenten rede, in denen man auf den
Fingernägeln kaut, ist das meistens eher metaphorisch. Dieses Mal meine ich das
wörtlich. Die Spannung war einfach unfassbar, selbst wenn man die ganzen Szenen
nur zu gut kennt! War mir egal, ich saß dennoch da, hab wie wild mit den Armen
gefuchtelt und Jon angefeuert, dass er verdammt noch mal aufstehen und diesen
Typen umnatzen soll, ehe er rennen soll, als sei der Teufel hinter ihm her! Los,
Jon, los! Lauf, verdammt noch mal!
Das sind die Szenen, in denen ich sofort glaube, dass Game
of Thrones die Zombieapokalypse besser inszenieren kann als The Walking Dead.
Das Ganze war einfach so absolut genial in Szene gesetzt, die wortwörtliche
Ruhe vor dem Sturm, die Dramatik des Kampfes und dann die Stille des Entsetzend,
nachdem alles vorbei ist und man nicht fassen kann, was man da gerade erlebt
hat. Besonders ging mir Karsi unter die Haut, eine der Führerinnen der Free
Folks. Sie sorgt sich um ihre Kinder und die der anderen, einige davon sehen
wir auch im Close up. Und ein paar wiederum davon sterben in der Schlacht und
kehren als White Walker wieder. Karsi sieht sich ihnen gegenüber, und ihr ist
grenzenlose Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. Sie kann sich nicht
einmal gegen die Kinderleichen wehren, als sie über sie herfallen und sie
zerfleischen.
Ganz ehrlich: keine Worte. Das Massaker von Hardhome ist
einfach genial, egal wie oft man es schaut.
»The long night is coming and the Dead come with it.«
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