Cerseis und Loras‘ Trial steht an, doch weder Cersei noch
der König erscheinen. Margaery schöpft Verdacht und will alle aus der Sept of
Baelor schicken, doch die Faith Militant verhindern es. Lancel wird geschickt,
um die Königin zu holen. Dabei wird er von einem Kind entdeckt, das ihn in ein
unterirdisches Lager lockt. Er wird niedergestochen und kann nur noch krauchen.
Dabei entdeckt er, dass das Lager voll mit Fildfire ist. Drei Kerzen brennen in
einer Lache des Öls. Er kann die Kerzen nicht rechtzeitig löschen und das Öl
entzündet sich. Die gesamte Sept explodiert und das Feuer tötet alle in weitem
Umkreis. Cersei sieht dem Spektakel zufrieden von der Red Keep aus zu, doch
Tommen verzweifelt darüber so sehr, dass er sich in den Tod stürzt. Cersei wird
als seine Nachfolgerin zur ersten Königin von Westeros gekrönt. Jon und Sansa
haben Winterfell zurückerobert. Sie geben sich ein Versprechen, sich stets
vertrauen zu können, da Sansa sich dafür entschuldigt, bezüglich Littlefinger
nicht ganz ehrlich gewesen zu sein. Selbiger versucht sich erneut Sansa zu
nähern und erzählt ihr von seinem Traum mit ihm auf dem Eisernen Thron mit ihr
an seiner Seite, doch sie weist ihn ab. Die Herren de Nordens beraten, wie sie
weiter vorgehen sollen. Viele sind zunächst dafür, sich zu ihren Festungen
zurückzuziehen, da der Winter gekommen ist, um den Sturm abzuwarten. Jon
erinnert sie, dass der wahre Krieg der Große ist, der ihnen bevorsteht, und ihr
Feind den Winter mit sich bringt. Auf Lady Mormonts Worte hin schwören sich die
Herren des Nordens auf Jon ein und erheben ihn zum König im Norden. Bran
verabschiedet sich von Benjen, da dieser die Mauer aufgrund ihrer abwehrenden
Magie nicht überwinden kann. Bran hat erneut eine Vision der Vergangenheit, in
der er seinem Vater in den Tower of Joy folgt. Dort findet Ned seine Schwester
im Kindsbett sterbend vor. Sie reicht ihm ihren Sohn, welcher sich als Jon Snow
herausstellt. Sam erreicht mit Gilly Oldtown und betritt die Citadel. Er wird
vor die Maester geladen und darf die Bibliothek besehen. Um Oldtown herum
kreisen riesige Schwärme weißer Raben, welche in alle sieben Königslande
ausgeschickt werden, um die Nachricht zu verkünden, dass der Winter gekommen
ist. Davons konfrontiert Melisandre mit ihren Gräueltaten und zwingt sie, Jon
zu erzählen, was sie getan hat. Jon schickt sie in den Süden, sollte sie jemals
wieder in den Norden kommen, so ist sie zu Tode verurteilt. Arya schleicht sich
in Walder Freys Festung ein und ermordet ihn, nachdem sie ihm seine Söhne in
einer Pastete vorgesetzt hat. Varys trifft sich in Dorne mit den Snadsnakes und
Lady Tyrell, um diese für Daenerys zu gewinnen. Daenerys schickt indess Daario
von ihrer Seite, damit er in Meereen bleibt, um die Stadt zu sichern und den
Frieden zu wahren. Sie erklärt Tyrion zur Hand of the Queen und versammelt ihre
Flotte, um ihren Weg nach Westeros anzutreten.
Das erste, was an dieser Folge auffällt, sind Cerseis umwerfende
Kostüme. Schwarz, da sie um ihren Sohn trauert, aber die Metall Aplikationen
imitieren dennoch eine Rüstung, als wäre auch sie eine Kriegerin, eine Löwin,
die um das kämpft, was sie begehrt. Bis auf’s Blut. Das zweite ist die
unglaublich phänomenale Orchestrierung. Es haut einen einfach um und ist
Gänsehaut pur. Gerade der Anfang der Folge ist so unglaublich genial inszeniert,
der Rest nicht minder; eine der bestinszeniertesten Folgen der ganzen Serie!
Die Musik, die Bilder, die Dialoge, einfach alles. Und wenn man erst einmal
versteht, was Cersei plant … Oh Gott, Cersei, nein! Tu es nicht! Ich schreie
fast den Bildschirm an, dass sie es nicht tun soll. Obgleich es ein genialer
Streich ist, all ihre Gegenspieler mit einem Schlag vernichtet. Und mit ihnen
die halbe Stadt und die andere Hälfte hasst sie. Wenn nicht Daenerys sie zu
Asche verbrennt, wird Cersei von der Stadtbevölkerung entthront werden. Lange
wird sie sich nicht halten können, das ist sicher.
Das ändert jedoch nichts daran, dass die Inszenierung absolut
unter die Haut geht. Die Musik bleibt noch viel mehr im Ohr als die Rains of
Castamere.
Wie man plötzlich selbst mit Lancel bangt, ob er es schaffen
wird. Und zuvor auch Loras, wie er sein Haus quasi dem Untergang weiht, als er
als Alleinerbe seinen Namen als Tyrell ablegt. Oder die Kinder, die Pycelle
niederstechen. Kinder, die morden … Was hat Cersei nur getan?
Zugegeben, mit Unella bangt man nicht, da ist man dann doch
eher auf Cerseis Seite. Ein bisschen jedenfalls. Schon … nett, wie sie ihre Pein
zurückzahlt. Shame … Shame … Shame …
Und dann Tommen. In seinen letzten Augenblicken schweigt die
Musik, die Kammera ist still aus dem Fenster und auf die rauchende Ruine in der
Ferne gerichtet. Er legt seine Krone ab, dann springt er ohne ein weiteres Wort
oder auch nur einen Schrei. Im Hintergrund hört man Frey sagen, ehe zu ihm
übergeblendet wird: »For House Lannister.« Welch Ironie.
Wir erinnern uns: Ganz zu Anfang von Staffel zwei flogen
schon einmal weiße Raben aus und kündigten den Winter an. Warum tun sie das
jetzt erneut? Ist es Absicht, dass sie ausfliegen, wenn sie Winter ankündigen,
und noch einmal, wenn sie die Ankunft des Winter verkünden oder ist das einfach
ein Filmfehler? Nur welch Ironie, dass die Raben auch nach Winterfell fliegen,
während der Schnee da schon meterhoch liegt.
»Winter is here.«
Sam bekommt die Bibliothek von Oldtown zu sehen, ein
phänomenaler Anblick; die Lampen dort haben übrigens die Gestalt der Sonne aus
dem Intro. Die erste Hürde, die er dafür nehmen muss, ist der Tresenmann am
Eingang und fast fragt man sich, ob der Night King nicht eine kleinere Hürde
wäre … Der Tresenmann ist wirklich sehr auf die Formalitäten bedacht. Ich bin
auf die folgenden Staffeln gespannt, was das noch wird mit ihm!
Der arme Davos musste erfahren, was mit Shireen passiert
ist, dem Kind, das er so sehr liebte, als wäre es sein eigenes. Melisandre
scheint es selbst zutiefst zu bereuen, doch das entschuldigt nichts. Es wäre
nicht schlau, sie zu töten, nein. Jon braucht sie noch, da bin ich mir sicher.
Sie wegzuschicken, ist daher wahrscheinlich auch keine gute Idee. Sie hinterher
zu bestrafen, wäre das Beste, denn eine Strafe verdient sie, doch noch ist sie
von großem Nutzen.
Varys entwickelt Fähigkeiten zum Porten, scheint es. Erst
erscheint er im »We have no cock and we hate Cersei«-Club und dann ist er
plötzlich wieder bei Daenerys. Na, ich weiß ja nicht. Immerhin hat sie jetzt
wirklich Unterstützer in Westeros.
»And what is my heart’s desire?«, fragt Olenna auf ihre
übliche herrliche Art.
»Vengeance. Justice«, erklärt Elaria.
Varys erscheint: »Fire and Blood.« Das sind die Worte, die
wir hören wollen.
Daenerys spricht mit Tyrion über Daario, denn es war wohl
doch seine Idee, auch wenn sie es vor Daario abgestritten hat. Es ist
bemerkenswert, dass sie meinte, kein Bedauern dabei gespürt zu haben,
eigentlich sogar gar nichts. Sie scheint so sehr in ihrer Rolle als Königin
aufzugehen, dass sie sich selbst kein persönliches Begehren mehr zu erlauben
scheint.
»Are you afraid?«, fragt Tyrion sie, worauf sie nickt.
»Good. You are in the Great Game now, and the Great Game is terrifying.« Das Spiel
der Throne ist noch lange nicht gewonnen und wird nun hitziger denn je.
Fast schon wie nebenbei erleben wir Aryas Rache. Sie macht
ihre Worte wahr und arbeitet weiterhin ihre Liste ab. Ganz oben auf dieser
Liste steht Walder Frey. Noch so ein befriedigendes Ende, auch wenn es nicht an
das von Joffrey und Ramsay herankommt.
Nun wird allmählich das Lied von Eis und Feuer angestimmt.
Im Norden wird Jon Snow, der White Wolf (hallo, Geralt), zum König im Norden
ausgerufen und ein eisiger Sturm aus dem Norden rollt auf King’s Landing hinzu.
Aus dem Süden nähert sich Daenerys der Stadt, um Blut und Feuer über sie zu
bringen.
Und dann wird auch noch eine weitere Fantheorie bestätigt:
Jon ist Lyannas Sohn. Damit ist er immer noch ein Stark Bastard. Das viel spannendere
daran ist, dass es naheliegt, dass er der Bastards Rhaegars ist, womit er ein
Targaryen ist und Daenerys‘ Neffe. Martin verriet bereits, dass das Ende von A
Song of Ice and Fire ein bittersüßes wird. Ich glaube nicht, dass »Jon und
Daenerys heiraten und regieren zusammen mit Tyrion und den Drachen über
Westeros« unter »bitterüß« fällt, aber es wäre so schön. Wir wollen das doch
alle, oder?! Wobei, wenn wir ehrlich sind, nur Lyannas Mutterschaft recht
sicher bestätigt wurde. Dass er Rhaegars Sohn ist, ist naheliegend, aber nicht
bestätigt. (Mir egal, ich glaube dennoch daran.)
Während Cersei ihre Krone erhält, hält Lady Mormont eine
feurige Rede und erklärt Jon zu ihrem König. Die Kleine ist einfach super! Und
wir haben wieder einen König im Norden! Ha! Möge er länger und besser regieren
als sein Vorgänger …
Zu weiteren Vorgehen
Das Rewatch ist an dieser Stelle erst einmal beendet.
Genauer: pausiert. Wir haben ja noch zwei Staffeln. Üblicherweise schaue ich
die Folgen das erste Mal immer wenige Stunden nach Erscheinen, möglichst gleich
zum Frühstück. Ich bin halt nicht lernfähig, auch nach Oberyns Tod und all den
anderen Dingen nicht … Damit bin ich häufig vielen Leuten voraus. Die Rewatches
spoilern immer sehr stark für solche, die die betreffenden Folgen nicht gesehen
haben. Das habe ich bei den bisherigen Posts nie extra vermerkt, da selbst die
sechste Staffel fast ein Jahr alt ist und die meisten das bereits kennen
werden. Bei den nächsten werde ich es aber sicherheitshalber stets vermerken.
Um nicht alle sogleich zu spoilern, werde ich die Posts auch nicht gleich
schreiben, wenn ich die Folgen das erste Mal gesehen habe, sondern einige Tage
versetzt, wahrscheinlich am darauffolgenden Wochenende; die Folgen erscheinen
immer Sonntag abends, ich schaue sie üblicherweise am Montag, die weiteren
Rewatches würden also zwischen Freitag und Sonntag erscheinen. Am 16.7. wird es
weitergehen; außerdem soll Ed Sheeran eine Gastrolle bekommen, wie es heißt.
Leute witzeln schon, dass er den Sohn von Tormund und Brienne spielt. Passt
doch, finde ich. Nun ja, jedenfalls käme, wenn mir nichts dazwischen kommt, der
nächste Post zwischen dem 21. und 23.7. Bis dahin, seven blessings and
remember: The internet is dark and full of spoilers.
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