Sansa Stark erreicht Castle Black und trifft nach langer
Zeit ihren Bruder Jon wieder. Sie versucht ihn zu überreden, gegen die Boltons
auszuziehen, doch er weigert sich zunächst. Dann erreicht sie ein Brief
Ramsays, in dem er ihnen mitteilt, dass der Rickon hat, und ankündigt, was er
mit ihm vorhat. Osha versucht derweil, Ramsay für sich einzunehmen, um ihn hinterrücks
zu erstechen. Er kommt ihr jedoch zuvor und tötet sie. Littlefinger nimmt Robin
Arryn mehr und mehr für sich ein und bringt ihn dazu, alles zu tun, was er
will. Das heißt, dass er eine Armee der Lords of the Vale nach Winterfell
entsenden will, um Sansa zu befreien. Cersei kann die Aufmerksamkeit Olennas
und Kevans gewinnen, und sie verbünden sich gegen den High Sparrow. Dieser
lässt Margaery zu Loras. Sie gibt ihrem Bruder ein, stark zu sein und weiterhin
Widerstand zu leisten, Loras wirkt jedoch gebrochen. Tyrion macht sich
unbeliebt, indem er die Good Masters nach Meereen einläd und mit ihnen ein
Abkommen trifft, die Sklaverei innerhalb von sieben Jahren zu beenden, dafür
aber für die Verluste entschädigt zu werden. Jorah und Daario schleichen sich
in Vaes Dothrak ein und treffen dort auf Daenerys. Sie erzählt ihnen von ihrem
Plan. Während des Khalar vezhven, des Treffens der Khal, bei welchem über
Daenerys entschieden werden soll, lässt sie von Jorah und Daario die Türen
verriegeln und brennt den Dosh Khaleen nieder. Alle Khals sterben, doch sie
tritt unversehrt aus den Flammen. Sämtliche Dothraki knien vor ihr nieder.
Stark Reunion! Das sind doch eh die besten, oder nicht? Hat
ja nur sechs Staffeln gedauert. Ich meine, sämtliche Stark-Kinder haben sich
seit der ersten Staffel nicht mehr gesehen, nur Bran und Rickon trennten sich
erst in der zweiten. Das sind lange, lange Jahre gewesen. Aber es tut so gut,
auch einmal so etwas in der Serie sehen zu dürfen.
Littlefinger, die Schlange. Der hat Robin so perfekt in der
Hand, dass er ihn alles machen lassen kann, was er will. Robin würde seinen
besten Mann hinrichten lassen, würde Littlefinger es ihm eingeben. Wenn das
nicht böse endet in einer der kommenden Folgen … Vielleicht liegt es an dem
Wort »Schlange«, aber ich habe gerade Gríma vor Augen, wobei Gríma Saruman
hinter sich hatte und nicht völlig von sich aus agierte.
Tyrion macht sich gehörig unbeliebt, indem er die Good Masters
einläd und mit ihnen verhandelt. Ich denke durchaus, dass seine Ideen gut sind.
Daenerys wollte ein Jahrtausende altes System über Nacht völlig ausradieren. Das
kann nicht klappen und klappte auch tatsächlich nicht. Tyrion will dieses System
ebenfalls beenden, jedoch nicht über Nacht, sondern stückweise. Sein Plan ist
insofern gut, als dass er keine Hauruck Aktion daraus machen will. Sein Plan
ist insofern anzuzweifeln, als dass anzuzweifeln ist, ob er die Masters wirklich
so gut versteht, wie er vorgibt. Missandei und Grey Worm geben berechtigt
Widerworte, dass sie in einer wesentlich besseren Position sind, die Masters zu
verstehen, als er. Wer sagt, dass die Masters wirklich einsehen, dass Tyrion ihnen
die profitablere Option anbietet? Wer sagt, dass sie sich in den sieben Jahren
wirklich an die Vereinbarung halten? Tyrions Weg ist gut, aber seine
Durchführbarkeit ist anzuzweifeln.
Apropos: Wer wird Daenerys‘ Drachen reiten? Das ist auch so
eine Frage, die das Fandom seit Jahren beschäftigt. Sie reitet Drogon, das ist
klar. Aber werden auch die anderen beiden geritten und wenn ja von wem? Tyrion
erscheint mir in der Serie auf jeden Fall eine gute Wahl. Die anderen? Hmmm …
Daario, Jorah, Grey Worm und Missandei stehen zur Auswahl, und ich halte auch
Missandei für durchaus eine Möglichkeit. Auch sie ist eine Kämpfernatur, auf
ihre Weise.
Der High Sparrow bringt eine Menge Leute gegen sich auf, so
sehr sogar, dass Feinde zu Verbündeten werden. Ich mag die Szene beim Rat, in
der Cersei und Jaime endlich Kevan und Olenna für sich gewinnen können und sie
gemeinsame Sache machen. Im Hintergrund läuft eine Variation der Rains of
Castamere, was die ohnehin gewichtigen Worte noch einmal viel mehr in Szene
setzt. Das ganze bekommt eine gewisse Dramatik, immerhin planen sie quasi einen
Staatsstreich.
Osha wird einfach so aus dem Weg geräumt. Es ist ein typischer
Ramsay, wie er sie wie nebenbei absticht und dann seinen Apfel gemütlich weiter
isst. Aber es macht mich dennoch wütend, wie nebensächlich Osha in der Serie
aus dem Weg geräumt wird. Sie hatte in den ersten beiden Staffeln eine beachtenswerte
Rolle, taucht dann in Staffel 6 mal kurz wieder auf und wird auch sogleich
wieder daraus verbannt, als sei sie nie da gewesen und hätte nie eine
nennenswerte Rolle inne gehabt. Das hat mir echt nicht gefallen.
Dafür zeichnet sich ein neues OTP ab: Brienne und Tormund. Da
ist es echt schwer, sich zu entscheiden: Tormund oder Jaime? Brienne jedenfalls
scheint Tormund nicht wirklich zu mögen. Schade … Dass sie jetzt jedoch auf Ser
Davos und vor allem Melisandre getroffen ist, macht die Sache sehr interessant.
Die letzte Einstellung der Serie ist Daenerys, wie sie ihre
Magie aus dem Staffelfinale der ersten Serie beziehungsweise dem Ende des
Buches widerholt: Sie tritt unversehrt aus einem Inferno. Ich mag ihre Rede,
die sie vor den Khals hält. Ich mag das nachfolgende immer weniger, je länger
ich darüber nachdenke.
Ich hatte schon beim ersten Schauen meine Probleme damit, da
es so gekünstelt und steif wirkt, wie sie die Feuerschalen umstößt. Das ist das
eine. Das andere ist, dass Martin bestätigte, dass Drogos Scheiterhaufen ein
einmaliges Ereignis war. Dort war besondere Magie am Werk. Targaryens haben
eine höhere Resistenz gegenüber Hitze, weshalb Daenerys ganz zu Anfang der
Serie in ein heißes Bad gehen konnte und es sogar mochte, während das Wasser
für alle anderen zu heiß gewesen wäre. Targaryens sind jedoch nicht völlig immun
gegenüber Feuer. Es ist im Prinzip dasselbe Argument, das ich auch bei Tauriel
und Kíli habe: Das wiederholte in Szene Setzen eines einmaligen, ganz
besonderen Ereignisses (Legolas‘ und Gimlis Freundschaft beziehungsweise
Daenerys, die die Flammen eines riesigen Scheiterhaufens unversehrt übersteht)
entwertet das Ereignis, statt es zu erhöhen, da es zu etwas verkommt, das
scheinbar immer wieder passieren kann, sodass nichts Außergewöhnliches mehr
daran ist. Wenn Daenerys immer durch Feuer gehen kann, wenn sie will, macht
Drogos Bestattung einfach im Nachhinein wesentlich weniger Eindruck, als es mal
gewesen war.
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