Bran trainiert seine Fähigkeiten als Warg und kann nun sogar
in die Vergangenheit reisen. Er sieht seinen Vater, Onkel und Tante als Kinder,
wie sie im Hof von Winterfell spielen. Dabei erkennt er auch im Stalljungen Willis
Hodor wieder. Hodor konnte als Kind noch sprechen und hatte einen gesunden
Verstand. Bran erhält jedoch keine Antwort, was mit Hodor geschehen ist. Tyrion
erkennt in den beiden verbliebenen Drachen die Möglichkeiten, die sie eröffnen,
und befreit sie von ihren Ketten. Arya ist nun eine blinde Bettlerin, die sich
auf der Straße durchschlägt. Sie bekommt Besuch vom Wraith, die sie verprügelt.
Schließlich führ der Faceless Man wieder zurück in das House of Black and
White, nachdem sie der Versuchung wiederstand und weiterhin darauf beharrte, No
One zu sein. Lady Bolton gebiert einen Sohn. Daraufhin ersticht Ramsay seinen Vater
und lässt seine Ziehmutter und deren Baby von seinen Hunden zerfleischen. Sansa
tauscht sich mit Brienne aus. Theon verabschiedet sich von ihnen, da er in
seine Heimat zurückkehren will. Dort lässt sein Vater Lord Greyjoy nicht von
seinen Eroberungsplänen ab, auch wenn es für ihn schlecht läuft. In der Nacht
wird er während eines Sturms von seinem heimkehrenden Bruder Euron zu Tode
gestürzt. Die Free Folks können unter der Führung Thormunds Castle Black stürmen
und die Verräter gefangen nehmen. Ser Davos kann Melisandre davon überzeugen, es
zu versuchen, Jon wieder zurückzurufen. Auch nach mehreren Versuchen gelingt es
ihr nicht. Nach und nach verlassen sie frustriert den Raum, nur Ghost bleibt
treu an der Seite seines Herrn. Und tatsächlich kehrt Jon wieder zurück ins
Leben.
Oh, natürlich fand ich es toll, dass Jon lebt, aber ich war
bei weitem nicht so sehr aus dem Häuschen wie gefühlt der Rest des Internets.
Ich habe da so eine Theorie: Wenn Jon in der Serie lebt, bleibt er im Buch auch
wirklich tot. Das fußt auf zwei Gründen: Erstens hieß es, dass die Serie »Winds
of Winter« nur in kleinen Details spoilern wird. Die essenzielle Frage, die das
Fandom über Jahre hinweg beschäftigt hat, ob Jon lebt oder tot ist, ist nun
wirklich keine Kleinigkeit, sondern eines der großen Mysterien der Geschichte.
Zweitens: Jon hat das Zeug dazu, die Mauer gegen die White Walker zu halten.
Wenn er lebt, ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass die Mauer nicht fällt.
Daher vertrete ich schon seit Jahren die Ansicht, dass es wesentlich sinnvoller
ist, wenn er auch wirklich tot ist. Es wäre schade um diesen wirklich tollen
Charakter, aber ich denke, dass er im Buch auch tot bleibt. Dieses »Ich ruf mal
eben wen vom Tod zurück« wird langsam zu overpowered. Melisandre sagt, dass nur
wenige diese Macht haben. Der einzige andere Red Pries, den wir kennen und der
das kann, ist Thoros of Myr, und das ist ein besoffener Gesetzesloser. Wenn es
plötzlich jeder Red Priest kann, wird diese Fähigkeit irgendwie witzlos. Ich
wäre also sehr dafür, dass Melisandre dies im Buch nicht gelingen wird.
(Schreib schneller, Martin!)
Staffel 6 ist die Staffel, in der wir viele Hintergründe
erfahren, und in der sich etlicher der wichtigen Fragen der Geschichte gewidmet
wird. Die Frage nach Jons Leben wurde beantwortet, und nun steuern wir mit
Willis aka Hodor mehr und mehr auf die Frage zu, was mit Hodor passiert ist,
dass er zu Hodor wurde.
Wun Wun hat Aua. Wun Wun wütend. Wun Wun macht Matsch. Ganz
ehrlich: Ich finde Wun Wun klasse. Er zeigte ja seine Stärken schon in Hardhome,
als er tapfer etliche der Zombies niederwalzte und bis zum Schluss standhielt.
Ihn kriegt scheinbar nichts klein. Und so ein Pfeil in der Schulter macht ihn
halt nur wütend, dass er den Typen mal eben schnappt und gegen die Wand
klatscht.
Schon beeindruckend, wie die Free Folks nur die Festung
stürmen und laut brüllen müssen, um sie einzunehmen. Nebst dem Typen, den Wun
Wun gegen die Wand geklatscht hat, starb nur ein einziger, der dumm genug war,
Alliser aufs Wort zu folgen. Alle anderen hatten zumindest genug Hirn, die
Waffen fallen zu lassen. Es wäre kein Kampf gewesen.
Der High Sparrow macht stets einen auf so friedlichen alten
Mann, aber dennoch versammelt er ganz bedenkenlos die Faith Militant hinter
sich, eine Gruppe brutaler Schläger. Alleine seien sie nicht mächtig, sagt er.
»And yet together we can overthrow an empire.« Ich verstehe das als klare
Drohung, dass er durchaus gewillt ist, die Monarchie zu stürzen und einen
Staatsstreich in die Wege zu leiten.
Tyrion hat in dieser Folge ein paar Sätze, die ich extrem
feiere. »That’s what I do: I drink and I know thinks.« Tyrion in einem einzigen
Satz. Danach geht er die Drachen befreien. »I’m here to help. Don’t eat the
help.« Love it! Und am Ende, nachdem ihm erstaunlicherweise kein Haar gekrümmt
wurde, zu Varys: »Next time I have an idea like that punch me in the face.«
Ich mochte diese Szenen allerdings auch deswegen sehr, weil
wir enorm viel über Drachen erfahren. Tyrion hat selbst eine große Faszination
für diese Wesen (und ich beneide ihn darum, dass sein Lebenstraum, einen
Drachen zu haben, erfüllt wurde) und las in der Vergangenheit viel über sie.
Daher weiß er auch, dass Drachen in Gefangenschaft nicht gut gedeihen und auf
Dauer eingehen. Außerdem erwähnt er ihre enorm hohe Intelligenz, von der einige
ausgehen, dass sie sogar höher sei als die der Menschen. Er vertraut darauf,
dass Viserion und Rhaegal erkennen werden, dass er einer der Guten ist. Das tun
sie in der Tat. Ihre angepriesene Intelligenz wird auch sogleich unter Beweis
gestellt, als sie zeigen, dass sie sofort verstanden haben, was Tyrion will, ihm
kein Haar krümmen und sich von ihm helfen lassen. Nachdem sie die Ketten los
sind, kriechen sie sogar ganz friedlich zurück in die Schatten.
Ich als Drachenliebhaber durch und durch vergöttere diese
Szene so sehr!
Ramsays Mord an seinem Vater und seiner Stiefmutter kam doch
sehr überraschend. Anscheinend vertraut er nicht darauf, dass Roose Bolton auch
sein Wort hält und Ramsay als seinen erstgeborenen Sohn weiterhin anerkennt. Selbst
ist der Mann, Einzelkind ist eh schöner. »I prefer being an only child.« Dann muss
man nichts teilen … Aber nein, darüber macht man keine Witze. Es ist abartig,
dass er eine Mutter und ihr Neugeborenes von seinen Hunden zerfleischen lässt.
Wobei es immer wieder ausgesprochen faszinierend ist, wie hervorragend sie auf
sein Wort hören.
Euron taucht hier das erste Mal auf, und ich muss ganz
ehrlich sagen: Der Cast passt optisch absolut gar nicht. Im Buch ist er eine
weitaus beeindruckendere Gestalt, ein wahrer Seeteufel. In der Serie …
Durchschnittstyp halt. Passt nicht.
Tja, und dann wacht Jon auf. Ich erschreck mich da immer
noch, weil es so plötzlich kam. Wobei ich beim ersten Mal sogar noch zweifelte,
ob er wirklich am Leben bleibt … oder gar ist. Das ist die absolut letzte
Einstellung der Folge, außer, dass er die Augen aufschlug und nach Luft
schnappte, wissen wir im Prinzip nichts. Da wir hier von Game of Thrones reden,
ist das irgendwie berechtigt, daran zu zweifeln. Wobei es in diesem Fall ja
unbegründet gewesen war.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Die Kommentarfunktion auf dem Blog ist abgestellt, um Spam zu vermeiden, aber auch, weil ich all der relativierenden "Ja, aber ...!"-Kommentare müde wurde, die sich mehr und mehr häuften, besonders bei Posts, die keine reinen Rezensionen waren. Ihr könnt mich immer noch über Twitter erreichen.
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.