Manche Romane mögen brillant
sein. Manche mögen inhaltlich brillieren, stilistisch aber da nicht mithalten
können. Was »Ubik« von Philip K. Dick ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass
es mich mehr verwirrt hat, als ich daraus mitnehmen konnte.
Glen Runciter ist tot – nur warum
finden sich dann Botschaften von ihm auf Zigarettenpackungen und
Dosenetiketten? Es ist das Jahr 1992 – doch wieso ist die Stadt voller Autos
aus den Dreißigern? Und was zur Hölle ist UBIK – ein ungewöhnliches Raumspray
oder womöglich das einzige Mittel gegen den drohenden Zerfall der Realität?
[Quelle: Klappentext]
Tja, was ist »Ubik« nun?
Eigentlich wird der Roman als Science Fiction eingestuft, aber so wirklich
passt das nicht. Eher Wirtschaftssthriller, wie sich am Ende herausstellt.
Normalerweise sind Fragen in Klappentexten ziemlich ausgelutscht und flach, in
diesem Fall geben sie aber sehr gut die Grundstimmung des Buches wieder. Dinge
passieren – und so wirklich weiß man lange nicht, warum sie passieren.
Irgendwie hatte es Dick doch
geschafft, dass ich dabei bleibe und die Auflösung wissen wollte. Selbige war
eher enttäuschend. Kein riesen Kracher, sondern sehr profan. Und was Ubik ist,
die Leitfrage, die sich durch den ganzen Roman zieht, wird am Ende zwar
erklärt, aber doch sehr nebensächlich und knapp.
Auch mit den Charakteren wurde
ich nicht warm. Sie wirkten austauschbar, beliebig, obwohl sie mit Sicherheit
kein Typus hätten sein sollen und auch nicht waren. Sie blieben für mich
einfach flach und eindimensional.
Die Auflösung wirkt unfertig und
unsauber. Als fehle da noch etwas. So ganz koscher wirkt Runciter nämlich nicht
beziehungsweise das, was seine Firma macht. Am Ende ist er aber doch der Gute
und Ubik kein Teufelswerk. Vielleicht bin ich einfach zu misstrauisch, aber es
wirkt doch, als wäre das nicht so einfach, wie Dick es wohl gern hätte.
Nachdem ich den ersten Roman des
Sammelbandes so sehr mochte, ist das eine regelrechte Enttäuschung. Vielleicht
habe ich die Aussage schlicht nicht verstanden, vielleicht hat der Roman auch
einfach keine nennenswerte Aussage oder sie wurde schlecht verpackt. So oder
so. Das ist mit Sicherheit nicht das beste Werk des Autors.
Autor: Philip K. Dick
Titel: Ubik
Original: Ubik
Sprache: Deutsch
Reihe: Nein
Seiten: 250 von 847
Originalpreis: 14,00€
Verlag: Heyne
Genre: Science Fiction
ISBN: 978-3-453-52583-2
Erscheinungsjahr: 2013
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